Curt von Hagen

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Curt von Hagen (* 12. September 1859 in Schippenbeil, Ostpreußen; † 13. August 1897 nahe Yomba in Deutsch-Neuguinea) war zunächst Pflanzer in Hinterindien, danach Kolonist im neuerschlossenen Neuguinea, wo er für die deutsche Kolonialverwaltung tätig wurde.

Lebensweg

Curt von Hagen war der Sohn des preußischen Generals Heinrich von Hagen. Curt trat 1878 als Feldartillerie-Offizier in die preußische Armee ein. Er musste nach einem Reitunfall 1886 ausscheiden.

Im Jahre 1881 heiratete er die Fabrikantentochter Helene Winkler. Aus diese Ehe ging als einziges Kind 1886 die Tochter Else hervor.

Als Neuanfang versuchte er sich als Tabakpflanzer. Die in Deli (Sumatra) gegründete Aktiengesellschaft ging jedoch bald in Konkurs. Ab 1893 war er Hauptverwalter der Pflanzung Jomba für die Astrolabe-Compagnie nahe Friedrich-Wilhelm-Hafen (FWH) in Deutsch-Neuguinea.

Bereits drei Jahre später war Hagen, der als fähiger Verwalter galt, Generaldirektor für die Neuguinea-Kompagnie (NGC). Er gibt deren Station in Friedrich-Wilhelmshafen im selben Jahr auf und verlagert sie nach Stephansort zurück, wo er eine neue Hafenanlage und die Station Erima anlegen lässt. Damit ist der Umzug sämtlicher Beamter verbunden. All dies fiel in seine Verantwortung, da er zum 22. September kommissarischer Landeshauptmann geworden war.

Auf einer Dienstreise im Mai 1897 nach Herbertshöhe erfuhr von Hagen durch Albert Hahl von der 1895 erfolgten Ermordung Otto Ehlers und seines Begleiters. Unter seiner Leitung wurde mit anderen Kolonisten Anfang August eine Strafexpedition zusammengestellt. Die Gesellschaft brach am 13. August morgens nahe Yomba in das Inland auf. Wenige Stunden später wurde er von einer Kugel der Verfolgten tödlich getroffen. Die gejagten Mörder Ehlers wurden von Einheimischen nach mehrtägiger Jagd durch Speere getötet und ihre Köpfe am 19. der Kolonialverwaltung übergeben, die sie in Stephansort ausstellte.[1] Hagens Witwe hatte 1899 Schwierigkeiten eine Rente zu erhalten, da sich die NGC auf den Standpunkt stellte, von Hagen sei an seinem Tod selbst schuld, da es nicht seine Aufgabe gewesen wäre Strafexpeditionen durchzuführen. Es wurden dann doch M 600 für die Frau und M 150 für die Tochter bewilligt.

Für den Ermordeten wurde ein Ehrenmal mit Bronzeadler errichtet. Dieser Adler wurde 1956 abmontiert und im nach ihm benannten Mount Hagen (5°52′S 144°13′O; heute Hauptstadt der Provinz Western Highlands), auf ein neues Denkmal gesetzt. Seit ca. 1990 befindet sich eine etwas misslungene Nachbildung des Reichsadlers auf diesem Denkmal.[2] Ebenso nach ihm benannt ist der 3363 m hohe gleichnamige Berg (5,75° S, 144,33° O).

Werke, Literatur und Quellen

  • Apitzsch, W; Curt v. Hagen: Ein ostpreußischer Kulturpionier in der Südsee; Kol. Blätter (1897)
  • Die Bestrafung der Mörder des Landeshauptmanns von Hagen; Berliner Lokal-Anzeiger, 12. Dezember 1897

Einzelnachweise

  1. Photo in: Hiery, Herrmann; Die deutsche Südsee; Paderborn 2001, ISBN 3-506-73912-3
  2. Biographisches Handbuch Deutsch-Neuguinea; Fassberg 22002 (keine ISBN): S 126