Das Buch vom Tee (Okakura)

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Titelseite von Das Buch vom Tee

Das Buch vom Tee (Originaltitel: The Book of Tea) ist ein Buch von Okakura Kakuzō. Es erschien erstmals 1906, von ihm auf Englisch verfasst.

Das Buch vom Tee besteht aus sieben Kapiteln:

Die Schale der Menschheit

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Okakura geht auf die Bedeutung des Tees für die japanische Kultur ein. Er bemerkt, dass die Teekultur ursprünglich aus China übernommen wurde und das Tee anfangs als Medizin angesehen wurde. Die japanische Kultur kennt die Ausdrücke von Menschen, die „keinen Tee oder Zuviel Tee in sich haben“, das bedeutet, dass die Teekultur essenziell für das In-der-Welt-sein in Japan ist.

Die Schulen des Tees

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Es werden die verschiedenen Zubereitungsweisen von Tee erwähnt, nämlich gekochter geschlagener und gebrühter Tee. Weiterhin geht Okakura auf die Verbreitung des Teegewächses in China ein. Er kommt zu dem Schluss, dass die chinesische Teekultur „Taoismus in anderer Gestalt“ war.[1]

Taoismus und Zen-Lehre

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Es wird weiterhin beschrieben, wie sich der Taoismus in Japan zur Zen-Lehre weiterentwickelte. Auch die großen kulturellen Unterschiede zwischen Nordchina, das vom Konfuzianismus geprägt ist und Südchina, das vom Taoismus geprägt ist, werden von Okakura erwähnt.

Das Teehaus wird als Gebäude beschrieben, das durch seine Schlichtheit besticht. Okakura sieht in der Begründung des Teehauses eine Leistung des Teemeisters Sen no Rikyū (1522–1591). Herzstück des Teeraums ist die Tokonoma.

Wertung der Kunst

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Es wird das taoistische Gleichnis von der Entdeckung der Harfe erzählt. Diese entstand aus einem Baum und gab anfangs nur sehr unmelodische Laute von sich. Erst als der Spieler Peh-Ya anfing, dieses Instrument zu liebkosen, belohnte es ihn mit Wohlklang. Dieses Gleichnis trifft auch auf die japanische Kultur zu.

Okakura meint, dass der Brauch, Blumen zu bewundern, den Menschen vom Tier unterscheidet. In der japanischen Kultur ist dies zum Ikebana verfeinert worden.

Es wird auf die Rolle des Teemeisters eingegangen und im Speziellen das Vorbild Sen no Rikyū erwähnt.

„‚Das Buch vom Tee‘ ist unter [Okakuras] Schriften die am feinsten gezeichnete. Hier gibt es eine Deutung, die uns das Wesen echten Japanertums, die japanische Seele in voller Reinheit schauen läßt.“

Horst Hammitzsch[2]
  • Kakuzo Okakura: Das Buch vom Tee. Übertragen von Marguerite und Ulrich Steindorff, Insel-Bücherei Nr. 274 des Insel-Verlages Leipzig, 1919.
  • Kakuzo Okakura: Das Buch vom Tee. Übertragen und mit einem Nachwort versehen von Horst Hammitzsch. Insel, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-458-32112-8.
  • Kakuzo Okakura: Das Buch vom Tee. Aus dem Englischen von Tom Amarque. Hamburg: Nikol Verlagsgesellschaft, 2020, ISBN 978-3-86820-559-6.

Einzelnachweise

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  1. Kakuzo Okakura: Das Buch vom Tee. Frankfurt am Main: Insel 1979, ISBN 3-458-32112-8, S. 37
  2. Kakuzo Okakura: Das Buch vom Tee. Frankfurt am Main: Insel 1979, ISBN 3-458-32112-8, S. 112