„Das Schweigen der Lämmer“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Handlung: Hinweis auf Totenkopfschwärmer eingefügt
Darstellung der Handlung überarbeitet
Zeile 1: Zeile 1:
{{Dieser Artikel|handelt von dem Buch von Thomas Harris. Für den Film siehe [[Das Schweigen der Lämmer (Film)]].}}
{{Dieser Artikel|handelt von dem Buch von Thomas Harris. Für den Film siehe [[Das Schweigen der Lämmer (Film)]].}}


'''Das Schweigen der Lämmer''' (''engl. The Silence of the Lambs'') ist ein 1989 erschienener [[Roman]] des US-Autors [[Thomas Harris]]. Er handelt von der [[Federal Bureau of Investigation|FBI]]-Agentin Clarice Starling, die den [[Serienmörder]] „Buffalo Bill“ finden muss und dafür die Hilfe des inhaftierten Psychiaters [[Hannibal Lecter]] in Anspruch nimmt, der selbst ein Serienkiller ist.
'''Das Schweigen der Lämmer''' (''engl. The Silence of the Lambs'') ist ein 1988 erschienener [[Roman]] des US-Autors [[Thomas Harris]]. Er handelt von der [[Federal Bureau of Investigation|FBI]]-Agentin Clarice Starling, die den [[Serienmörder]] „Buffalo Bill“ finden muss und dafür die Hilfe des inhaftierten Psychiaters [[Hannibal Lecter]] in Anspruch nimmt, der selbst ein Serienkiller ist.


''Das Schweigen der Lämmer'' ist der zweite Teil der bisher vierteiligen ''Hannibal Lecter''-Romanserie. Der erste Band trägt den Titel ''[[Roter Drache]]'', der dritte Roman heißt ''[[Hannibal (Buch)|Hannibal]]'' und der vierte ist „[[Hannibal Rising]]“. Inhaltlich stellt ''Das Schweigen der Lämmer'' den dritten Teil der Reihe, nach ''Hannibal Rising'' und ''Roter Drache'' dar. Auf ihn folgt im Sinne der Gesamthandlung um Hannibal Lecter ''Hannibal''.
''Das Schweigen der Lämmer'' ist der zweite Teil der bisher vierteiligen ''Hannibal Lecter''-Romanserie. Der erste Band trägt den Titel ''[[Roter Drache]]'', der dritte Roman heißt ''[[Hannibal (Buch)|Hannibal]]'' und der vierte ist „[[Hannibal Rising]]“. Inhaltlich stellt ''Das Schweigen der Lämmer'' den dritten Teil der Reihe, nach ''Hannibal Rising'' und ''Roter Drache'' dar. Auf ihn folgt im Sinne der Gesamthandlung um Hannibal Lecter ''Hannibal''.
Zeile 9: Zeile 9:
== Handlung ==
== Handlung ==


Die Abteilung für Verhaltensforschung des [[FBI]], die sich mit Serienmördern beschäftigt, kommt in dem Fall „Buffalo Bill“ keinen Schritt voran. "Buffalo Bill" ist der von der Presse verwendete Spitzname für einen Mörder, der seinen Opfern, üppigen jungen Frauen, nach dem Mord Teile ihrer Haut abzieht. Der Leiter der Abteilung, Jack Crawford, gibt der zukünftigen FBI-Agentin Clarice Starling, die sich noch in Ausbildung befindet, einen Auftrag. Für eine Studie über Serienmörder soll sie den Psychiater Hannibal Lecter dazu bringen, einen von Crawford entwickelten Fragebogen auszufüllen. Lecter ist selbst ein Serienmörder; er zeichnet sich dadurch aus, dass er seine Opfer zu verzehren pflegte ("Hannibal the cannibal"); er ist in einem Krankenhaus für geistesgestörte Straftäter inhaftiert. Crawford hat bei seinem Auftrag einen Hintergedanken. Er vermutet, dass Lecter mehr über Buffalo Bill weiß als das FBI und will auf dem Weg über Starling an diese Informationen herankommen.
Die Abteilung für Verhaltensforschung des [[FBI]], die sich mit Serienmördern beschäftigt, kommt in dem Fall „Buffalo Bill“, einem Mörder, der seinen Opfern nach der Tötung Teile ihrer Haut abzieht, keinen Schritt weiter.
Der Leiter der Abteilung, Jack Crawford, beauftragt die zukünftige FBI-Agentin Clarice Starling, die sich noch in der Ausbildung befindet, damit, sich einer vermeintlichen Studie halber zu Dr. Hannibal Lecter zu begeben, einem inhaftierten Serienmörder und Psychiater, der wegen seiner mehr als außergewöhnlichen Intelligenz dem FBI helfen soll.
Eigentlich vermutet Crawford jedoch, dass Lecter mehr über Buffalo Bill weiß als das FBI. Starling geht zunächst gewissenhaft ihrem Arbeitsauftrag nach, und Lecter beginnt sich, entgegen seinen Gewohnheiten, mit seiner Besucherin zu unterhalten. Es stellt sich jedoch heraus, dass der hochbegabte Lecter während des kurzen Gespräches nicht bezweckt, den ihm vorgelegten Fragebogen auszufüllen, sondern Starling, ohne dass sie es merkt, einer Psychoanalyse in Hinblick auf ihre charakterlichen Schwächen zu unterziehen. Nach einer kurzen Zeit des höflichen Gespräches feuert er ihr in ebenso höflichem Ton eine Vielzahl an kränkenden Wahrheiten über sie ins Gesicht. Lecter beendet das Gespräch danach abrupt.
Sie muss einsehen, dass er nicht mit ihr kooperieren wird, und will gerade gehen, als ein Zellennachbar von Lecter, Miggs genannt, ihr Sperma ins Gesicht schleudert.
Lecter, den dies zutiefst empört, ruft Starling zu sich zurück und sagt ihr, dass er ihr das geben wird, was sie sich am meisten wünscht; beruflichen Erfolg. Er gibt ihr einen ersten Hinweis auf Buffalo Bill: sie soll den Wagen eines gewissen Raspail durchsuchen, Lecters letztem Opfer. Im Wagen findet sie den Kopf einer Leiche; im Hals wird später die Puppe eines [[Totenkopfschwärmer|Totenkopfschwärmers]] gefunden. Damit beginnt eine Folge von Dialogen zwischen den beiden. Starling, die Lecter Clarice zu nennen beginnt, bekommt von ihm Bruchteile seiner Informationen über Buffalo Bill, im Gegenzug muss sie Lecter ihr Seelenleben offenbaren, was später zu dem Thema der schreienden Lämmer führen wird.


Starling sucht Lecter im Hochsicherheitstrakt des Krankenhausgefängnisses auf und Lecter beginnt, entgegen seinen Gewohnheiten, sich mit seiner Besucherin zu unterhalten. Er weigert sich, den Fragebogen auszufüllen und konfrontiert Starling stattdessen mit einer Diagnose ihrer psychischen Schwächen. Als sie geht, schleudert Lecters Zellennachbar ihr sein Sperma ins Gesicht. Lecter ist empört, ruft Starling zurück und verspricht ihr, dass er ihr das geben werde, was sie sich am meisten wünsche: beruflichen Erfolg. Er gibt ihr einen ersten Hinweis auf Buffalo Bill: Sie soll den Wagen eines gewissen Raspail durchsuchen.
Die Lage spitzt sich zu, als die Tochter einer Senatorin, Catherine Martin, von Bill entführt wird.
Der Leiter der Anstalt, in welcher sich Lecter befindet, der widerliche, erfolgsbesessene und opportunistische Dr. Frederick Chilton, beginnt die Gespräche von Starling und Lecter mit Hilfe einer Wanze akustisch zu überwachen. Er kommt schnell dahinter, dass Lecter die Identität von Buffalo Bill kennt und verkauft ihn an Senatorin Martin.
Somit kann Starling nicht länger mit ihm sprechen. Lecter wird hochbewacht zur Senatorin geflogen, verrät ihr jedoch einen falschen Namen. Clarice Starling, die von dem Verlauf des Gespräches erfährt, erkennt dies aufgrund der mangelnden Informationen, die Lecter vorzuweisen hat. Lecter wird in Folge seines Transportes zur Senatorin in einem einfachen Käfig festgehalten, bewacht von zwei Polizisten.
Clarice Starling, die eigentlich keine Zugangsberechtigung zu ihm hat, gelingt es, sich zu der Zelle durchzumogeln. Hier erfährt er die letzten Details ihrer sie prägenden Kindheit. Nachdem Clarices Vater, ein Polizist, erschossen wurde, gab ihre Mutter sie zu ihrem Onkel, der eine Farm besaß. Eines Nachts wachte sie auf und hörte das Schreien der zum Schlachten herbeigeschafften Frühlingslämmer. Clarice rannte in der Nacht mit ihrem Lieblingspferd Hannah weg, weil sie wusste, dass es früher oder später auch geschlachtet werden würde.
Infolgedessen steckte ihr Onkel sie in ein Waisenhaus. Manchmal wacht sie noch heute auf und hört die Lämmer schreien. Lecter erkennt, dass sie hofft, mit der Ergreifung von Buffalo Bill und der damit verbundenen Rettung von Catherine Martin die Lämmer zum Schweigen zu bringen, sprich, sie personifiziert Catherine als die Lämmer. Er bedankt sich für ihre aufrichtige Berichterstattung. In dem Moment erscheint Chilton mit ein paar Wachmännern und führt sie weg, doch es gelingt Lecter, ihr eine letzte Nachricht auf die Akten zu dem Fall, die sie ihm vorher gegeben hat, zu schreiben und ihr zurückzugeben. Zugleich nimmt er ihr das Versprechen ab ihn darüber zu informieren, wenn die Lämmer aufhören zu schreien. Sie willigt ein.


Starling erhält von Crawford den Auftrag, dem Hinweis nachzugehen und findet bald heraus, dass Raspail Lecters letztes Opfer ist. Sie ermittelt das Lagerhaus, in dem Raspails Wagen aufbewahrt wird und entdeckt darin den konservierten Kopf einer Leiche. Im nächsten Gespräch mit Lecter erfährt sie, dass es sich bei der Leiche um Klaus handelt, den Geliebten von Raspail. Lecter lässt Crawford das Angebot ausrichten, ihm bei der Suche nach Buffalo Bill zu helfen; als Gegenleistung verlangt er, dass er in eine Zelle mit einem Fenster verlegt wird.
Ein Hinweis von Lecter lautete "Man begehrt das, was man jeden Tag sieht." Dies bringt Starling auf die Idee, dass Buffalo Bill am selben Ort wohnt wie sein erstes Opfer. Sie sucht diesen Ort auf, Belvedere in [[Ohio]], und findet das Haus von Buffalo Bill. Sie erkennt ihn daran, dass ein Totenkopfschwärmer aus seinem Morgenmantel aufsteigt. Es gelingt ihr, Buffalo Bill - der in Wirklichkeit Jame Gumb heißt - zu töten und Catherine zu befreien. Lecter ist es mittlerweile gelungen, auszubrechen und zu fliehen. Im letzten Kapitel schreibt Lecter drei Briefe; einen an Barney, seinen Wärter in der Anstalt, dem er ein Trinkgeld zahlt und bei dem er sich für seine Anständigkeit bedankt, einen an Chilton, mit der Nachricht, dass er ihn demnächst besuchen werde, und einen an Clarice Starling, mit der Botschaft, dass er sie nicht heimsuchen werde, weil die Welt interessanter sei mit ihr darin und mit der Bitte, ihm per Zeitungsannonce mitzuteilen, ob die Lämmer nun schweigen. Zuletzt wirft der Erzähler noch einen Blick auf Clarice Starling, die friedlich im Schweigen der Lämmer schläft.

Zwischen Starling und Lecter kommt es zu einer Reihe von Gesprächen. Lecter, der von Starling fasziniert ist, liefert ihr stückweise und andeutungshaft Informationen über Buffalo Bill, der in Wirklichkeit Jame Gumb heißt. Im Gegenzug offenbart sie Lecter die traumatischen Erfahrungen ihrer Kindheit.

In einem Fluss wird eine weitere Frauenleiche gefunden, der Teile der Haut abgezogen worden sind. Starling obduziert die Leiche und entdeckt in ihrem Hals die Puppe eines Insekts, das später als Nachtfalter identifiziert wird, als Schwarzer Hexenschwärmer. Später wird im Hals von Klaus ebenfalls die Puppe eines Nachtfalters gefunden, in diesem Fall die eines [[Totenkopfschwärmer|Totenkopfschwärmers]]. Möglicherweise ist Klaus ein weiteres Opfer von Buffalo Bill.

Die Lage spitzt sich zu, als Catherine Martin, die Tochter einer Senatorin, von Buffalo Bill in Memphis entführt wird. Der Leiter des Krankenhauses, in dem Lecter inhaftiert ist, der erfolgsbesessene Arzt Dr. Frederick Chilton, ein Konkurrent von Crawford, beginnt, mit Hilfe einer elektronischen Wanze die Gespräche von Starling und Lecter zu überwachen. Er setzt sich mit der Senatorin in Verbindung und vermittelt ihr den Kontakt zu Lecter. Hochbewacht wird Lecter nach Memphis zur Senatorin geflogen. Sie verspricht ihm eine Zelle mit Fenster, er verrät ihr, so behauptet er, den Namen des Mörders. Der Name lautet angeblich "Billy Rubin". Der Name ist allerdings falsch, "[[Bilirubin]]" ist ein Farbstoff, der in Kot enthalten ist; Lecter macht sich über die Senatorin lustig.

In Crawfords Auftrag durchsucht Starling die Wohnung von Catherin Martin in Memphis; die Senatorin erscheint in Begleitung eines Staatsanwalts, der Starling mitteilt, dass Crawford von den Ermittlungen abzogen worden sei. Lecter wird in Memphis in einem alten Gerichtsgebäude gefangen gehalten. Starling, die keine Zugangsberechtigung mehr zu ihm hat, gelingt es, Lecters Wachen zu täuschen und ein letztes Mal mit ihm zu sprechen. Er gibt ihr zwei weitere Hinweise auf Buffalo Bill: Er fragt Starling, ob sie nähen könne, und er erklärt ihr, dass man das begehre, was man jeden Tag sieht.

Als Gegenleistung erzählt sie ihm eines ihrer Kindheitstraumen. Nachdem Clarices Vater (ein Polizist, wie sie behauptet, tatsächlich aber ein Nachtwächter) erschossen worden war, gab ihre Mutter sie zu ihrem Onkel, der einen Bauernhof mit Schafen besaß. Eines Nachts wachte sie vom Blöken der Lämmer auf, die geschlachtet werden sollten. Sie bekam Angst, dass ihr Lieblingspferd ebenfalls getötet werden sollte und riss mit ihm aus; der Onkel steckte sie darauf hin in ein Waisenhaus. Noch immer, so berichtet sie Lecter, wache sie nachts auf und höre die Lämmer blöken. Lecter verspricht ihr, dass die Lämmer schweigen würden, sobald sie Buffalo Bill gefunden und Catherine Martin gerettet habe; er nimmt ihr das Versprechen ab, ihm Bescheid zu geben, wenn die Lämmer schwiegen. Chilton erscheint mit Wachleuten und sorgt dafür, dass Starling weggeführt wird. In letzter Sekunde gibt Lecter ihr die Akte über Buffalo Bill zurück, die er von Crawford erhalten hatte. In der Akte findet sie später einen weiteren Hinweis von Lecter auf Buffalo Bill: die Notiz, die Fundorte der Leichen seien "verzweifelt willkürlich". Als Lecter ihr das Dossier zurückgibt, berühren sich ihre Fingerspitzen.

Starling entziffert Lecters Hinweise. Sie begreift, dass Buffalo Bill eine Schneiderlehre absolviert haben muss und dass nur der erste Leichenfundort in der Nähe des Mordes gelegen ist, während die anderen Fundorte auf einem Vertuschungsmanöver beruhen. Der Hinweis, "Man begehrt das, was man jeden Tag sieht" bringt sie darauf, dass Buffalo Bill sein erstes Opfer täglich gesehen haben muss, dass er also vermutlich in der selben Stadt lebt wie das Opfer. Sie sucht diesen Ort auf, Belvedere in [[Ohio]], und findet das Haus von Buffalo Bill. Sie erkennt ihn daran, dass, während er mit ihr spricht, ein Nachtfalter aus seinem Morgenmantel aufsteigt. Es gelingt ihr, Buffalo Bill zu töten und Catherine zu befreien.

Lecter ist es mittlerweile gelungen, seine Wächter in Memphis zu töten und zu fliehen und sein Gesicht durch Silikoninjektionen zu verändern. Im letzten Kapitel schreibt er drei Briefe; einen an Barney, seinen Wärter in der Anstalt, bei dem er sich bedankt, einen an Chilton, mit der Nachricht, dass er ihn demnächst besuchen werde, und einen an Clarice Starling, mit der Botschaft, dass er sie nicht heimsuchen werde, weil die Welt mit ihr darin interessanter sei und mit der Bitte, ihm per Zeitungsannonce mitzuteilen, ob die Lämmer nun schweigen. Zuletzt wirft der Erzähler noch einen Blick auf Clarice Starling, die friedlich schläft - im Schweigen der Lämmer.


== Stil ==
== Stil ==

Version vom 12. September 2010, 13:47 Uhr

Das Schweigen der Lämmer (engl. The Silence of the Lambs) ist ein 1988 erschienener Roman des US-Autors Thomas Harris. Er handelt von der FBI-Agentin Clarice Starling, die den Serienmörder „Buffalo Bill“ finden muss und dafür die Hilfe des inhaftierten Psychiaters Hannibal Lecter in Anspruch nimmt, der selbst ein Serienkiller ist.

Das Schweigen der Lämmer ist der zweite Teil der bisher vierteiligen Hannibal Lecter-Romanserie. Der erste Band trägt den Titel Roter Drache, der dritte Roman heißt Hannibal und der vierte ist „Hannibal Rising“. Inhaltlich stellt Das Schweigen der Lämmer den dritten Teil der Reihe, nach Hannibal Rising und Roter Drache dar. Auf ihn folgt im Sinne der Gesamthandlung um Hannibal Lecter Hannibal.

Als Vorlage für die Figur des Buffalo Bill gilt der Serienmörder Ed Gein, der auch Filme wie Texas Chain Saw Massacre beeinflusste.

Handlung

Die Abteilung für Verhaltensforschung des FBI, die sich mit Serienmördern beschäftigt, kommt in dem Fall „Buffalo Bill“ keinen Schritt voran. "Buffalo Bill" ist der von der Presse verwendete Spitzname für einen Mörder, der seinen Opfern, üppigen jungen Frauen, nach dem Mord Teile ihrer Haut abzieht. Der Leiter der Abteilung, Jack Crawford, gibt der zukünftigen FBI-Agentin Clarice Starling, die sich noch in Ausbildung befindet, einen Auftrag. Für eine Studie über Serienmörder soll sie den Psychiater Hannibal Lecter dazu bringen, einen von Crawford entwickelten Fragebogen auszufüllen. Lecter ist selbst ein Serienmörder; er zeichnet sich dadurch aus, dass er seine Opfer zu verzehren pflegte ("Hannibal the cannibal"); er ist in einem Krankenhaus für geistesgestörte Straftäter inhaftiert. Crawford hat bei seinem Auftrag einen Hintergedanken. Er vermutet, dass Lecter mehr über Buffalo Bill weiß als das FBI und will auf dem Weg über Starling an diese Informationen herankommen.

Starling sucht Lecter im Hochsicherheitstrakt des Krankenhausgefängnisses auf und Lecter beginnt, entgegen seinen Gewohnheiten, sich mit seiner Besucherin zu unterhalten. Er weigert sich, den Fragebogen auszufüllen und konfrontiert Starling stattdessen mit einer Diagnose ihrer psychischen Schwächen. Als sie geht, schleudert Lecters Zellennachbar ihr sein Sperma ins Gesicht. Lecter ist empört, ruft Starling zurück und verspricht ihr, dass er ihr das geben werde, was sie sich am meisten wünsche: beruflichen Erfolg. Er gibt ihr einen ersten Hinweis auf Buffalo Bill: Sie soll den Wagen eines gewissen Raspail durchsuchen.

Starling erhält von Crawford den Auftrag, dem Hinweis nachzugehen und findet bald heraus, dass Raspail Lecters letztes Opfer ist. Sie ermittelt das Lagerhaus, in dem Raspails Wagen aufbewahrt wird und entdeckt darin den konservierten Kopf einer Leiche. Im nächsten Gespräch mit Lecter erfährt sie, dass es sich bei der Leiche um Klaus handelt, den Geliebten von Raspail. Lecter lässt Crawford das Angebot ausrichten, ihm bei der Suche nach Buffalo Bill zu helfen; als Gegenleistung verlangt er, dass er in eine Zelle mit einem Fenster verlegt wird.

Zwischen Starling und Lecter kommt es zu einer Reihe von Gesprächen. Lecter, der von Starling fasziniert ist, liefert ihr stückweise und andeutungshaft Informationen über Buffalo Bill, der in Wirklichkeit Jame Gumb heißt. Im Gegenzug offenbart sie Lecter die traumatischen Erfahrungen ihrer Kindheit.

In einem Fluss wird eine weitere Frauenleiche gefunden, der Teile der Haut abgezogen worden sind. Starling obduziert die Leiche und entdeckt in ihrem Hals die Puppe eines Insekts, das später als Nachtfalter identifiziert wird, als Schwarzer Hexenschwärmer. Später wird im Hals von Klaus ebenfalls die Puppe eines Nachtfalters gefunden, in diesem Fall die eines Totenkopfschwärmers. Möglicherweise ist Klaus ein weiteres Opfer von Buffalo Bill.

Die Lage spitzt sich zu, als Catherine Martin, die Tochter einer Senatorin, von Buffalo Bill in Memphis entführt wird. Der Leiter des Krankenhauses, in dem Lecter inhaftiert ist, der erfolgsbesessene Arzt Dr. Frederick Chilton, ein Konkurrent von Crawford, beginnt, mit Hilfe einer elektronischen Wanze die Gespräche von Starling und Lecter zu überwachen. Er setzt sich mit der Senatorin in Verbindung und vermittelt ihr den Kontakt zu Lecter. Hochbewacht wird Lecter nach Memphis zur Senatorin geflogen. Sie verspricht ihm eine Zelle mit Fenster, er verrät ihr, so behauptet er, den Namen des Mörders. Der Name lautet angeblich "Billy Rubin". Der Name ist allerdings falsch, "Bilirubin" ist ein Farbstoff, der in Kot enthalten ist; Lecter macht sich über die Senatorin lustig.

In Crawfords Auftrag durchsucht Starling die Wohnung von Catherin Martin in Memphis; die Senatorin erscheint in Begleitung eines Staatsanwalts, der Starling mitteilt, dass Crawford von den Ermittlungen abzogen worden sei. Lecter wird in Memphis in einem alten Gerichtsgebäude gefangen gehalten. Starling, die keine Zugangsberechtigung mehr zu ihm hat, gelingt es, Lecters Wachen zu täuschen und ein letztes Mal mit ihm zu sprechen. Er gibt ihr zwei weitere Hinweise auf Buffalo Bill: Er fragt Starling, ob sie nähen könne, und er erklärt ihr, dass man das begehre, was man jeden Tag sieht.

Als Gegenleistung erzählt sie ihm eines ihrer Kindheitstraumen. Nachdem Clarices Vater (ein Polizist, wie sie behauptet, tatsächlich aber ein Nachtwächter) erschossen worden war, gab ihre Mutter sie zu ihrem Onkel, der einen Bauernhof mit Schafen besaß. Eines Nachts wachte sie vom Blöken der Lämmer auf, die geschlachtet werden sollten. Sie bekam Angst, dass ihr Lieblingspferd ebenfalls getötet werden sollte und riss mit ihm aus; der Onkel steckte sie darauf hin in ein Waisenhaus. Noch immer, so berichtet sie Lecter, wache sie nachts auf und höre die Lämmer blöken. Lecter verspricht ihr, dass die Lämmer schweigen würden, sobald sie Buffalo Bill gefunden und Catherine Martin gerettet habe; er nimmt ihr das Versprechen ab, ihm Bescheid zu geben, wenn die Lämmer schwiegen. Chilton erscheint mit Wachleuten und sorgt dafür, dass Starling weggeführt wird. In letzter Sekunde gibt Lecter ihr die Akte über Buffalo Bill zurück, die er von Crawford erhalten hatte. In der Akte findet sie später einen weiteren Hinweis von Lecter auf Buffalo Bill: die Notiz, die Fundorte der Leichen seien "verzweifelt willkürlich". Als Lecter ihr das Dossier zurückgibt, berühren sich ihre Fingerspitzen.

Starling entziffert Lecters Hinweise. Sie begreift, dass Buffalo Bill eine Schneiderlehre absolviert haben muss und dass nur der erste Leichenfundort in der Nähe des Mordes gelegen ist, während die anderen Fundorte auf einem Vertuschungsmanöver beruhen. Der Hinweis, "Man begehrt das, was man jeden Tag sieht" bringt sie darauf, dass Buffalo Bill sein erstes Opfer täglich gesehen haben muss, dass er also vermutlich in der selben Stadt lebt wie das Opfer. Sie sucht diesen Ort auf, Belvedere in Ohio, und findet das Haus von Buffalo Bill. Sie erkennt ihn daran, dass, während er mit ihr spricht, ein Nachtfalter aus seinem Morgenmantel aufsteigt. Es gelingt ihr, Buffalo Bill zu töten und Catherine zu befreien.

Lecter ist es mittlerweile gelungen, seine Wächter in Memphis zu töten und zu fliehen und sein Gesicht durch Silikoninjektionen zu verändern. Im letzten Kapitel schreibt er drei Briefe; einen an Barney, seinen Wärter in der Anstalt, bei dem er sich bedankt, einen an Chilton, mit der Nachricht, dass er ihn demnächst besuchen werde, und einen an Clarice Starling, mit der Botschaft, dass er sie nicht heimsuchen werde, weil die Welt mit ihr darin interessanter sei und mit der Bitte, ihm per Zeitungsannonce mitzuteilen, ob die Lämmer nun schweigen. Zuletzt wirft der Erzähler noch einen Blick auf Clarice Starling, die friedlich schläft - im Schweigen der Lämmer.

Stil

Der Leser erlebt die Handlung abwechselnd aus Starlings, Dr. Lecters, Crawfords und Buffalo Bills Perspektive.

Harris verwendet eine eher ungekünstelte, direkte Sprache, die in ihrer Schlichtheit bei der Beschreibung makabrer oder spannender Szenen zuweilen unwillkürlich komisch wirkt. Wie in den meisten seiner Romane wechselt er zuweilen fließend zwischen Präteritum und Präsens. Auch bindet er die Gedanken und Überlegungen seiner Protagonisten übergangslos in den Text ein, ohne Anführungsstriche oder Kursivschrift zu verwenden.

Auszeichnungen

Verfilmung

1991 wurde der Roman sehr erfolgreich von Jonathan Demme unter demselben Titel verfilmt; in Das Schweigen der Lämmer übernahmen Jodie Foster und Anthony Hopkins die Rollen von Clarice Starling und Hannibal Lecter. Der Film wurde mit den Oscars für den besten Film, die beste Regie, die beste Hauptdarstellerin und den besten Hauptdarsteller sowie für das beste Drehbuch (nach einer Vorlage) ausgezeichnet.

Hörbücher

Sonstiges

Die Titelseite der meisten Buchausgaben und das Plakat zum Film zeigen einen Totenkopfschwärmer mit einem Totenkopf auf dem Rücken. Auf dem Filmplakat ist der Totenkopf, wie erst bei genauem Hinsehen erkennbar wird, aus sieben Frauenkörpern zusammengesetzt. Das Motiv ist einem Werk Salvador Dalís nachempfunden. Dieselbe Vorlage wurde auch für die Gestaltung von Werbeplakaten des Films The Descent benutzt.[1]

Ausgaben (Auswahl)

Quellenangaben

  1. http://www.culture-cafe.net/archive/2006/08/10/salvador-dali-a-l%E2%80%99affiche-d%E2%80%99un-film-d%E2%80%99horreur.html