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Datei:Fanny Lewald in Öl.jpg

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Beschreibung

Beschreibung
Deutsch: LAZARUS WIEHL

1825 Wevelinghoven / Aachen „PORTRAIT DER SCHRIFTSTELLERIN FANNY LEWALD“ (1811 Königsberg – 1889 Dresden) Öl auf Leinwand, undoubliert Größe: 78 cm x 70,5 cm


Auszüge aus den Briefen, die sich auf die Entstehung des Portraits beziehen: Im Brief 429 vom 29. Januar 1851berichtet Fanny erstmals von einem „jungen Maler namens Wiehl, den Cornelius sehr lobt, und der eine etwas wilde aber großartige Manier hat. Er hat die Kinder der Piaget und diese selbst gemalt und soll auch mein Bild in Öl malen, worauf die Frauen kamen. Schenkt er es mir, dass ich es dir geben kann, so will ich ihm herzlich sitzen, denn zu dem habe ich Zutrauen. Es ist solch breiter Pinsel, der beim a la prima- Malen frisch hineingeht.“ In dem Brief 432 vom 9.Febrauar 1851 heißt es weiterhin: „Dann war ich heute von 2-3 Uhr im Alten Museum, um zu sehen, was der Maler Wiehl – ein Bruder von Ludwig Wiehl- machen kann, ehe ich mich von ihm malen lasse. Ich habe zwei prächtige Kopien von ihm gefunden, den Heiligen Antonius, das Christkind tragend und die büßende Magdalena, beide von Murillo. Wir sind übereingekommen, dass ich ihm nächsten Sonntag und Montag sitzen, dass er es groß und a la prima malen und es dann später noch retouchieren wird. Möchte es nun endlich etwas werden...“ In einem, wenige Tage später, entstandenen Brief 433 vom 18. Februar 1851 präzisiert Fanny an Stahr sogar weitere Einzelheiten zur Bildentstehung. Darin heißt es: „Pause, in der ich mit dem Maler Wiehl Abendbrot gegessen. Er kam mich fragen, ob ich morgen zur Sitzung kommen würde und äußerte solch kindliche Freude über diese Arbeit, dass es Dich recht gefreut hätte. Dann fragte er mich, ob ich ihm erlauben wolle, falls es mir genügte, es auszustellen, u später lithographieren zu lassen. – Ich sagte, unbedenklich, denn da er seine Zeit als einziges Kapital besäße, könne ich das Bild nur dann vom ihm als Geschenk annehmen, wenn es auch ihm Vorteil brächte. Er malt es drei Fuß hoch und über zwei Fuß breit -, weiße Seide mit antikem Spitzenkragen, seitwärts nach vorn gebogen, so dass der Kopf nach rechts sieht, die bloßen Arme und Hände links auf dem Tisch ruhen. Schwarze Spitze durchs Haar geschlungen, u entweder ein Überwurf von schwarzer Spitze über die rechte Schulter oder mein grünes Plaid als mantelartiger Überwurf. Wenn es dazu noch ähnlich wird, wird es ein schönes Bild werden, das Dir – wenn es hier seine Schuldigkeit, dem armen Menschen zu nützen – erfüllt haben wird, - einst unsere Wohnung schmücken soll. Wiehl hatte sich lauter neue Pinsel geholt, lauter neue Farben gekauft u geht mit einer Künstlerfreudigkeit heran, die mir das sitzen u den Zeitverlust erleichtert. “Ich will den Kopf blass u ernst halten, denn Farbe u Heiterkeit sind etwas Zufälliges an dem Kopfe. Dagegen muss das Fleisch sehr glänzend werden. Diese Äußerung u ich habe gar nicht schlafen können, so habe ich nachts an dem Bilde komponiert, geben mir Zutrauen zu dem Erfolge.“ Weiterhin heißt es im Brief 435 vom 5. März 1851 „Zu meinem Portrait habe ich sechsmal bereits gesessen. Es wird ein sehr schönes Bild, ein typischer Kopf, aber ich glaube nicht, dass es mir ähnlich wird. Du allein, der sich oft in halber Beleuchtung meinen Kopf in großen Zügen „vorstellt“, würdest vielleicht eine Ähnlichkeit herausfinden. Der Kopf ist beinahe vollendet, es geht nun an Brust, Arme u Dr. Mayme Neher – Fritzen, Gutachten Fanny Lewald/Fremerey/ April 2017 3 Kleidung. Gemalt ist es vortrefflich u wird uns einst jedenfalls ein schöner Schmuck für unsere Wohnung sein.“ In zwei weiteren Briefen aus dem Jahr 1852 schildert Fanny bereits Kritiken zum Gemälde durch Freunde und gibt interessante Details zum Leben des Malers Wihl preis. Es heißt im Brief 492 vom 4. Januar 1852 „Mein hiesiges Portrait gefällt mir jetzt noch mehr als früher. Gurlitt fand es nicht getroffen, aber bedeutend als Bild, als er im Herbste hier war u hat davon gesagt: „Da hat ein Kind mit Riesenwaffen gefochten.“ – Hettner soll es sehr ähnlich gefunden haben u ganz entzückt davon gewesen sein; so wird es Dir ja auch wohl sein Zeit Freude machen.“ Im Brief 493 vom 6. – 9. Januar 1852 schreibt sie: „dann war ich einen Morgen bei Wihl u Heidel in dem Atelier (in Berlin). Heidel führt seine Iphigenienstatue aus, die sehr schön ist. Wihl malt eine Bettlerin, ein Kind auf dem Arme, ein anderes an der Hand – u hatte mich gebeten, ihm nur eine Stunde zu dem Frauenkopfe zu sitzen, was ich tat, um ihm für das Portrait zu danken, das er mir geschenkt, das meine. Er wollte dem Bilde der Bettlerin, im Rahmen die Aufschrift „Eine Madonna“ geben, was ich gesucht u darum falsch finde. Es muss „mater dolorosa“ heißen, u damit wird auch der Ausdruck meines Kopfes zusammengehen. Nur diesen u die Farbe will er benutzen – u die Augen. Die Züge nicht. Er hat was von Rahls bester Zeit in seiner Manier, das sagt auch Heidel. Otto, der sehr viel von Wiehl als Mensch hält, hat ihm für drei Monate monatlich 20 Taler vorgeschossen, damit er nicht so viel zu unterrichten braucht u Muße für dies Bild gewann. Der u ich sind sicher, dass er das Geld

wiederbekommt.“
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Quelle Eigenes Werk
Urheber Lazarus Wihl

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