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Datei:Vampire skeleton of Sozopol in Sofia PD 2012 01.JPG

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Beschreibung

Beschreibung
Deutsch: Skelett aus dem Vampir-Grab von Sozopol, ausgestellt im Nationalen Historischen Museum in Sofia; Oktober 2012

Vampirgrab von Sosopol (13. bis 14. Jahrhundert): sein Herz wurde postmortem rituell mit einem Pflugschar durchbohrt

Das Grab wurde hinter der Apside der mittelalterlichen Kirche Hl. Nikola der Wundertäter während archäologischen Grabungsarbeiten in Sosopol entdeckt. Dieser Platz ist in allen Kirchen für hochgestellt Persönlichkeiten und Vertreter der weltlichen und geistlichen Macht reserviert. Gemäß dem Volksglauben der Bulgaren im Mittelalter, fanden Personen, die in ihrem Leben schlechte Taten vollbracht hatten, keine Ruhe nach ihrem Tot. Ihre Seelen wurden als Gottesstrafe nicht im Himmlischen Königreich aufgenommen. Sie blieben auf der Erde und nachts wurden ihre Seelen Dämonen. Die verbreitetste Bezeichnung für diese Dämonen war 'Vampir'. Sie gingen nachts durch die Stadt und saugten Menschen das Blut aus, verwandelten sie damit ebenfalls in Vampire und vergrößerten so die Zahl der Bösen.

Es gab eine ganze Reihe von Handlungen und Ritualen, um sich vor den Vampiren und ihren bösen Taten zu schützen. Alles gründete sich auf der Vorstellung vom ewigen Kampf zwischen Gut und Böse und auf die Vorstellungen über die Beziehung zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten. Um zu verhindern, dass diese Toten Vampire wurden, wurde die linke Brust des Leichnams mit einem Eisenstab oder Holzpfahl durchbohrt. Er verblieb symbolisch in ihrem Körper, um den Toten an sein Grab - seine unterirdische Welt - zu fixieren, damit er nicht auf die Erde zurückkehren konnte.

Die Praktik wurde im Schwarzmeerraum noch bis ins 20. Jahrhundert und angewandt. Insgesamt sind in Bulgarien bislang rund 100 historische "Vampirgräber" bekannt. Im Raum Sosopol ist es hingegen der erste derartige Fund.

Meist wurden auf diese Weise verstorbene Intellektuelle und Mediziner behandelt, deren Wissen in der mittelalterlichen Gesellschaft auf Argwohn und Aberglaube stieß. Auch Menschen, die schon zu Lebzeiten als schlecht und böse galten, sollten auf diese Weise davon abgehalten werden, ihre Mitmenschen auch noch nach dem Tod zu drangsalieren. Die Lage des neusten Fundes in der Nähe der Apsis des Klosters deutet für die Forscher daraufhin, dass es sich um einen Adligen oder Kleriker handelt.

Bislang wurde in ganz Bulgarien noch kein Grab eines weiblichen vermeintlichen Vampirs entdeckt, was darauf hindeutet, dass es zur damaligen Zeit in der Region keinen Hexenwahn gegeben hat bzw. vermeintliche Hexen zumindest nicht auf entsprechende Weise begraben wurden.

Italien

Vampirgräber gibt es nicht nur mit Eisenstangen und Holzpflöcken und nicht nur mit durchbohrter Brust. So wurde auf der Laguneninsel Lazzaretto Nuovo nordöstlich von Venedig in einem mittelalterlichen Massengrab von venezianischen Pestopfern aus dem Jahre 1578 ein weibliches Skelett gefunden, das einen Steinquader im Mund hat, der offenbar verhindern sollte, dass diese als Vampir wiederkehrt.

Während der mittelalterlichen Pestepidemien gab es in Venedig im Volksglauben die Vorstellung, dass die Pest durch Vampire verbreitet wird, die - statt wie in der klassischen Vampirvorstellung - nicht das Blut der Lebenden tranken, sondern an den Leichentüchern der bereits verstorbenen saugten. Es war ein gängiges Mittel bei verdächtigen Personen diesen schon bei der Beerdigung - oder auch später - schwere Steine in den Mund zu stecken.

Böhmen

In Böhmen wurde ein rund 4000 Jahre altes "Vampirgrab" entdeckt, in dem der Leichnam zusätzlich mit schweren Steinen auf der Brust beschwert wurde.

Die bisher einzige bekannte westeuropäische Kultur mit ähnlichen Ritualen, war die der keltischen Skoten im Königreich Dalriada,das sich zwischen 300 und 800 über den Norden Irlands (primär die Grafschaft) Antrim und den mittleren Westen Schottlands erstreckte. Dort wurden noch teilweise bis ins 17. Jahrhundert vermeintliche als "Dearg-dul" bezeichnete Wiedergänger mit Steinen beschwert.

In Čelákovice, 25 Kilometer nordöstlich des Stadtzentrums von Prag wurde 1966 ein ganzer slawischen "Vampir-Friedhof" aus dem 10. oder 11. Jahrhundert von Archäologen ausgegraben. Auch dort waren die Leichen mit schweren Steinen belegt, niedergebunden oder ihnen Nägel durch die Schläfen getrieben, die Köpfe vom Körper getrennt und nach unten gerichtet worden, um so offenbar die Wiederkehr aus dem Grab auf ewig zu verhindern.



Spezielle Rituale, die vermeintliche Untote daran hindern sollten, sich aus seinem Grab zu erheben und so die Lebenden heimzusuchen, sind aus verschiedenen Zeiten und Kulturen bekannt. Legenden über die Wiederkehr von Toten, die in der Nacht angeblich Blut saugen hat es schon im alten Ägypten, in der Antike sowie in der Barockzeit gegeben. Auch aus der Mythologie sind diese Praktiken bekannt mit denen sich die Menschen gegen Vampire zur Wehr setzten.

Es wird vermutet, dass sich die Leute, die für Vampire gehalten wurden, wahrscheinlich von den anderen irgendwie unterschieden. Beispielsweise könnte es sich um psychisch Kranke gehandelt haben. Im Mittelalter galten auch Gelehrte und Naturheiler als Personen, von denen ein unheimlicher Zauber ausging, vor dem sich viele Menschen fürchteten. Auch neigte man früher dazu brutale Machthaber und Geistliche, die zur Lebenszeit die Bevölkerung gequält hatten, "vorsichtshalber" mit Eisenstangen zu durchbohren, um ihr Wiederkommen zu verhindern.

Es wurden Maßnahmen getroffen, um die Rückkehr der Toten zu verhindern. So wurden Personen, von denen die Menschen annahmen, dass es sich um Untote ( Vampire ) handelt, bestattet.Solche Gräber wurden oft deutlich Abseits der sonstigen Gräber angelegt. Zudem wurden die Skelette oft durch schwere Steine auf Kopf und Brust beschwert. Manchmal wurden Hände und Füße zur Bestattung zusammengebunden.

In Modrá bei Velehrad (Tschechien) wurde im dortigen Freilichtmuseum einer befestigten Siedlung ein "Vampir-Grab" eines achtjährigen Mädchens gefunden, deren Körper in eine sehr enge Grube gepresst wurde. So sollte die Verstorbene auch nach dem Tod keine Ruhe finden und in einer unbequemen Position liegen. Bei der Bestattung wurde zudem der Schädel der Toten mit einem großen Stein zerschlagen, der in dem Schädel eingekeilt blieb. Der Körper wurde zudem noch mit großen Steinen überschüttet.“

In Mikulovice (Okres Pardubice in Ostböhmen) sind Archäologen bei Ausgrabungen in der bronzezeitlichen Begräbnisstätte von Mikulovice auf ein rund 4000 Jahre altes Grab gestoßen, das Ähnlichkeiten zu irischen Keltengräbern aufweiset.Es gilt als das abislang älteste "Vampirgrab".

In dem ittelalterlichen "Vampirgräber" in Sosopol (Bulgarien) wurde bei Ausgrabungen in den Fundamenten einer Kirche (in der Apsis der Kirche des Heiligen Nikolaus ) gepfählte Skelette entdeckt. (mehrere???) Außer der Pfählung weisen beide Skelette ansonsten keinerlei Verletzungen auf. Lediglich im Bereich des Sonnengeflechts sind sie mit Eisenstangen, die von einem Pflug stammen dürften, durchstochen. Das etwas zierlichere zweite Skelett war eine Frau, die möglicherweise als Ehefrau des "Vampirs" sicherheitshalber ebenfalls auf die selbe Weise bestattet worden war.

Der Direktor des bulgarischen Nationalen Historischen Museums (NIM) und Ex-Minister Boschidar Dimitrow behauptet, dass bulgarische "Vampirgräber" der Wissenschaft längst bekannt seien, aber in keinem der rund 100 in Bulgarien bekannten "Vampirgräber" ein Frau bestattet ist.
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