Deutschrömer
Als Deutschrömer wird der Kreis der in Rom lebenden deutschen Künstler und Literaten insbesondere des späten 18. und des 19. Jahrhunderts bezeichnet.
Geschichte
Seit der Renaissance übte die ewige Stadt als Hort antiker Kunst und Quelle neuer Entwicklungen seine Anziehungskraft auch auf deutsche Künstler aus. Albrecht Dürer war der erste deutsche Künstler, der 1494 nach Italien zog. Später kamen – als bedeutendste Vertreter - Hans Rottenhammer und Adam Elsheimer.
Die Zeit der eigentlichen Deutschrömer beginnt aber mit Anton Raphael Mengs in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Es folgten Jacob Philipp Hackert, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Christian Reinhart.
Zu einem Kreis wurde die Gruppe dieser Personen ab Ende des 18. Jahrhunderts, dessen geistiges Zentrum in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Maler und Zeichner Joseph Anton Koch wurde. Einen nicht unbedeutenden Teil der Gruppe machten die sogenannten Nazarener aus. Der Kunsthistoriker Karl Friedrich von Rumohr bewohnte in den 1820er Jahren eine Villa in Olevano, wo viele der Nazarener ihren "Heiligen Hain", die Serpentara gefunden hatten.[1]
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Im erweiterten Sinne bezeichnet Deutschrömer auch jene deutschsprachigen Künstler, die in besonderer Weise von Kunst in der Renaissance Italiens in ihrem Werk beeinflusst waren. Unter ihnen waren zum Beispiel Arnold Böcklin, Anselm Feuerbach, Adolf von Hildebrand und Hans von Marées, aber auch viele eher vergessene Künstler wie Karl Friedrich Fries, Adam Eberle oder Johann Michael Wittmer.
Literatur
- Christoph Heilmann (Hrsg.): „In uns selbst liegt Italien“. Die Kunst der Deutsch-Römer. Zur Ausstellung im Haus der Kunst München. Hirmer, München 1987, ISBN 3-7774-4600-9
- Johannes Vesper: Porträts Deutscher Künstler in Rom zur Zeit der Romantik (1832–1845), in: www.musenblaetter.de, 4. Sept. 2008