Diskussion:6. Brandenburgisches Konzert

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von INM in Abschnitt Consort-Musik
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Consort-Musik[Quelltext bearbeiten]

"Der durch den Verzicht auf Violinen auffällig dunkle Gesamtklang, die Verwendung der (oft mit der Aristokratie assoziierten) Gamben und einige seltsam „altmodische“ harmonische Wendungen lassen heutige Hörer besonders im ersten und zweiten Satz an Consort-Musik denken."

Man findet solche Hinweise auf die Consort-Musik bezüglich dieses Werkes öfter, und sie sind auch für den Hörer - und Spieler - dieses Werkes intuitiv. Aber: Weiß man Näheres darüber, ob Bach, der ja auch aufgrund seines Archivierungsfleißes eine umfassende Kenntnis der italienischen und französischen Musik seiner Zeit und der vorangegangenen Zeit hatte, die englische Instrumentalmusik der großen "Consort"-Epoche überhaupt kannte? Hat er die Instrumentalwerke Henry Purcells gekannt (die ihrerseits mit Ausnahme der Fantasias und In Nomines der Nach-Consort-Periode zuzuordnen sind)? Man könnte auch weiter spekulieren und fragen: Hat vielleicht der Einfluss Buxtehudes hier eine Rolle gespielt (War in Dänemark tätig; da gab es Verbindungen zur englischen Instrumentaltradition - etwa: John Dowland, allerdings eine Generation vor Buxtehudes Geburt)?--91.12.49.20 02:46, 16. Feb. 2014 (CET).Beantworten

Dass Bach englische Consortmusik gekannt hätte, ist meines Wissens nicht belegt und wohl auch recht unwahrscheinlich. Bedenkt man aber, dass diese selbst hauptsächlich von italienischen Komponisten und Spielern etabliert wurde, und bedenkt man den großen Einfluss italienischer Musik auf Bach und vor allem auf seine noch regelmäßig für Gamben schreibende Vorgängergenerationen, so kann man sich die Wege der Beeinflussung durchaus vorstellen. --INM (Diskussion) 08:41, 17. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Daran anknüpfend: Etliche italienische Musiker sind im 16. und im 17. Jahrhundert nach England ausgewandert und haben dort bereichernd auf die Consort-Musik gewirkt. Aber: Ist da jemals einer zurückgekehrt (schon möglich) und hat die Consort-Tradition in irgendeiner Weise in die italienische Musik eingebracht? Ich wüsste da kein Beispiel. (nicht signierter Beitrag von 91.37.100.66 (Diskussion) 19:26, 20. Apr. 2014 (CEST))Beantworten

Definitiv zurückgekehrt ist Alfonso Ferrabosco der Ältere, 1578. Aber zu Zeiten des 6. Brandenburgischen wurde in Italien Gambe kaum noch und sicher nicht im Consort gespielt. Aber trotzdem war in Italien natürlich durchaus bekannt, was da in England passierte; Vivaldi nannte die Gambe nicht ohne Grund „Viola all’inglese“.
Aber in Bezug auf das 6. Brandenburgische Konzert führt diese Diskussion vielleicht zu weit… --INM (Diskussion) 11:19, 11. Mär. 2021 (CET)Beantworten