Diskussion:Albert Ippel

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Jonathan Groß in Abschnitt Lesefrucht aus der NS-Zeit
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Lesefrucht aus der NS-Zeit[Quelltext bearbeiten]

(Nach dem Vorbild von Hubertus Manderscheid.)

Der Artikel ist sehr dünn und sagt über Ippels Verhalten während der Zeit des Nationalsozialismus gar nichts aus. Hier ist ein Exzerpt aus einem Vortrag beim VI. Internationalen Kongress für Archäologie in Berlin, 22. August 1939 um 20:00 Uhr: Die Kunst der Griechen und Römer im Unterricht – Neue Wege und Anschauungsmittel. In: Bericht über den VI. Internationalen Kongress für Archäologie, Berlin 21.–26. August 1939. Berlin: de Gruyter 1940, S. 140–143:

Unsere Schule begreift Hellas und Rom aus völlig neuer Sicht. Nordische Menschen sind die Träger sowohl der hellenischen als der römischen Kultur. An ihren einmaligen Schöpfungen gilt es, »die nordische | Geistesrichtung der deutschen Jugend zu klären und zu stärken.« Damit werden die früheren Wissensfächer erst wahrhaft fruchtbar für die Bildung der deutschen Jugend. Und die Kunst der Griechen und Römer wird statt eines Stückes der ‘allgemeinen Bildung’ zu einem lebensgestaltenden Kraftpol.
In ihren die Totalität griechischen und römischen Wesens veranschaulichenden Formen findet unser eigenes Ringen um die Ganzheit von Leib, Seele und Geist Vorbildung und Bestärkung. In ihnen wird Griechen- und Römertum ergriffen als volles Zusammenklingen aller aus dem Volk aufsteigenden Kräfte, als eine in strengster politischer Bindung sich vollziehende Entfaltung des Gesamtwesens arischen Menschentums. (S. 140f.)
Die Lichtbilder sollen lebendige Anschauung vermitteln von dem landschaftlichen Raum, in den jene Nordvölker eindrangen, und von seiner Meisterung durch Baukunst und bildende Kunst. Sie sollen erkennen lassen, was jene Menschen waren, als sie aus dem Norden einwanderten, und wie sie Griechen und Römer wurden. Die Bedeutung der ungeheuren Revolution, die sie über die ganze Welt brachten, muß ins lebendige Bewußtsein gehoben werden, nur so wird die Stoßkraft und die schöpferische Macht nordischen Wesens offenbar. … Die Lichtbilder … lassen hinter allen Lebensäußerungen die alles umfassende politische Bindung erkennen. S. 142

Diese Zitate (die um weitere aus anderen Werken zu ergänzen wären) zeigen, dass Ippel damals völlig gleichgeschaltet war: Nicht nur die Schlagwörter und Dogmata des NS („nordische Menschen“, „arisches Menschentum“, „nordische“ Herkunft der Griechen und Römer), sondern auch die Sprachpraxis (Militarisierung und Technisierung: „Kraftpol“, „Stoßkraft und die schöpferische Macht“) und die subversive typographische Diffamierung, die Klemperer in LTI kommentiert (ideologische Autoritäten werden mit ernstzunehmenden Anführungszeichen »« zitiert, verpönte Schlagwörter mit ironischen ‘’). jonathan groß (ad fontes) 10:42, 23. Okt. 2016 (CEST)Beantworten