Diskussion:Anton Schmid (Gerechter unter den Völkern)

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Letzter Kommentar: vor 8 Jahren von 93.218.27.55 in Abschnitt Schmid als Gauner und Profiteur des Holocaust
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Anton Schmids Rolle[Quelltext bearbeiten]

Daß Anton Schmid verfolgten Menschen geholfen hat, das ist natürlich gut und richtig. Aber die Unterstützung von Partisanen? Da bleibt doch einiges hängen, denn Partisanen haben in ihrer Gnadenlosigkeit genauso gemordet wie die SS und keinen Unterschied gemacht zwischen Nazi-Anhängern und solchen, die es nicht waren. (nicht signierter Beitrag von 141.89.70.11 (Diskussion | Beiträge) 17:16, 27. Feb. 2009 )

Deine Bedenken sind mir nicht fremd. Aber im Krieg wird leider kein Unterschied gemacht zwischen dem von Hitler begeisterten und wohl auch antisemitischen SS-Soldaten und dem deutschen Soldaten, der sich in seiner Rolle als Besatzer in der Ukraine gar nicht wohl fühlte. Ein Partisanen-Anschlag auf einen Eisenbahnzug kann beide treffen.
Widerstand gegen Hitler und seine Helfer steht immer im Zwiespalt, sich vordergründig auf die Seite des Feindes stellen zuu müssen - als Verräter von Angriffsplänen, als Offizier des 20. Juli, als Saboteur bei der Waffenproduktion, als Fluchthelfer eines Gefangenen, als desertierender Soldat... Und der tapfere Soldat, der fleißige Arbeiter, der tolle Erfinder und Ingenieur ist zugleich Unterstützer eines Massenmörders, der einen Weltkrieg mit 55 Millionen vom Zaun bricht...
Wenn man sich auf die Seite der Verfolgten stellt, steht man in jedem Falle auf der richtigen Seite. --Holgerjan 18:47, 27. Feb. 2009 (CET)Beantworten
Stimmt. Aber es wird nie ein Unterschied gemacht, nirgendwo. Es gab auch unzählige Deutsche, die z.B. nach Großbritannien geflohen waren und am 3. September 1939 interniert wurden! Mit Nazi-Gesandten in eine Zelle gesteckt wurden! Sie standen am Gitter und haben zu den Briten geschrien: "Ihr könnt mich nicht mit DENEN zusammensperren!" Als Reaktion gab's fast immer einen Knüppel über den Schädel und die lapidare Bemerkung "Germans are Germans"! Sogar geflohenen Juden wurde eine solche Behandlung zuteil! Aber es gibt Unterschiede wie man Widerstand leisten kann. Ich meine auch nur wenn man z.B. Heinrich Himmer Gift in seine Frühstücksmilch mischt oder einer Personengruppe Waffen und andere Möglichkeiten gibt Anschläge zu verüben, die dann wiederum Unschuldige töten. Ich trauere nicht irgendwelchen SS- oder Gestapomännern nach, aber wenn ich z.B. lese, daß in einem Lazarett verwundete wehrlose Soldtaten in ihren Betten niedergemetzelt, die toten Körper rausgewälzt und die Krankenschwestern in die blutigen Laken geworfen wurden um sie zu vergewaltigen, das ist für mich entsetzlich! Und dann gibt es da noch Fritz Kolbe, der durch seinen Informationsverrat auch das Leben unschuldiger Menschen riskiert hat, aber bemerkenswert an bei der Beurteilung seiner Person ist ja auch, daß die Alliierten ihm den ganzen Krieg über nicht geglaubt haben! Es war in ihren Augen unmöglich daß ein Deutscher ihnen einfach so Geheiminformationen frei Haus liefert um die Nazis los zu werden. Darüber sollte man mal in sich gehen!
Belassen wir es hier bei diesen Meinungsäußerungen, denn diese Seiten sind nicht für die Diskussion eigener Meinungen gedacht, sondern zielgerichtet zur Verbesserung/Ergänzung eines Artikel führen.
Als angemeldeter Benutzer verfügst du über eine eigene Benutzerseite, auf der solche Diskussionen gemacht werden dürfen... MfG --Holgerjan 16:43, 28. Feb. 2009 (CET)Beantworten
und daher sollte der ganze Abschnitt gelöscht, oder mindestens ins Archiv verschoben, werden. --Goesseln 17:05, 14. Aug. 2011 (CEST)Beantworten

Herausbildung einer anknüpfungsfähigen Erinnerungskultur[Quelltext bearbeiten]

Am 8. Mai 2000 wurde die Kaserne in Rendsburg nach Feldwebel Anton Schmid (1900 – 1942) benannt. Im Rahmen der Truppenreduzierung wurde diese Liegenschaft inzwischen aufgegeben; damit erlosch auch der Traditionsname Anton Schmid.

Die Unterzeichner bitten den Bundesminister der Verteidigung, zum 22. Juni 2011, den 70. Jahrestag des Angriffs der Wehrmacht auf die Sowjetunion, eine Liegenschaft der Bundeswehr nach Feldwebel Anton Schmid neu zu benennen. Traditionspflege ist Geschichtspolitik. Im Gegensatz zu den traditionswürdigen Kriegshelden und Heerführern steht der Name „Feldwebel Schmid“ für Zivilcourage unter extremen Bedingungen sowie für eine humane Orientierung. Eine Neubenennung „Feldwebel-Schmid-Kaserne“ könnte zur Herausbildung einer anknüpfungsfähigen Erinnerungskultur innerhalb der Bundeswehr beitragen.

Als Beobachterin des Eichmann-Prozesses (Jerusalem, 1961) berichtete die jüdische Philosophin Hannah Arendt (1906 – 1975) über die Geschichte der Rettungstaten des ehemaligen Feldwebels der Wehrmacht Anton Schmid. In ihrem Buch Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen schreibt sie [Seite 275-276 / erg. von Holgerjan] über die Zeugenaussage von Abba Kovner, dem ehemaligen Kommandeur einer jüdischen Partisanentruppe im Raum Wilna in Litauen: „Während der wenigen Minuten, die Kovner brauchte, um über die Hilfe eines deutschen Feldwebels zu erzählen, lag Stille über dem Gerichtssaal; es war, als habe die Menge spontan beschlossen, die üblichen zwei Minuten des Schweigens zu Ehren des Mannes Anton Schmid einzuhalten. Und in diesen zwei Minuten, die wie ein plötzlicher Lichtstrahl inmitten dichter, undurchdringlicher Finsternis waren, zeichnete ein einziger Gedanke sich ab, klar, unwiderlegbar, unbezweifelbar: wie vollkommen anders alles heute wäre, in diesem Gerichtssaal, in Israel, in Deutschland, in ganz Europa, vielleicht in allen Ländern der Welt, wenn es mehr solche Geschichten zu erzählen gäbe.”--93.247.92.196 14:41, 14. Mai 2011 (CEST)Beantworten

Am 25. Oktober 2012 fand in Enns ein Festakt statt. Dabei wurde der Lehrsaal an der Heeresunteroffiziersakademie in Enns nach Feldwebel Anton Schmid benannt und eine Gedenktafel angebracht:
Der am 9. Jänner 1900 in Wien geborene Unteroffizier der Deutschen Wehrmacht rettete Jüdinnen und Juden im Ghetto von Wilna indem er sie versteckte, mit falschen Papieren ausstattete und sie in die Freiheit führte. Seiner Taten wegen wurde er am 25. Februar 1942 zum Tode verurteilt und am 13. April 1942 in Wilna hingerichtet. Der Staat Israel ehrte ihn 1967 als Gerechten der Völker, da er unter Einsatz seines Lebens jüdische Menschen vor der Ermordung durch das nationalsozialistische Regime gerettet hatte.--79.222.243.153 20:37, 21. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Abschiedsbrief : Anton Schmid an seine Frau Stefi im April 1942[Quelltext bearbeiten]

„Deine beiden Briefe mit Dank erhalten. [Es] freut mich, das Ihr, meine Lieben, gesund und alles in Ordnung ist. Ich kann Dir heute schon alles oder mein Schicksal, das mich ereilte, mitteilen. Aber eines bitte ich Dich: bleibe stark, wenn Du weiterliest. Es ist leider so, bin zum Tode verurteilt vom Kriegsgericht in Wilna… Man kann nichts dagegen machen, als ein Gnadengesuch… glaube aber, dass es abgewiesen wird, das bis jetzt alle abgewiesen wurden.

Aber, meine Lieben, darum Kopf hoch. Ich habe mich damit abgefunden, und das Schicksal wollte es so. Es ist von oben unserem lieben Gott bestimmt, daran lässt sich nichts ändern. Ich bin heute so ruhig, dass ich es selber nicht glauben kann, aber unser lieber Gott hat das so gewollt und mich so stark gemacht. Hoffe, dass Er Euch ebenso stark macht wie mich

Will Dir noch mitteilen, wie das Ganze kam. Hier waren sehr viele Juden, die vom Litauischen Militär zusammengetrieben und auf einer Wiese außerhalb der Stadt erschossen wurden, immer so 2 bis 3000 Menschen. Die Kinder haben sie auf dem Weg gleich an die Bäume angeschlagen usw., kannst Dir ja denken. Ich musste, was ich nicht wollte, die Versprengtenstelle übernehmen, wo 140 Juden arbeiteten. Die baten mich, ich soll sie von hier wegbringen ... Da ließ ich mich überreden. Du weißt ja, wie mir ist mit meinem weichen Herz. Ich konnte nicht denken, ich half ihnen was schlecht war, von Gerichts wegen.

Denke Dir, meine liebe Stefi und Gertha, dass es ein harter Schlag für uns ist, aber bitte verzeiht mir, ich habe nur als Mensch gehandelt und wollte ja niemanden wehtun.

Wenn Ihr, meine Lieben, das Schreiben in Euren Händen habt, dann bin ich nicht mehr auf Erden. Werde Euch auch nicht mehr schreiben können, aber seid sicher, dass wir uns wiedersehen in einer besseren Welt bei unserem lieben Gott. Habe noch eine Brief geschrieben, vom 1.4., … dem habe ich das Bild von Gertha beigelegt, das wirst Du ja auch bekommen. Dieses (Schreiben) gebe ich dem Pfarrer…“--79.222.182.10 09:08, 3. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Es handelt sich bei diesem Beitrag um einen lückenhaften (und im Wortlaut nicht ganz fehlerfrei wiedergegebenen) Auszug aus dem Abschiedsbrief vom 9. April 1942 = Dokument VEJ 7/232 in: Bert Hoppe, Hiltrud Glass (Bearb.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945 (Quellensammlung) Band 7: Sowjetunion mit annektierten Gebieten I – Besetzte sowjetische Gebiete unter deutscher Militärverwaltung, Baltikum und Transnistrien. München 2011, ISBN 978-3-486-58911-5
Eine Anmerkung der Herausgeber der Quellenedition weist darauf hin, dass Schmid im Brief die federführende Beteiligung der deutschen Sipo an den Judenmorden verschwieg - "vermutlich, damit der Brief die Militärzensur passierte". - Der Brief ist nicht im Original erhalten, es existiert nur eine unvollständige Kopie (Endteil fehlt) --Holgerjan (Diskussion) 13:43, 5. Apr. 2013 (CEST)Beantworten

Wenn jeder anständige Christ...[Quelltext bearbeiten]

Anton Schmid in einem Brief an seine Ehefrau in Wien: „Wenn jeder anständige Christ auch nur einen einzigen Juden zu retten versuchte, kämen unsere Parteiheinis mit ihrer Lösung der Judenfrage in verdammte Schwierigkeiten. Unsere Parteiheinis könnten ganz bestimmt nicht alle anständigen Christen aus dem Verkehr ziehen und ins Loch stecken.“ (Hermann Adler, Der Feldwebel Anton Schmid, Südwestfunk vom 9. März 1967)--79.222.212.140 18:24, 8. Mär. 2012 (CET)Beantworten

Nur Unvollständig und als Kopie erhalten ist sein Abschiedsbrief vom 9. April 1942 = VEJ 7/232
Die zitierten Sätze sind in diesem Abschiedsbrief nicht enthalten. Er schreibt jedoch darin, dass er am 1. April oder früher schon einen Brief geschrieben habe. --Holgerjan (Diskussion) 12:55, 5. Apr. 2013 (CEST)Beantworten
"Es ist mir so, als wenn Jesus selbst im Ghetto wäre und um Hilfe riefe. Jesus ist überall, wo Menschen leiden. Ich bin Christ, Luisa, und Jesus bedeutet mir viel." (Anton Schmid gegenüber Luisa Emaitisaite)--79.222.145.245 14:03, 11. Aug. 2013 (CEST)Beantworten

dienstgrad[Quelltext bearbeiten]

meine mich zu erinnern, das dieser soldat schmid im dienstgrad eines feldwebels gestanden hat. Man sollte dies erwähnen und es nicht bei der "dienstgradgruppe" belassen, die zudem auch noch falsch ist (unteroffiziere mit Portopee). (Es gibt eine Feldwebel-Schmid-Kaserne in rendsburg)--217.255.168.64 16:21, 12. Feb. 2013 (CET)Beantworten

bin ich auch für. Man schreibt ja auch bei Axel Binder nicht ...war ein offizier...sondern man erwähnt aus respekt den dienstgrad, den man sich ja auch erarbeiten musste.--217.255.168.64 16:44, 12. Feb. 2013 (CET)Beantworten
ich beantrage hiermit eine weiterleitung zu Anton Schmid (Feldwebel).--217.255.174.154 10:10, 13. Feb. 2013 (CET)Beantworten
siehe auch Diskussion:Feldwebel-Schmid-Kaserne#Mitteilung an die Presse vom 8. Mai 2011 --87.185.82.134 09:37, 16. Feb. 2013 (CET)Beantworten

erledigtErledigt

Schmid als Gauner und Profiteur des Holocaust[Quelltext bearbeiten]

In dem Buch "The book of the just" eines Autors namens Silver steht, dass Schmid sich und seine Kumpanen für diese Dienste von den "geretteten" Juden fürstlich entlohnen lies. Er beschreibt ihn darüber hinaus als bestechlich. Sprich: Kein Geld -> Keine Rettung. Der Artikel liest sich leider sehr unkritisch und verklärt Schmid zum Helden, obwohl seine Motivation finanzieller Natur war. 82.113.99.146 14:55, 9. Aug. 2014 (CEST) P.S. Die Beiträge von Wolfram Wette dürften eher in den Bereich Fanliteratur fallen. Der Mann promoted Schmid bei jeder Gelegenheit und lässt jegliche kritische Distanz, die man von einem Historiker erwarten würde, vermissen.Beantworten

"The Book of the Just: The Unsung Heroes Who Rescued Jews from Hitler by Eric Silver (Sep 1992) = über die Profession und Reputation des Verfassers und ggf. Rezension ist nichts zu finden.
Als "Gerechter" wird nur anerkannt, wer unentgeldlich geholfen hat.
(D)ein persönliches Werturteil über Wolfram Wette ist belanglos und gehört nicht hierher - es sei denn, eine halbwegs reputable Veröffentlichtung kommt zu diesem Urteil. --Surikate (Diskussion) 22:24, 18. Aug. 2014 (CEST)Beantworten
Auch ich kenne ich das Silver-Buch seit langem. Dessen Aussage über Geld ist von Abba Kovner und Hermann Adler längst falsifiziert. Feldwebel Schmid war kein Gauner, sondern der edelste und mutigste Soldat der gesamten Wehrmacht! Ehre dem Andenken von Feldwebel Anton Schmid!--93.218.27.55 19:18, 26. Jun. 2015 (CEST)Beantworten
Autor Wolfram Wette stellt den Feldwebel Anton Schmid in den historischen Kontext des Rettungswiderstandes. Gemeint sind damit die risikoreichen Bemühungen einzelner Menschen oder Gruppen, die ihre Nachbarn, Freunde und auch Fremde versteckt, ernährt und damit gerettet haben. Es ist beeindruckend, wie kenntnisreich und meisterhaft das Umfeld erkundet und erhellt wird, in dem Feldwebel Schmid sich bewegen musste. Bei aller Sympathie und Bewunderung für seinen Helden hält der Historiker Wette einen analytischen Grundton durch. Damit hat er eine mustergültig quellenkritische Biografie vorgelegt. Mit diesem faktenreichen und zugleich aufrüttelnden Buch wurde dem kleinen Feldwebel aus Wien ein literarisches Denkmal gesetzt. Des Autors unverstellter Blick gilt dem einfachen Handwerker, der dank seiner christlichen Grundierung aktiven Anstand bewies und die Tugend „compassion“ in die Tat umsetzte. Anton Schmid war ein wahrer Held, auch wenn er sich selbst einfach „nur als Mensch“ verstanden hat. Der Autor würdigt das Vorbild Anton Schmid so: „Er kann die heute und zukünftig lebenden Menschen lehren, dass eine humane Orientierung – Schutz des Lebens und der Würde des Menschen – die Leitlinie für das eigene Handeln sein sollte, im Alltag wie unter schwierigen Bedingungen. Anton Schmid setzte sein Leben ein für die Freiheit des Gewissens und die Würde des Menschen.“--93.218.27.55 16:27, 26. Jun. 2015 (CEST)Beantworten