Diskussion:Aragonesischer Kreuzzug

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 2003:C9:2747:E400:C966:4F62:99D8:813 in Abschnitt Logikfehler oder falscher Link?
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Logikfehler oder falscher Link?[Quelltext bearbeiten]

In dem Artikel gibt es diese Passage:

Die französische Armee marschierte daher 1284 mit Genehmigung des Landesherrn ins Roussillon ein, prallte dort aber auf lokalen Widerstand, zum Beispiel bei der Stadt Elne, die von einem Ritter mit dem Namen Bastard von Roussillon kommandiert wurde, ohne Zweifel ein unehelicher Sohn des Nuno Sanchez von Roussillon, und der mit Gewalt bezwungen werden musste.

Der Name "Nuno Sanchez von Roussillon" ist mit einem Link versehen und führt zu einer Seite auf der sein Geburtsjahr mit "1285" angegeben wird. Also ein Jahr nachdem sein unehelicher Sohn die Stadt Elne verteidigte. (nicht signierter Beitrag von 84.178.167.193 (Diskussion) 14:54, 30. Mär. 2015 (CEST))Beantworten

Im Hintergrund der Erzählung steht Guillaume de Nangis (Gesta Philippi Tertii: "Quidam ... armiger, Batardus de Rossilione dictus" [1]; Grandes Chroniques: "[un] escuier qui avoit non le bastart de Rousillon" [2]), der Betreffende war demnach nicht unbedingt ein "Ritter", sondern womöglich nur der Schild- oder Waffenträger eines solchen, vermutlich auch kein Befehlshaber, zumindest geht das aus dieser Überlieferung nicht hervor, jedenfalls war er aber, aus aragonesischer Sicht und nach den Standards der Zeit, ein Verräter: er war demnach der einzige Überlebende des Massakers in der Kirche, weil er, um sein Leben zu retten, sich ergab, nachdem er sich zunächst mit einigen Begleitern im Turm der Kirche verteidigt hatte (die Begleiter ergaben sich anscheinend nicht), und er gab anschließend als Gefangener (oder vielleicht auch als Überläufer in französischem Sold, weil es für den 17. Juni einen entsprechenden Rechnungsbeleg zu geben schein) den Franzosen den entscheidenden ortskundigen Hinweis, wie sie beim Zug gegen Girona die Bewachung des Passes bei Clusa (Pertús) umgehen konnten.
Daß er "ohne Zweifel" ein unehelicher Sohn von Nunyo Sanç gewesen wäre, sollte Wikipedia nicht mit dieser Kennerhaftigkeit als zweifelsfreie Tatsache behaupten. Es wird auch in der fachkundigen Literatur, wenn überhaupt, dann nur als bloße Vermutung kolpotiert, die anscheinend (siehe [3], Anm. 702) auf Miquel Coll i Alentorn zurückgeht (von mir nicht nachgeschlagen). Von Nunyo Sanç ist das Datum seines Testaments (17. Dez. 1242, [4]), aber offenbar nicht das Geburtsjahr bekannt: es wird mal in den 90ern, mal in den 80ern des 12. Jhs. angesetzt, in beiden Fällen käme er selbst für einen u.U. noch sehr jungen armíger/escuder als Vater nicht in Betracht. Aber vielleicht hatte Coll ja trotzdem Gründe, Nunyo und nicht dessen eigenem Vater die mögliche Vaterschaft zuzurechnen. Daß Wikipedia in einem derart mageren Artikel ein solches Anekdötchen und eine derart marginale Person überhaupt so prominent erwähnt, ist an sich schon unenzyklopädisch genug, Spekulationen über die Vaterschaft sollten aber unbedingt unterbleiben.

2003:C9:2747:E400:C966:4F62:99D8:813 20:27, 22. Feb. 2023 (CET)Beantworten