Diskussion:Bartholomäus Sarburgh

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Letzter Kommentar: vor 12 Jahren von 74albia in Abschnitt Holbein-Streit
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Holbein-Streit

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Vielleicht sollte hierzu noch etwas geschrieben werden. Scheint mir eine interessante Info zu sein. Komme nur leider selbst jetzt nicht dazu. --74albia 09:59, 29. Feb. 2012 (CET)Beantworten

http://blog.museum-aktuell.de/archives/22-Der-Sarburgh-Holbein-Keine-Kopie,-sondern-eine-Faelschung.html

"Der Sarburgh-Holbein: Keine Kopie, sondern eine FälschungFriday, 15. July 2011Zum Erwerb des Holbein-Gemäldes durch den Schraubenfabrikanten und Kunstmäzen Würth schrieb vor zwei Tagen Britta Fischer in einer Presseaussendung:

“Nahezu 100 Jahre blieb das Bild in Basler Familienbesitz und wurde 1628 von dem Amsterdamer Kunsthändler Michel Le Blon für den enormen Preis von 1.000 Imperiales erworben. Vermutlich um auf dem Kunstmarkt mehr Profit zu erzielen, ließ der Händler das Gemälde von dem Maler Bartholomäus Sarburgh kopieren. Diese Kopie wurde 1743 von dem sächsischen König August III. in Venedig erworben und galt lange Zeit als das Original.”

Kommentar: Den Händler Le Blon trifft bei dieser PR-Formulierung keine Schuld, sie trifft aber nicht den Kern. Zum einen wurde die Kopie nicht von August III. erworben, sondern von Maria de Medici. Erworben wurde es danach nicht für August III., sondern August II. Das Städel hatte zusätzlich selbst vor Jahren über dpa verbreitet: “Ein Jahrhundert nach der Fertigstellung wurde das Bild so gut gefälscht, dass das Original Jahrhunderte lang für eine Kopie gehalten wurde.'Als das Original im 19. Jahrhundert wieder auftaucht, hat es Mühe, das Gegenstück vom Thron zu stoßen', berichtet Städel-Direktor Herbert Beck. Immerhin gehörte die Fälschung zu den am meisten geschätzten Stücken der Dresdner Gemäldegalerie. Dieser erste 'Holbein-Streit' wurde 1871 beigelegt. Original und Fälschung sollten in der Städel-Ausstellung erstmals nebeneinander gestellt werden. Doch das Wunsch-Exponat kommt nicht an den Main. «Aus konservatorischen Gründen» dürfe das Bild nicht auf Reisen gehen, hieß es zur Begründung in Dresden. Im sog. Dresdner Holbeinstreit, der sich durch die gesamte Geschichte der Kunstgeschichte zieht, kam durch Forschung und Stilvergleich heraus, daß das Dresdner Bild eine Fälschung ist, keine Kopie, denn der Händler Le Blon erteilte den Auftrag für eine Kopie, verkaufte dann aber beide Werke als Originale. Damit ist auch die Fälscherfrage eindeutig beantwortet: es war nicht der Maler Sarburgh, sondern der Händler.

Sarburghs Rolle aber bleibt dubios, denn er war ausgerechnet der Hofmaler der Maria von Medici.

Literatur: Hans Holbeins Madonna im Städel. Der Bürgermeister, sein Maler und seine Familie. Ausstellungskatalog im Städel 2004, bearb. von Bodo Brinkmann. Vorwort von Moritz Landgraf von Hessen. Mit Texten von Oskar Bätschmann, Bodo Brinkmann, Joseph Archer Crowe, Valentin Groebner, Max Imdahl, Nikolaus Meier, Jochen Sander und Jutta Zander-Seidel. Petersberg 2004 Kulturmann, Udo: Geschichte der Kunstgeschichte. Wien und Düsseldorf 1966, hier besonders das Kapitel “Der Dresdner Holbeinstreit, S. 251ff. Kultermann: 2...eine Kopie anfertigen lassen, die er an Maria von Medici, ebenfalls unter dem Namen Holbein, verkaufte.” (S. 254)"