Diskussion:Billy Budd

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Es gibt eine Verfilmung des Stoffs mit Peter Ustinov als Captain Vere. Sicher hier erwähnenswert.

Schöner Matrose[Quelltext bearbeiten]

Ihr habt vollständig den Begriff des "schönen Matrosens" wie er geläufig ist und von Melville ja auch explizied erklärt wird ausgelassen. Den Kritiken merkt man deutlich an, dass sie vom Bordleben der Segel- ,besonders der Segelkriegsschiffe, keinerlei Schimmer haben. Dabei erläutert Melville doch alles in seiner seeverliebten Art ( zugegeben: Moby Dick ist genau deshalb fast nicht lesbar; was für ein handlungsfernes Detailklamüser- und ich bin seeverliebt ) und, siehe Klammer, in diesem Text, in überschaubare Länge. Der Interpretation wird viel zu viel Raum gegeben im Verhältnis zum konkreten Handlungsablauf. Es ist die literarisch Darstellung einer tragischen Begebenheit, wie sie im Leben auf See vorkam. Mein marinehistorisches Urteil zum Artikel: Gut gemeint, fleissig, jedoch am Thema vorbei. tja --Dansker 03:27, 8. Nov. 2008 (CET) Ops: mein Nick ist ohne Bezug zu Herrn Melville oder Herrn Budd[Beantworten]

Wenn literatur hier vorgestellt wird, sollte eigentlich dei inhaltsangabe nicht sooo umfassend sein, denn das buch kann ja jeder lesen, sondern es sollte mehr wert au interpretationen, rezensionen usw. gelegt werden. Gruß--ot 06:30, 8. Nov. 2008 (CET)[Beantworten]
Jadoch. Zumal der komplette Text ja angelinkt ist, sehr schön. Doch sollte eine Interpretation doch grundlegend im Kontext des Besprochenen firm sein. Südamerikanische Literatur, beispielsweise, lässt sich bestimmt besser verstehen, so man mal aus seinem Eifeldorf herausgeschaut hat. Und zwischen Verstehen und seine Meinung publizieren sollte nun auch nochmal ein grösserer Schritt liegen. Versteh mich nicht falsch,es freut mich, dass es den Artikel gibt, gerade drum stehen hier diese Anmerkungen. In diesem Sinne --Dansker 12:02, 8. Nov. 2008 (CET)[Beantworten]

Ich mußte doch herzlich über das "vielleicht" im Zusammenhang mit der "tragischen Figur" des Kapitäns lachen. Dabei handelt es sich "vielleicht" um das unsinnigste "vielleicht", das ich je in einer Interpretation lesen mußte. Denn daß - siehe oben - Billy als "schöner Seemann" UND als schöne Seele, als herzensguter Mensch gezeichnet wird, der nicht nur wider seinen Willen auf einem Kriegsschiff zum Dienst gezwungen wird (daß der Roman eine schreiende Anklage dieser Praxis ist, wird ebenso nicht erwähnt), sondern auch schuldlos letztlich schuldig wird, mithin eher als TYPOS denn als Person erscheint - ebenso wie Claggart, der als TYPOS des Bösen auftritt und schuldhaft schuldlos zu Tode kommt, ist doch so offensichtlich, daß man fast von einer Schwäche des Romans sprechen muß (so eindeutig sind die Typen in Moby Dick nicht zuzuordnen!). Der einzige "Mensch", derjenige also, der schicksalhaft zwischen "Gut und Böse", "Recht und Gerechtigkeit" u.s.w. verstrickt wird, ist ohne Frage Vere und ein literarisches Gegenstück zum fanatischen Ahab. Vere wird zu einem brutalen und menschenunwürdigen Verhalten gezwungen, wegen der Schiffsdisziplin, zur Verteidigung des Rechts, obwohl er genau weiß, daß er - letztlich - einen an sich Unschuldigen selbst töten muß. Tragischer gehts ja wohl nicht mehr. Vere muß wider seine Überzeugungen als Mensch und wider seine ethischen Prinzipien handeln, da er eben "Kapitän" ist. Die ganze Rechtsordnung an Bord eines Kriegsschiffes wird so einerseits in Frage gestellt - anderseits aber auch das Dilemma verdeutlicht: ließe Vere die Tötung eines Offiziers durch einen aus der Mannschaft ungesühnt, wäre der Meuterei Tür und Tor geöffnet - und stünde letztlich das Leben aller auf dem Spiel. Budd stirbt also für die Sünde, einen homosexuellen Sadisten erregt zu haben, eine Sünde, die nicht er begangen hat. Und er stirb letztlich nur, weil die "Schiffsdisziplin" dem Ankläger und Richter in Personalunion keine andere Wahl läßt - und der ist noch dazu ein aufgeklärter Humanist. Die Frage, die sich der Leser doch verzweifelt stellt ist die: Hätte ich an Veres Stelle ebenso gehandelt. Und diese Frage ist eine der grausamsten, die in der Literatur je gestellt wurden, weil ein kluger Kopf sie letztlich bejahen muß. (nicht signierter Beitrag von 91.35.198.76 (Diskussion | Beiträge) 20:30, 26. Feb. 2010 (CET)) [Beantworten]