Diskussion:Christoph Merian

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Hans Werner Debrunner zeigt Verbindungen zwischen Schweizer Unternehmern und dem Sklavenhandel auf, die in Wikipedia keine Erwähnung finden - wie dies häufig der Fall ist, wenn es um die Herkunft der grossen Vermögen geht. Das Basler Handelshaus Burckhardt (Seegerhof) - Merian war mit einer Burckhardt verheiratet - beteiligt sich seit 1790 über eine Tochterfirma (Bourcard et fils) an Sklavenhandelsfirmen in Nantes bzw. direkt an der Ausrüstung eines Sklavenschiffes, ebenso Christoph Merian....

siehe hierzu: Debrunner Hans Werner: Schweizer im kolonialen Afrika. Basel 1991

fände es ganz gut, wenn die "grossen" Unternehmer, die frommen Pietisten und "Menschenfreunde" auch in der Weise beleuchtet würden, wie und auf wessen Kosten sie zu ihren Gewinnen gekommen sind..

Gruss H. Berndt

Die stark gerafften und sich auf eine langlebige mündliche Tradition abstützenden Angaben von Hans Werner Debrunner (Schweizer im kolonialen Afrika, Basel 1991, S. 40-42) zur Verbindung des Christoph Merian mit der Handelsfirma Bourcard & fils in Nantes können neuerdings präzisiert werden. Die Publikation Baumwolle, Sklaven und Kredite - Die Basler Welthandelsfirma Christoph Burckhardt & Cie. in revolutionärer Zeit ISBN 3-85616-212-7 von Peter Haenger, Robert Labhardt und Niklaus Stettler stellt insbesondere die Aktivitäten der Nanteser Firma während ihrer Existenz in den Jahren 1792 bis 1815 eingehend dar.
Vorweg eine nicht unwesentliche Berichtigung: Der „Christoph Merian“, den Debrunner meint, ist der gleichnamige Vater des Stiftungsgründers (Bourcard & fils waren vor dessen Geburt im Jahr 1800 und während seiner Jugendjahren tätig), die Ehefrau Margaretha Merian-Burckhardt ist eine weit entfernte Verwandte (gemeinsame Vorfahren stammen aus dem 16. Jh.) des Christophe Bourcard in Nantes; dasselbe gilt für die Ehefrau Dorothea Merian des Christoph Burckhardt in Basel, der der Vater des Christophe Bourcard in Nantes war.
Christoph Merian Vater unterhielt mit Bourcard & fils bis 1803 aktive Geschäftsverbindungen und schoss Geld in die Nanteser Firma ein. Diese hatte ihre Hauptaktivität im Warentransport, Schmuggel und Piraterie während der englisch-französischen Kriege bis 1815. Aus der Zeit bis 1803 ist auch die Fahrt eines Sklavenschiffs, der „Intrépide“ belegt, die mit einem finanziellen Verlust endete.
Am eigentlichen Sklavenhandel hat die Firma Frères Merian gemäss heutiger Erkenntnislage nicht verdient; eine finanzielle Beteiligung an dem Schiff „Intrépide“ ist aus den Geschäftsunterlagen nicht ersichtlich. Die Frères Merian waren jedoch noch bis ins erste Jahrzehnt des 19. Jh. im globalisierten Warenhandel bis nach Asien und Amerika aktiv (danach investierte Christoph Merians Vater während rund 40 Jahren in die regionale Industrie); als wichtiges und darin untrennbar eingewobenes Element bestand der transatlantische Dreieckshandel, bei dem in einem Güterkreislauf zwischen Europa, Afrika und Amerika Sklaven von Westafrika in die Karibik verschleppt wurden. Das Fehlen einer direkten Verbindung zum Sklavenhandel rührte auch nicht von moralischen Skrupeln her; noch 1815 erkundigten sich die Frères Merian nach diesbezüglichen Geschäftsmöglichkeiten, allerdings ohne Folgeinvestitionen.
Eine persönliche Verstrickung des Christoph Merian Sohn (Christoph Merian-Burckhardt, 1800-1858) ist schon angesichts seines Geburtsdatums nicht gegeben. Zeugnisse dafür, dass der Vater sein Vermögen (und damit das Erbe des Sohnes) direkt aus dem Sklavenhandel erwirtschaftet hat, konnten nicht erbracht werden, ethische Implikationen sind für den Vater und seine Firma gegeben (siehe Lemma Frères Merian). -- 212.203.68.138 17:26, 18. Jan 2006 (CET)

Redirect Brüglingen->Christoph Merian

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Diese Weiterleitung ist sehr verwirrend.--Greenhorn 19:05, 19. Mär 2006 (CET)