Diskussion:Documenta II

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Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von 84.163.119.114
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Dass Bode schon von vornherein eine Folge von "documentas" geplant hätte, ist unzutreffend. Das ist nicht eine unwesentliche Nebenbemerkung, sondern betrifft den Kerngedanken der ersten documenta. Als Sohn eines seiner engsten Mitarbeiter, Ernst Schuh, habe ich als "Ohrenzeuge" mitbekommen, wie wochenlang - wenn nicht monatelang - heiss darüber diskutiert wurde, ob die Einmaligkeit der ersten documenta durch eine weitere Ausstellung "verwässert" werden sollte. Ich weiss, dass Augen- und Ohrenzeugen bei Wikipedia nicht sehr beliebt sind, weil sie ihre Beobachtungen nicht sofort in einer anerkannten und zitierfähigen Publikation fixiert haben; ich teile meine Beobachtung trotzdem mit. Die "Verwässerung" hätte darin bestanden, Bodes Grundgedanken der ersten documenta zu verlassen: Durch eine ungewöhnliche Ausstellung zu vermitteln, welche Entwicklung der modernen Kunst die Nazis dem interessierten deutschen Publikum vorenthalten hatten. Dies war das A und O der ersten documenta und zunächst Bodes einziger Grundgedanke. Die erste documenta war nicht einfach eine Kunstausstellung unter anderen, die noch kommen sollten. Sie hatte vielmehr auch eine - vom ganzen Organisatorenkreis mitgetragene - politische Funktion: das fatale Erbe der Nazis zu begraben und Deutschland im Bereich der Kunst den Anschluss an die moderne Welt zu vermitteln. Das sollte man auch im Hauptartikel gebührend herausheben! Und schon die zweite documenta musste definitionsgemäss vorwiegend zeitgenössische Kunst vorstellen. Trotzdem halte ich es für richtig, dass die documenta fortgesetzt wurde und bis heute buchstäblich "the state of the art" widergibt. <kreuz des südens. 110505.> (nicht signierter Beitrag von 84.163.119.114 (Diskussion) 14:11, 5. Mai 2011 (CEST)) Beantworten