Diskussion:Ferdinand Minding

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Ich habe gerade in dem ganz amüsant zu lesenden Buch von Wilhelm Ostwald, Lebenslinien. Eine Selbstbiographie, 3 Teile, Berlin: Klasing, 1926/1927 (transkribiert online bei Zeno.org) folgenden Abschnitt über Minding gefunden, den ich nicht vorenthalten möchte: (Fünftes Kapitel: Der Eintritt in die wissenschaftliche Laufbahn, S.132–134):

„Von den vielen Zusammenkünften, an denen ich etwa sechs Jahre habe teilnehmen dürfen, ist mir eine besonders in Erinnerung geblieben, wenn auch nicht wegen ihres wissenschaftlichen Inhaltes. Wir waren bei dem jungen Astronomen Backlund versammelt, der sich hernach auf der Sternwarte in Pulkowa einen angesehenen Namen erworben hat und der Kreis war daher vorwiegend mathematisch. Diese Wissenschaft war in Dorpat durch zwei Ordinarien von sehr verschiedener Eigenart vertreten, die Professoren Helmling und Minding, beide in vorgeschrittenem Alter. Helmling war ein guter Lehrer, kam aber wissenschaftlich nicht sehr in Betracht, während Minding ein bedeutender Mathematiker von großem Scharfsinn war. Im übrigen war Helmling ein stets lächelnder, beleibter Mann mittlerer Größe mit rundem, kahlen Schädel, runden Backen und Augen, runden Brillengläsern, dabei ein wenig was man in Studentenkreisen ein Sumpfhuhn nennt: dem Alkohol mehr als billig ergeben und sehr anspruchslos in geistiger Beziehung, wenn er am Zechtisch saß. Auf den offiziellen Kommersen, mit denen die Korporationen das Semester begannen oder schlossen, war er ein nie fehlender Gast, der die Sitzung regelmäßig auf folgende Weise eröffnete. Er nahm den Begrüßungsschnaps feierlich entgegen, trank ihn wie üblich mit einem Schwunge aus und sagte befriedigt: »Man wird doch gleich ein anderer Mensch, wenn man einen Schnaps getrunken hat.« Und dann fügte er nach einigen Augenblicken hinzu: »Warum soll der Andere nicht auch einen kriegen?« und ließ sich einen zweiten Schnaps einschenken. Dies vollzog sich mit der Regelmäßigkeit einer Sonnenfinsternis, so daß sich jedesmal die neuen Füchse um ihn zu scharen pflegten, um den berühmten Vorgang auch ihrerseits zu erleben.

Gemälde von 1825, Mann mit Vatermörder

Minding war ein ganz anderer Mensch. Klein und mager, mit ziegelrotem Gesicht und schneeweißen Haaren, der Kopf eingefaßt von zwei weit herausstehenden »Vatermördern«, die ebenso spitz waren wie seine Nase, sehr zurückhaltend in seinem Benehmen und nur mit seiner Wissenschaft beschäftigt, erschien er ebenso abstrakt wie diese. Dabei war er im Grunde eine gütige und hilfsbereite Natur, die nur schwer aus sich herauskam.

Nun hatte Backlund, der aus Schweden stammte, sich für den Abend mit einem reichlichen Vorrat seines heimischen Punschs versehen, der aus Neugier bereits vor der Zeit der Geselligkeit gekostet wurde und den alten Herren vorzüglich schmeckte. Bei der Nachsitzung war Helmling in der Stimmung, in der man nicht davor zurückschrickt, auch die ältesten Geschichten zu erzählen, während der alte Minding von dem ungewohnten Getränk in einen leichten Schlummer gefallen war. So rief Helmling aus: »Jetzt kommt aber etwas mathematisches dran.« Minding hatte bei diesem Wort die Augen geöffnet, da er aber sah, daß Helmling sprach, fielen sie ihm gleich wieder zu. Helmling fuhr fort: »Es war ein Schiff, das war fünfundachtzig Fuß lang und einundzwanzig Fuß breit: wie alt war somit der Kapitän?« Die jüngeren Dozenten lachten höflich zu diesem uralten Witz und Minding wachte plötzlich auf mit dem dunklen Gefühl, daß er nun auch eine Geschichte erzählen müsse. »Also,« sagte er, »da muß ich Ihnen doch auch etwas vortragen. Es war ein Schiff, das war fünfundachtzig Fuß lang und einundzwanzig Fuß breit: wie alt war dann der Kapitän?« Es brach alsbald ein donnerndes Gelächter los und der alte Herr schaute ganz hilflos um sich, denn auf einen derartigen Erfolg des gewohnten Scherzes war er nicht gefaßt gewesen.“

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