Diskussion:Gersprenztalbahn

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Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von MitjaStachowiak in Abschnitt NPOV?
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1944 – Erlebnisse mit dem „Ourewäller Liesche“[Quelltext bearbeiten]

Mit unserer Evakuierung aus Berlin über Erbach im Odenwald landete die Familie, Mutter mit sechs Kindern, in Ober-Kainsbach. Das Quartiermachen ging noch mit dem Bus von Erbach bis zur Spreng (danach fuhr da kein Bus mehr); und zurück ging’s zu Fuß nach Nieder-Kainsbach. In der Gaststätte am Haltepunkt konnte man sich aufwärmen, bis das Bähnle, gezogen von einer T3, uns nach Reinheim zur Weiterfahrt nach Erbach brachte. Beim Sonnesch-Bauern in Ober-Kainsbach fanden wir Unterkunft. Jeden Morgen ging es von Ober-Kainsbach die 4,5 km hinab zum Haltepunkt oder auch hinüber über die Hutzwiese nach Pfaffen-Beerfurth, wo man eben früher den Zug erwischen und auch einen Sitzplatz ergattern konnte. Über Brensbach und Wersau ging die Fahrt nach Groß-Bieberau. Dort entließ der Frühzug um 7:35 Uhr die Schüler zum Gymnasium. Nach Schulschluß lungerte man so lange am Bahnhof herum bis der Zug um 14:20 Uhr aus Reinheim uns zur Rückfahrt aufnahm. Man konnte aber auch schon um 13:18 Uhr in Groß-Bieberau den Zug nach Reinheim besteigen und lungerte dann in Reinheim beim Kiosk auf dem Bahnhof herum. Das war eben interessant, weil man dann die Abfahrten nach Groß-Zimmern, Darmstadt oder Wiebelsbach-Heubach erleben konnte. Nach dem D-day wurde es spannend, was der Lautsprecher im Kiosk mit dem „Wecker“ an Luftlagemeldungen ausspuckte. Um 14:12 Uhr zog die T3 den reinen Personenzug nach Reichelsheim. Diese Tagestour endete in Nieder-Kainsbach mit dem Aufstieg nach Ober-Kainsbach. Manchmal sprang man von Baumschatten zu Baumschatten, wenn über dem Odenwald die Bomberpulks mit Kondensstreifen ihren Weg nach Schweinfurt, Würzburg usw. malten. Als wir wieder einmal von Pfaffen-Beerfurth aus zur Schule fuhren, endete die Fahrt bereits in Brensbach. Unsere Dampf-Lok war zwischen Wersau und Brensbach die Böschung hinuntergepurzelt. Der Älteste unter uns Schülern – er kam von der Hutzwiese – übernahm das Kommando (es war die Zeit, als H.-J. und Jungvolk noch das Sagen hatten) über die Schülerschar und führte uns vorbei an der Unfallstelle zur Schule. Beim Rückweg konnten wir den von Reinheim kommenden Bauzug sehen – der Kranwagen hatte Schwierigkeiten in dem engen Kurvenradius. Im Sommer – es gab Heidelbeeren, Preiselbeeren, Kirschen und Zwetschgen, die die Leute in Körben nach Darmstadt zum Markt bringen wollten. Zusätzlich wurde der Diesel-Triebwagen angehängt, womit die Schüler transportiert wurden. Doch der Platz reichte nicht aus, ein Schüler stapfte zum Ärger einer Bäuerin in einen Spankorb voller Blaubeeren. Die Westfront kam immer näher. Mutter besorgte einen halben Gedeckten für unser Hab’ und Gut, unser Bauer brachte unser Mobiliar zum Bahnhof Nieder-Kainsbach=Fränk.Crumbach – es kam in Berlin heil an. Mit den „Metz-Flüchtlingen“ (als Metz vor der Eroberung durch die Alliierten stand) ging es dann von Darmstadt zurück nach Berlin. Als ich in den sechziger Jahren für meine Familie einen Urlaub auf dem Lande im Odenwald plante, entdeckte ich, dass das Lieschen nicht mehr lief. Und auch die Strecke Hetzbach-Beerfelden war out. Da musste uns der Bauer aus Airlenbach mit dem Traktor abholen, kamen wir doch mit Fahrrädern in den Urlaub. W.Müller

NPOV?[Quelltext bearbeiten]

Folgender Abschnitt: "Eine Reaktivierung der Gersprenztalbahn wird als absolutes Muss für die Optimierung des ÖPNV im Odenwald angesehen. Eine neue Gersprenztalbahn hat zur Folge, dass die nun bestehende Buslinie 693, die seit 40 Jahren als Dauer-SEV betrieben wird, wegfallen kann. Diese braucht teilweise fast eine Stunde von Fürth nach Reinheim, was als Zumutung angesehen werden kann, vor allem zu Stoßzeiten. Durch eine Reaktivierung würde nicht nur der Wirtschaftsstandort „Gersprenztal“ gestärkt werden, sondern auch die Möglichkeit geboten, in nur der Hälfte der momentanen Zeit, nach Darmstadt oder Frankfurt zu gelangen. Viele Pendler, gerade die Ansässigen im vorderen Gersprenz-Tal, würden von diesem „Ourewäller Lieschen“ mehr als profitieren."

Soll das etwa neutral formuliert sein? Für mich klingt das Ganze etwas wie eine Werbebroschüre für eine Wiederinbetriebnahme der Gersprenztalbahn... -- Badehaubendealer 15:30, 13. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Tja, so manch einer verwechselt eben seine politischen Ziele mit neutraler Berichterstattung - habs angepasst, ohne den Konsens zu verändern, so hat er wenigstens sein Ziel erreicht, die Problematik ist angesprochen. Schöne Woche, --Wolfram Alster 14:33, 17. Apr. 2007 (CEST)Beantworten
Von der Objektivität mal abgesehen - gibt es eigentlich eine Initiative für den Wiederaufbau? Hat mal jemand ausgerechnet, wie viel das kosten würde? Eine Verbindung Reinheim - Fürth wäre wirklich eine Bereicherung.--MitjaStachowiak (Diskussion) 17:26, 11. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Ergänzungen[Quelltext bearbeiten]

Der Haltepunkt Reinheim (km 0,9) war noch im Sommerfahrplan vom 5. Mai 1941 enthalten. Die Betriebsführung oblag bis zuletzt der Deutschen Eisenbahn-Gesellschaft und nicht der Hessischen Landesbahn, die allerdings Eigentümerin war.--Nordgau (Diskussion) 22:00, 21. Aug. 2013 (CEST)Beantworten