Diskussion:Hagenau (Adelsgeschlecht)

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Der korrekte Titel müßte eher sein "Hagenau (elsässische Ministeriale)" oder "Marschälle zu Hagenau im Elsaß"

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Die Bezeichnung ist sehr unglücklich gewählt, denn der Titel "Hagenau (Adelsgeschlecht)" ist denkbar unscharf und mehrdeutig. Ausserdem suggeriert der Titel, dass es hier quasi um "das Eine und Einzige" Adelsgeschlecht diesen Namens ginge. Eine Eingrenzung ist daher notwendig: Einerseits lesen wir überwiegend die Schreibweise "Hagenowe", andererseits geht es um Ministeriale, die ein Amt als Marschälle in Hagenau im Elsaß inne hatten.

Es gab in der staufischen Epoche nachweislich mehrere Adelsgeschlechter gleichen, oder sehr ähnlichen Namens. Das Salzburg-Wiki bemüht sich daher ausdrücklich um Abgrenzung. Für das Elsass und Hessen lesen wir hier einige Details: https://www.sn.at/wiki/Hagenauer_-_namensgleiche_Adelsgeschlechter_und_Familien#Elsass_und_Hessen , der gesamte Artikel enthält noch deutlich mehr Informationen: https://www.sn.at/wiki/Hagenauer_-_namensgleiche_Adelsgeschlechter_und_Familien

Zusätzlich ist zur Abgrenzung zu beachten: Die Herren von Hagenau waren Hochfreie des Heiligen Reiches, ausserdem Verwandte der Staufer sowie der Andechser, und sie hatten mit Reginbert von Hagenau den Reichsbannerherren des ersten Staufers auf dem Thron gestellt. Ihr politischer Wirkungsbereich war daher stark überregional, so dass man ihre Bedeutung nicht auf Bayern und Österreich verengen kann. --2001:9E8:AAAB:4F00:2499:2FFF:730B:3533 14:46, 24. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Zweifellos richtig. Der Herkunft nach sehr eindeutig Edelfreie. --2001:9E8:AA9B:E300:65D0:F07B:51F8:6A06 00:21, 23. Dez. 2023 (CET)Beantworten

Salzburg-Wiki zum Thema elsässische Familie von Hagenau

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Zitate aus dem Artikel: Hagenauer - namensgleiche Adelsgeschlechter und Familien unter https://www.sn.at/wiki/Hagenauer_-_namensgleiche_Adelsgeschlechter_und_Familien

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Schweiz und Tirol

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Von welchem Hagenau sich der Name der namensgleichen adeligen schweizer Geschlechter Hagenauer (auch von Hagenau, Hag(e)nower bzw. Hagnauer) ableitet ist nicht bekannt. Möglicher Weise kamen sie von dem Ort Hagenau (bei Ganterschwil) in der Schweiz, aus dem Ort Hagenau (Hagnau) am Bodensee in Baden-Württemberg (ursprünglich Herzogtum Schwaben), oder auch aus der Stadt Hagenau im Elsass (die später noch gesondert behandelt wird). Somit besteht keinerlei Kenntnis darüber, ob die in Regesten des 13. bis 16. Jahrhunderts genannten schweizer Geschlechter untereinander oder (eher unwahrscheinlich) gar mit dem bayrisch-österreichischen Adelsgeschlecht der Herren von Hagenau verwandt waren. Auf jeden Fall führten diese im Kanton Aargau (und den benachbarten Kantonen Zürich und Basel) ansässigen schweizer Hagenauer, die als Ritter, Vögte, Kirchherren oder Äbte genannt wurden, unterschiedliche Wappen. Sie wurden in einigen Urkunden im Zusammenhang mit dem ebenfalls im Kanton Aargau auftretenden schweizer Geschlecht Habsburg genannt, deren Mitglieder der Dynastie erstmals 1273 und fast ununterbrochen ab 1438 die deutschen Könige und römisch-deutschen Kaiser stellten. Der frühest urkundlich erwähnte Hagenauer, der zu einem der schweizer Geschlechter zu zählen ist, war der 1276 genannte Richard von Hagenau. Er hatte sich dem Bündnis von König Rudolf I. (ab 1273 der erste römisch-deutsche König aus dem Geschlecht der Habsburger) im Kampf gegen den böhmischen König Ottokar angeschlossen. Der 1333 in der Schweiz genannte Herr Philipp Hagenauer, war Kirchherr zu Wichtrach (Kanton Bern). 1354 übereignete die neue Bruderschaft der Domkapläne in der Stadt Konstanz am Bodensee (die 1312 in dem Vier-Städte-Bund mit Zürich, Schaffhausen und St. Gallen war) einem Ulrich Hagenau, Leutpriest von St. Johann, ein Haus. In einer Urkunde aus dem Jahr 1360 nimmt Kaiser Karl IV. (aus dem Geschlecht der Luxemburger) einen "Konrad von Hagenau, canonicus der kirchen Haselach und Surburg Strassburger diöces, zu seinem caplan, hofgesinde, haus- und tischgenossen". Aus dem selben schweizer Geschlecht stammte Ritter Hans Hagenauer (auch Johannes von Hagenau), der aus Baden in Aargau (dem Stammgebiet der Habsburger) stammte. Er wird in der Liste der gefallenen Adeligen auf Habsburger Seite, in der für die Ritter so verheerenden Schlacht bei Sempach 1386, angeführt. Das Wappen dieses Hagenauer-Geschlechts ist sechsfach von Silber und Schwarz geständert (Wappenbuch der Stadt Baden). Bei der Darstellung unter den Wappentafeln in der Schlachtkapelle von Sempach ist das Wappen jedoch achtfach von Gold und Blau geständert. Die in der mehrfach restaurierten und umgebauten Schlachtkapelle abgebildeten Wappen waren allerdings erst 1886 im Zuge eines erneuten Umbaus der Kirche gemalt worden, wodurch es wahrscheinlich zu dieser Abweichungen gegenüber dem Hagenauer-Wappen im Wappenbuch der Stadt Baden gekommen war.

Im benachbarten Kanton Zürich (westlich von Aargau) wurde 1370 ein Hans Hagenauer in Wulfligen erwähnt, der den Zunamen "Kränzlin" erhielt. Sein Wappen war ein rotes Schild mit einem grünen, von sechs goldenen Blüten verzierten, Kranz. Er war der Ahnherr des sich später Kränzlin nennenden Geschlechts. Aus einem weiteren schweizer Geschlecht aus dem Kanton Zürich stammte der im Jahr 1387 erwähnte Herr Heinrich der Hagenauer, der 1416 als erster zürcherische Vogt über Grüningen genannt wurde. Ebenso erwähnenswert sind die zürcherischen Vögte über Greifensee, 1420 Herr Hans Hagenauer und 1436 Herr Johannes Hagenauer (der Jüngere), der Herr über Schloss Grüningen war. Aus jenem Geschlecht stammte auch der von 1480 bis 1500 als Abt von Muri eingesetzte Herr Johannes Hagenauer (Hagnauer), "aus einem vornehmen Zürcher Geschlecht". Abt Johannes Hagenauer von Muri wurde am 22. Juli 1492 von Kaiser Maximilian I. ein Wappen (in Schwarz od. Blau über sechsstrahligem goldenen Stern zwei silberne Jakobsmuscheln) verliehen. Dieses Wappen wurde am 16. Oktober 1494 auf das Geschlecht der Hagenauer zu Zürich ausgeweitet (Geschlechterbuch Zürich), Abt Johannes Hagenauer hatte selbst vier Kinder. Die Blasonierung dieses Geschlechter-Wappens war: in Gold über sechsstrahligem silbernen Stern zwei silberne Jakobsmuscheln. Im Jahr 1595 wird in Hohenrain noch ein Kaspar Hagenauer zu Wangen in seinem Gültbrief auf dem "3 Königs Gütli" genannt.

In einer von Kaiser Sigmund III. (von Luxemburg) am 31. Oktober 1433 in Basel unterzeichneten Urkunde wird Hans Hagenauer (Johann Hagnower) ein Wappen verliehen. Die Blasionierung dieses Wappens ist unbekannt, da die Original-Urkunde verloren ging und nur mehr in Regesten eine Abschrift ohne Wappenabbildung vorhanden ist. Um 1484/85 wird ebenfalls in Basel Herr Wolfgang Hagenauer (Wolfgang von Hagenau) genannt, der eine Bestellung mehrerer Bücher bei dem Basler Drucker Johann von Besicken in Auftrag gegeben hatte. In Urkunden fand man bisher keinen Hinweis über eine verwandtschaftliche Beziehung der schweizer Geschlechter zueinander oder zu den Herren von Hagenau (aus Bayern).

Aus welchem Geschlecht hingegen die im 15. und 16. Jahrhundert in Tirol genannten Hagenauer stammten, ist noch nicht erforscht. Wir finden den im Jahr 1473 in Innsbruck genannten Kaplan Andre Hagenauer, den um 1501 in Hall genannten Vogt Simon Hagenauer, sowie den um 1530 in Rodeneck und Innsbruck genannten Vogt und Richter Sigmund Hagenauer. In der von Erzherzog Sigismund (genannt der Münzreiche) ausgebauten Residenz in Innsbruck und der dort gestifteten Kapelle, wird 1473 ein Andre Hagenauer als erster Kaplan genannt. Simon Hagenauer (* ca. 1457) wurde als der Lieblingsfalkner Kaiser Maximilian I. erwähnt, den der jagdbegeisterte Kaiser als seinen besten Oberfalkner bezeichnet hatte. Von ihm wurde Simon 1510 als Vogt zur Verwaltung von dessen geliebten aber abgelegenen Anwesens Turnhout in Belgien geschickt, einer Burg mit großem Besitz und Jagdrevier. Dort lebte auch Simons urkundlich erwähnte Tochter Kathelijne van Hagenau(e)r (1501 als Katharina Hagenauer in Hall in Tirol geboren), die 1516 Friedrich von Ghent (von Gent oder Dergent) heiratete und 1559 in Turnhout (Belgien) begraben wurde. Im Jahr 1501 wurde laut Eintragung in die Hofkammerbuchhaltung (Kaiser Maximilians) dem Falkner Sigmund Hagenauer (Hagenawer) mehrmals ein Sold ausbezahlt (Regesta Imperii). Möglicherweise handelt es sich um einen Übertragungsfehler in den Regesten und es hatte sich um den Falkner und späteren Vogt Simon Hagenauer gehandelt. Der 1529 und 1532 in Urkunden genannte Sigmund Hagenauer war Pfleger bzw. Richter in Rodeneck (Südtirol) und Innsbruck.

https://www.sn.at/wiki/Hagenauer_-_namensgleiche_Adelsgeschlechter_und_Familien#Schweiz_und_Tirol

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Elsass und Hessen

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Der Ort Hagenau (Haguenau) im Unter-Elsass war 1035 um eine Burg entstandenen und im Jahr 1164 von dem Stauferkaiser Friedrich I. Barbarossa zur Stadt erhobenen worden. Später wurde Hagenau Reichsstadt und im 14. Jahrhundert Hauptort des elsässichen Städtebundes, sowie Sitz der kaiserlichen Landvogtei. Mehrere aus dieser Stadt Hagenau stammende Familien hatten von dieser Stadt ihren Nachnamen von Hagenau beziehungsweise Hagenauer abgeleitet. Ein Verteter einer solchen Familie war zum Beispiel der im Dezember 1492 zum königlichen Tag in Frankfurt genannte "Alt-stättmeister, Gesandter Hagenaus und der Städte der Landvogtei im Elsass", Jungvogt Ulrich Hagenauer. Heute sind vor allem zwei dieser Elsasser Familien Hagenauer bekannt. Die erste und bekanntere war die Bildhauerdynastie Hagenauer aus dem 15. und 16. Jahrhundert. In dieser Elsasser Familie findet man die zwischen 1445 und 1546 genannten berühmten Schnitzer Niklas von Hagenau, Veit und Paul Hagenauer, sowie den Augsburger Medailleur Friedrich Hagenauer. Die andere Familie aus der Stadt Hagenau war jüdischen Glaubens und hatte ihren Namen erst Anfang des 19. Jahrhunderts angenommen. Im Elsass mußten nach einem Erlaß Kaiser Napoleon I. im Jahr 1808 alle Juden im französischen Reich einen festen Nachnamen tragen. So nahmen Mitglieder der jüdischen Gemeinde in der Stadt Hagenau, in der sich auch die älteste seit dem 13. Jahrhundert beinahe durchgehend bestehende jüdische Gemeinde im Elsass befand, den Familiennamen Hagenauer (nach der Stadt ihrer Herkunft Hagenau) an. Der bekannteste dieser jüdischen Familie war Herr Jakob Hagenauer, Rabbiner zu Mauersmünster († 1846). Dass jüdische Familien im 19. Jahrhundert gleichlautende Namen alter noch blühender Adelsgeschlechter (wie zum Beispiel Breuner, Ehrenberg, Frankenstein, Galler, Hagenauer, Hohenberg, Liechtenstein, Löwenstein, Rosenberg(er), Schwarzburg, Schwarzenberg, Waldstein, Winterfeld etc.) oder auch ausgestorbener Adelsgeschlechter (wie Schalkenbach, Schalkenberg oder Sternberg) angenommen hatten, war zwar durchaus keine Seltenheit, jedoch in Österreich durch das Namensannahme-Gesetz für jüdische Untertanen aus dem Jahr 1787 von Kaiser Joseph II. verboten worden.

Erwähnenswert ist vielleicht auch noch das Geschlecht der Herren und Grafen von Hanau in Hessen, die seit 1191 bis zu ihrem Austerben 1736 die Herrschaft Hanau inne hatten. Ihren Namen hatten sie von der Wasserburg (Herrschaft) Hanau, als dessen Bauherr der 1143 erwähnte Dammo von Hagenowe (der sich früher auch von Buchen nannte) angenommen wird. In den Urkunden ab dem 13. Jahrhundert taucht dieses Geschlecht vorerst als "Herren von Buchen" und als "Herren von Dorfelden" auf, später als "Herren de Hagenowe" um sich schließlich endgültig nur mehr "von Hanau" zu nennen. "De Hagenowe" nannten sich aber ebenso einige Hagenauer in Urkunden des 12. bis 14. Jahrhunderts. Allerdings ist es ein leichtes diese beiden Geschlechter (von Hanau und von Hagenau) an Hand der Siegeln und an Hand des geographischen Auftretens voneinander zu unterscheiden. Die Hanauer führten drei goldene Sparren auf rotem Grund im Wappen, die Hagenauer hingegen einen Hagenstrauch auf einem Dreiberg. Das spätere Geschlecht der Fürsten von Hanau (seit 1853) ist mit dem oben erwähnten ausgestorbenen Geschlecht der Herren und Grafen von Hanau allerdings nicht.

https://www.sn.at/wiki/Hagenauer_-_namensgleiche_Adelsgeschlechter_und_Familien#Elsass_und_Hessen --2001:9E8:AA9B:E300:65D0:F07B:51F8:6A06 00:20, 23. Dez. 2023 (CET)Beantworten