Diskussion:Hans Küng/Archiv/2007

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Letzter Kommentar: vor 13 Jahren von Muesse in Abschnitt «Umstrittene Wahrheit»
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Rechtfertigung

Habe „Lutheraner” in „Protestanten” umgeändert. Barth ist reformierter Theologe. (nicht signierter Beitrag von Prorokini (Diskussion | Beiträge) 31. Mär. 2007)

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Bild von Küng

Das Bild von Küng ist ja köstlich!--Emergenz Diskussion! 20:47, 7. Mai 2007 (CEST)

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zentrales Werk

Sollte man "Christ sein" als sein zentrales Werk, wie er selbst es in einer TV-Reportage nannte, nicht auch in die Literaturliste übernehmen? (Der vorstehende, nicht signierte Beitrag stammt von 91.13.188.34 (DiskussionBeiträge) 20:36, 15. Jul 2007) Martin Se !? 21:36, 15. Jul. 2007 (CEST)

Ich denke schon--Martin Se !? 21:36, 15. Jul. 2007 (CEST)
Mit ein paar weiteren Werken eingefügt.--Bosta 10:06, 16. Jul. 2007 (CEST)
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«Umstrittene Wahrheit»

In «Umstrittene Wahrheit», dem zweiten Band seiner Erinnerungen, schildert Hans Küng den Zeitraum 1965 bis 1980. Es sind die Jahre vom Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils bis zum skandalträchtigen, endgültigen Entzug seiner kirchlichen Lehrbefugnis. Wer diese bewegten Jahre aktiv und engagiert miterlebte, für den ist dieser Küng-Band eine spannende, faszinierende, ja unverzichtbare Lektüre.

«Kampfgeschichte und eine Trauergeschichte» nennt Hans Küng den zweiten Teil seiner Selbstbiographie. Küng verbindet Erzählung und Reflexion; denn er erzählt seine Lebensgeschichte, zugleich verfasste er auch eine Ideengeschichte. «Fast alle meine großen Kampfgefährten für die Erneuerung von Theologie und Kirche seit der Konzilszeit sind tot oder inaktiv, ausser einem und der ist Papst geworden», schreibt Küng im Prolog; denn von 1966 bis 1969 war Hans Küng ein Kollege des damaligen Professors Joseph Ratzinger an der Universität Tübingen: «Unsere Lebenswege laufen parallel, gehen auseinander, kreuzen sich wieder.»

Küngs Erinnerungen gewinnen ihre Spannung auch aus der leitmotivischen Gegenüberstellung zwischen dem frommen Bayern Ratzinger und dem weltoffenen Schweizer Küng. Freilich: Wenn schon Ratzinger als Negativfigur herhalten muss, dann müsste den klugen Köpfen, die das Manuskript Korrektur lasen, redigierten und lektorierten, aufgefallen sein, dass Ratzinger im Personenregister fälschlicherweise als Papst Benedikt VI. (sic!) firmiert. Und auf Seite 568 schreibt Küng, dass Ratzinger im Jahr 1975 zum Bischof geweiht und zum Kardinal kreiert worden sei. Richtig ist freilich: Ratzinger wurde erst zwei Jahre später, am 28.Mai 1977, zum Erzbischof von München-Freising geweiht und einen Monat später zum Kardinal ernannt.

Die härteste Attacke gegen Ratzinger erfolgt in einer Anmerkung auf Seite 686, wenn Küng schreibt: «Wenn die Offenbarung von Joseph Ratzinger als >immer größer als das bloß Geschriebene< angesetzt wird und sich ihre Wahrheit >stufenweise enthüllt<, dann können alle möglichen bisher verborgenen (apokryphen) gnostischen Offenbarungen gefunden und erfunden werden. So wird der Primat der kanonisierten Heiligen Schrift praktisch aufgegeben und die Tradition über die Schrift gestellt.» Dieser Angriff zeugt von intellektueller Unredlichkeit, denn Küng verschweigt Ratzingers entscheidenden Satz: «Die Schrift ist das wesentliche Zeugnis von der Offenbarung, aber Offenbarung ist etwas Lebendiges...» Im Klartext: Auch Joseph Ratzinger vertritt den Primat der kanonisierten Heiligen Schrift. Doch Küng räumt ein: «Ich weiß um meine Irrtumsfähigkeit.» (S. 655)

Eine wahrhaft anrührende Schilderung seiner seelischen Verfassung gelingt Küng im Kapitel «Karfreitagsstimmung«. Einige Zeit nach dem Entzug der Lehrbefugnis ist er um Worte verlegen: «Während des ganzen Abendessens sitze ich schweigend da, erschrocken über mich selbst. (...) Was waren meine spirituellen Ressourcen? Das Beten hatte ich nicht verlernt, aber es war trostlos und ich fühlte eine innere Leere.»

Fazit: Küngs gewichtiges Buch es ein hoch spannendes Stück Kirchengeschichte. Und keine Autobiographie ist frei von den typischen Eitelkeiten dieser Gattung. Zu guter Letzt gibt uns Küng Einblick in seine hoffnungsfrohe Spiritualität: «Deshalb hoffe ich, so Gott will, mein Leben noch ein wenig weitergehen zu dürfen und auch noch über das dritte Drittel meines Lebens Rechenschaft ablegen zu können, das mich in ungeahnte Weiten geführt hat, getragen von der Wirklichkeit dieses ganz Anderen.» Veremundus 12:52, 18. Sep. 2007 (CEST)

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