Diskussion:Jedutenhügel

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Letzter Kommentar: vor 7 Monaten von Helmut Seger in Abschnitt Natürliche Erhebungen
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Wikinger

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Die Interpretation der Jedutenberge (die Bezeichnung "-hügel" ist eigentlich nicht üblich) als Aussichtsposten bzw. Standorte von Warnfeuern wegen Wikingereinfällen halte ich persönlich für fragwürdig. Das liegt daran, daß die deutsche Nordseeküste gegen jegliche maritime Invasionen praktisch uneinnehmbar war und ist, weil es beinahe unmöglich ist, das Watt und die dahinterliegenden sumpfigen Geestbereiche zu überwinden. Angriffsziel hätten also nur isolierte, höhergelegene (Wurten und Warften) kleinere Ansiedlungen z. B. von Fischern sein können, und das lohnt sich schlicht nicht: Eine gezielte Einfahrt in größere Siedlungen wäre in jedem Fall nur mit genauer Kenntnis des Fahrwassers, also unter Beteiligung lokaler Lotsen, möglich gewesen. Angriffe auf Großsiedlungen wären aber höchstwahrscheinlich auf kürzestem Weg, also über den jeweiligen Hafen, vorgenommen worden und nicht über komplizierte Umwege durch umwegsames Gelände. Es stößt auch auf praktische Hindernisse: Die Sicht ist selten so gut, daß die Aussichtsposten überhaupt viel hätten erkennen können, entsprechend wären Warnfeuer auch nicht besonders weit oder zuverlässig sichtbar gewesen.

Was man in jedem Fall auch noch berücksichtigen muß, wäre die starke Veränderung der Küstenlinie: Zur Zeit der Entstehung der Erhebungen lag sie i. a. deutlich weiter seewärts als heute, auch waren die vorgelagerten friesischen Inseln flächenmäßig ausgedehnter. Somit wäre zu überlegen, welche Sichtweiten es von den Kuppen aus überhaupt gab, und was denn zu sehen gewesen wäre. Ferner gab es damals keinen durchgehenden Küstenschutz: Das gesamte Gebiet um die Jedutenberge herum (mit Ausnahme der weiter im Inland liegenden wie des Bremer Panzenbergs) wurden relativ regelmäßig bei Sturmfluten überflutet, während andererseits die Fluten wegen nicht vorhandener Deiche auch weniger hoch aufliefen.

Vorstellbar wäre deswegen, daß es sich bei den Hügeln um Fluchtpunkte handelte, auf denen sich Menschen bei Überflutungen in Sicherheit bringen konnten, auch wäre denkbar, daß dort wertvolle oder wichtige Objekte bei drohender Überschwemmung gelagert wurden. (Und vielleicht wollten die Menschen in einem flachen Land auch einfach ein paar erhöhte Aussichtspunkte haben und haben sich solche halt im Laufe der Zeit hier und da aufgeschüttet.) Was im Lemma fehlt, sind Verweise auf Untersuchungen des Vorkommens dieses Phänomens, die auch die inzwischen verschwundenen Hügel aufzulisten versuchen, sowie eine geographische Abgrenzung des Vorkommens - wo gab es vergleichbare Objekte, wo nicht? (nicht signierter Beitrag von 92.224.153.125 (Diskussion) 16:14, 19. Aug. 2014 (CEST))Beantworten

Natürliche Erhebungen

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Eine Untersuchung des Phänomens müßte auch natürliche Erhebungen wie beispielsweise den inzwischen abgetragenen Bremer Dünenhügel "Osterfeuerberg" in Walle, dessen Name auf eine Nutzung als Standort eines Signalfeuers hinweist (er bedeutet ja nicht "Berg für Osterfeuer", sondern natürlich "Berg für das östliche Feuer"), mitberücksichtigen. Es wäre gut möglich, daß es einen siedlungsgeographischen Bedarf für höherliegende Fluchtpunkte gab, weil die Gegend öfter von Überschwemmungen betroffen war. Dann müßten Siedlungen zunächst bei vorhandenen Erhebungen entstanden sein, später dann bei zunehmendem Flächenbedarf weitere künstliche angelegt worden sein. Wenn die Hügel schon einmal da sind, ist es naheliegend, sie auch für Signalfeuer und (temporäre) Seezeichen zu benutzen. (Was hätten die Leute denn auch machen sollen, wenn Schiffe, z. B. Fischerboote, draußen waren und ein Sturm aufzog? Der Telefonanschluß ließ noch auf sich warten, also konnten sie auch nicht die Rettungsleitstelle der DGzRS in Bremen anrufen, folglich blieb ihnen nur, ein Feuer anzustecken, um die Richtung zu zeigen, und daß man das aus der Ferne umso besser sieht, je höher es ist, war schon von alters her bekannt. Ein bißchen fragwürdig ist diese Interpretation aber, weil das vielleicht für die Bremerhavener Jedutenberge gelten mag, nicht aber für die übrigen Nordseeküste - da hätten solche Feuer auf die Inseln gehört, aber nicht aufs Festland - und schon gar nicht für das Binnenland wie Bremen, das hundert Kilometer von der See entfernt liegt.) --77.1.193.206 16:56, 17. Okt. 2023 (CEST)Beantworten

Im Artikel Jedutenhügel werden Bauwerke behandelt, nämlich künstlich geschaffene Aufschüttungen. Daher ist der Verweis auf den natürlichen, in der Landschaft bereits vorhandenen Bremer Dünenhügel fehl am Platze. --Helmut Seger (Diskussion) 11:00, 16. Mär. 2024 (CET)Beantworten