Diskussion:Juri Sergejewitsch Rytcheu

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Schwarzer Panther in Abschnitt keine Übersetzungen?
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Verfilmungen welche? wo?

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Im Artikel werden Verfilmungen angesprochen. Nähere Angaben? Belege? - Justus Nussbaum 10:07, 27. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Ich bin erschüttert, weiß allerdings noch nicht, worüber: Soll ich erschüttert sein

- über meine eigene Kritiklosigkeit, mit der ich die Bücher von Rytcheu (alle bis auf eines) gelesen habe

- oder lieber über die Art dieses Artikels, einen Autor zu diskreditieren?

Zugegeben, ich bin beim besten Willen kein Literaturkritiker, habe auch nur eine sehr nebulöse Vorstellung von Begriffen wie "sowjetischer Realismus" - aber die Bücher, die ICH gelesen habe, waren offenbar andere als die, die der Autor dieses Artikels gelesen hat.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich jetzt nicht nachgesehen habe, WANN welches Buch erschienen ist. Meine 'Rytcheu-Phase' war vor etwa 2 Jahren; damals habe ich sehr schnell hintereinander (mit einer Ausnahme) alle deutschsprachigen Bücher von ihm verschlungen - und mir ist zumindest kein Unterschied aufgefallen, was das Verhältnis zu den 'Tangitan' angeht.

Ich habe einen Teil des Artikels hierher kopiert und möchte dazu jeweils konkret Stellung nehmen:

Zitat: Seine Werke sollten vorwiegend der Demonstration des Fortschritts dienen, den die Jäger, Fischer und Rentiernomaden der Arktis dank der weisen Führung der kommunistischen Partei erreicht hätten.

Mein Kommentar dazu: schick wäre es gewesen, dazu eine oder mehrere Textstellen anzugeben, die das belegen! Meine Wahrnehmung war eher, das die 'kommunistischen Tangitan' doch ziemliche Idioten waren, die in ihrer Engstirnigkeit nicht gesehen haben, dass die tschuktschische Gesellschaft mit ihren Maßstäben nicht zu messen ist.

Zitat: Ein weiteres Thema besteht in der Demonstration des Sowjetpatriotismus, da die in seinen Büchern auftretenden tschuktschischen und Eskimo-Helden sich unermüdlich an dem Schutz ihrer Heimat gegenüber den als gewalttätig, fluchend und vergewaltigend dargestellten Amerikanern beteiligen.

Mein Kommentar dazu: Hier wäre es noch schicker gewesen, wenigstens ein bisschen etwas zu belegen. Ich habe in KEINEM EINZIGEN Buch einen Unterschied in der Darstellung der russischen und amerikanischen Tangitan feststellen können - und wenn doch, kommen eher die Amerikaner besser weg (z.B. dieser John MacLennan in "Traum im Polarnebel"), naja, er ist ja auch Kanadier...

Zitat: Schamanen werden in diesem Zusammenhang häufig als amerikanische Agenten dargestellt.

Mein Kommentar dazu: ehrlich, AN KEINE EINZIGE Stelle erinnere ich mich, wo diese Behauptung zuträfe... - da würde mich ein Beleg wirklich SEHR interessieren, weil nach meinem Eindruck Schamanen mit einer gewissen Ehrfurcht, aber stets als honorige Leute dargestellt werden.

Soviel dazu - wahrscheinlich war ich jetzt nicht freundlich genug, dafür ein bisschen zu sarkastisch (ja, ich habe ein bisschen in den Wikipdia-Regeln gelesen) - aber dazu hat mich diese Art von Verriss zu sehr empört. Vielleicht sollte ich mich auch einfach von Literaturthemen fernhalten - als Mathematiker träumt man womöglich doch zu sehr von so komischen Dingen wie 'Beweisen'...(nicht signierter Beitrag von Bernd.drahota (Diskussion | Beiträge) )

Ja, das letztere wäre vielleicht das beste....auf jeden Fall besser als solch ein Gewschwurbel, das sich der Autor offenbar selbst nicht mal zu zeichnen traut. --ahz 20:13, 22. Sep 2006 (CEST)
Da ich die kritischen Stellen eingefügt habe, sollte ich wohl etwas dazu sagen: Natürlich hat Rytchėu in den 80ern eine Wandlung durchgemacht - so wie viele andere Autoren aus dem russischen Norden und Sibirien ebenfalls: Juwan Schestalow, Tschuner Taksami, Wladimir Sangi und viele andere mehr wären hier zu nennen. Alle gehören einer ähnlichen Generation an, alle sind seinerzeit durch das Leningrader Herzen-Institut gegangen und alle waren ursprünglich voll auf Parteilinie, bis sie sich mit der Perestroika zu den überzeugtesten Fürsprechern der indigenen Völker des russischen Nordens mauserten. Das ist überhaupt kein Vorwurf, es ist schlicht eine Tatsache. (Für Details kann ich ISBN 0-8014-8178-3 von Yuri Slezkine wärmstens empfehlen.) Das Problem mit den Belegen ist, dass es sich ganz überwiegend um Werke handelt, die niemals übersetzt wurden. Ich müsste also russische Zitate einfügen, was wohl nicht sehr sinnig wäre. Ich habe aus der Zeit, an der ich an meiner Magisterarbeit gearbeitet habe, noch zahlreiche Aufsätze dieser Schriftstellerriege im Keller liegen (Ordner müsste ich 'raussuchen.) Das Zeug ist aber durchgehend auf russisch und in Deutschland nie erschienen. Am klarsten ist die Parteilinie sicher in seinen Frühwerken repräsentiert:
  • Rytchėu, Jurij: Inej na poroge, Moskva (Sovetskaja Rossija) 1971 und
  • ders.: Povesti. Leningrad (Chudožestvennaja literatura) 1972, sowie
  • ders.: V doline malen'kich zajčikov. Leningrad (Sovetskij pisatel') 1972
Aber selbst Ostrov nadeždy, Moskva (Sovremennik) 1987 entspinnt immer noch das alte Narrativ der "langen Reise" aus der Primitivität in den Sozialismus. Rytchėu selbst hat sich zu Perestrojka-Zeiten zu seiner Situation als Schriftsteller geäußert und von der absurden Kontrolle berichtet, der er als Schriftsteller unterlag (interwiew in der Zeitschrift "Wostok", vor zig Jahren, Details müsste ich wieder irgendwo im Keller raussuchen. Er berichtet etwa, dass der Zensor sich darüber mokierte, dass in einer seiner Erzählungen die Sowjetfahne über dem Dorfsowjet von Regen nass und schwer schlaff herunterhängt. Sowas tut die Sowjetfahne einfach nicht. Die Stelle musste er ändern, und IIRC hat er es dann auch getan. Was glaubst Du, was ein solches Kontrollregime für Ergebnisse zeitigt? --Johannes Rohr 22:01, 22. Sep 2006 (CEST)


So, nochmal ich, mein Gewschwurbel hätte ich sehr wohl auch noch zu signieren gewagt, kannte das aber noch nicht! Ich habe mir gestern extra einen Account eingerichtet, um mein Gewschwurbel (gefällt mir, dieses Wort) eben nicht anonym hier abzusondern.

Gut, hätte ich halt auch noch seine nicht übersetzten Werke lesen müssen. Leider sind meine Russischkenntnisse genau so gut wie mein Tschuktschisch... Ich muss mich also dafür entschuldigen, dass ich nur auf Basis der mir zugänglichen Informationen gewagt habe, meine Stimme zu erheben. Und jetzt (hab was gelernt) : -- Bernd.drahota 15:02, 23. Sep 2006 (CEST)

Nein, mir fiel nur auf, dass der doch recht polemische Diskussionsbeitrag hier so als anynomer Text reinkam. Deshalb von mir der Einwurf, der nicht bös gemeint war... sondern nur an den Vortext angepasst. ;-) --ahz 16:29, 23. Sep 2006 (CEST)

Ja, es ist ja nix Schlimmes passiert (jedenfalls mir nicht). Und natürlich war meine Ausdrucksweise sehr polemisch - das ist so eine Angewohnheit von mir - und viel zu oft vergesse ich (im Eifer des Gefechts) hier und da einem Smiley ( ;-) ) einzufügen, um meinen Ton ein bisschen zu entschärfen. Aber das mit der Anonymität scheine ich noch nicht ganz verstanden zu haben - wie hat denn Johannes Rohr rausgefunden, dass ich ich bin, wenn ich doch meinen Beitrag unsigniert eingegeben habe ???

Hier hatte ich nicht hingeschaut. --ahz 21:56, 23. Sep 2006 (CEST)

Mittlerweile habe ich meine Rytcheu-Bücher auf ihr Erscheinungsdatum hin durchgesehen - die allermeisten sind 'postperestroikisch'. Und mir war natürlich schon klar, dass man als Schriftsteller in der Sowjetunion Zensoren und andere Idioten im Genick sitzen hatte. Aber gerade eben diese 'schlichte Tatsache' der Parteilinientreue war mir aus dem mir zugänglichen Material eben genau nicht ersichtlich. -- Bernd.drahota 21:39, 23. Sep 2006 (CEST)

keine Übersetzungen?

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"Diese Frühwerke sind fast ausschließlich in russischer Sprache erschienen und nie übersetzt worden". In der englischsprachigen Wikipedia steht (allerdings auch ohne Beleg), dass sie zum Großteil in die tschuktschische Sprache übersetzt wurden. Das scheint mir auch die wahrscheinlichere Variante. Oder ist mit dem Satz lediglich gemeint, dass sie nicht in die deutsche Sprache übersetzt wurden? Dann sollte eine Klarstellung erfolgen. Schwarzer Panther (Diskussion) 18:24, 13. Jul. 2015 (CEST)Beantworten