Diskussion:Karlsamt
Übersetzung
[Quelltext bearbeiten]Frankfurt feiert Karlsamt Lateinische Gesänge, echte Ordensritter und Bischöfe in traditioneller Tracht: Frankfurter Katholiken erinnern jedes Jahr an Kaiser Karl den Großen. Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch leitete in diesem Jahr das Fest, das am gestrigen Samstag im Frankfurter Kaiserdom zelebriert wurde. Erzbischof Robert Zollitsch und Dennis Vecenaj: Messdinervichechef der Kroaten eröffnet im Dom St. Bartholomäus in Frankfurt am Main
Frankfurt. Weihrauchschwaden ziehen durch den Frankfurter Dom. Einige Besucher wedeln mit ihren Programmheften gegen den Dunst an. Es ist voll, die mehr als 2000 Plätze sind längst besetzt. Im Eingangsbereich und an der Seite stehen viele Besucher. Die zwölf Tonnen schwere Glocke «Gloriosa» hallt dumpf durch die Kirche. Sie wird nur wenige Male im Jahr zu besonderen Anlässen geläutet. Am Samstagabend ist einer davon: Im Dom wird das Karlsamt gefeiert - zu Ehren von Kaiser Karl dem Großen. Im Mittelgang schreiten Bischöfe und Ordensritter in Zweierreihen Richtung Altar. Alle sind in bodenlange, festliche Tracht gehüllt. Am Ende der Prozession: Erzbischof Robert Zollitsch, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. In der einen Hand trägt er den goldenen Bischofsstab, mit der anderen winkt er huldvoll den Besuchern zu. Zelebriert wird der Todestag eines großen Herrschers: Kaiser Karl der Große, der am 28. Januar 814 in Aachen starb und als erster «echter Europäer» gilt. Seit mehr als 600 Jahren erinnern Frankfurter Katholiken jeweils am letzten Samstag im Januar an den Kaiser. Der hatte im Jahr 794 eine Reichssynode nach Frankfurt berufen und so für die erste schriftliche Erwähnung der heutigen Mainmetropole gesorgt. Vom 12. Jahrhundert an wurden im Frankfurter Dom über Jahrhunderte die deutschen Könige und Kaiser gewählt und gekrönt. Frankfurt ist neben der Karlsstadt Aachen die einzige deutsche Stadt, die Karl den Großen mit einem solchen Gottesdienst als Heiligen ehrt. Die Zurückhaltung der Kirche hat Gründe. Zwar legte Kaiser Karl mit der Erneuerung des Römischen Reichs im Westen die Grundlage des heutigen politischen Europa. Doch in seiner Regierungszeit führte er in drei Jahrzehnten fast ununterbrochen Krieg im Namen des Kirche. Mit blutigen Gemetzeln, Massenhinrichtungen und Zwangstaufen ging er brutal gegen die heidnischen Sachsen zwischen Nordsee und Harz vor. Traditionell predigt jedes Jahr ein anderer Bischof aus einem europäischen Land bei dem feierlichen Gottesdienst. Es soll die europäische Bedeutung Kaiser Karls verdeutlichen. Gekleidet ist Erzbischof Zollitsch in ein gold- und purpurfarbenes mittelalterliches Messgewand aus dem Dommuseum. Er ruft zu einer neuen Begeisterung für Europa auf. Bei der Gestaltung des Kontinents gehe es auch darum, immer wieder an die christlichen Wurzeln Europas zu erinnern. Den Christen komme dabei eine «Bringschuld» zu. «Wir Christen sind gefragt, wenn es darum geht, dass die Frage nach Gott und die Frage nach dem Menschen nicht aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwinden.» Trommelwirbel. Die Kirchenorgel setzt ein. Der Chor beginnt auf lateinisch die Karlssequenz zu singen, ein Lobgesang auf Kaiser und Stadt: «Frankfurt du königliche Stadt, des Reiches Fürstensitz, erster Versammlungsort der Könige» - so die deutsche Übersetzung. Später singen Chor und Besucher der Feier im Wechsel die Kaiserlaudes - Huldigungsrufe an Christus verbunden mit Bittrufen für Kirche, Papst, Bischof, das deutsche Volk und alle Regierenden. Viele singen begeistert mit. Sie sei schon zum vierten Mal hier, sagte eine Katholikin aus Oberursel. «Besonders gefallen mir die lateinischen Gebete und Gesänge des Chors. Von der tiefen Frömmigkeit, nehme ich so viel mit.» Andere Besucher kämpfen nach einer Stunde traditionellen Gottesdienstes sichtlich mit dem Schlaf oder sind bereits auf ihrem Sitz zusammengesunken. Wieder andere suchen mit Foto- und Videokameras nach interessanten Motiven. Echte Ritter und einen Erzbischof gibt es schließlich nicht alle Tage zu sehen.
Fehlende Zeile
[Quelltext bearbeiten]Zwei Strophen waren zu einer Strophe zusammengezogen und nach "Mundi Salus, vitae via ..." fehlte die Zeile "Alma nostra domina"; Text siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Urbs_Aquensis
... ohne die sich die Strophe in Melodie und Rhythmus auch nicht richtig singen lässt.