Diskussion:Kleinhöflein im Burgenland

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Rieden um 1570[Quelltext bearbeiten]

Im ,,Bergbuch der Herrschaft Eisenstadt‘‘ (1570,Prot. 758, Fürstlich Esterházy'sches Archiv Burg Forchtenstein) sind nachstehende Namen von Rieden, im Raum des heutigen Ortsteils Eisenstadt-Kleinhöflein, verzeichnet:

Bezeichnung der Rieden

Achser Heute größten Teils verbaut, im Bereich des Axerweges. Die Herkunft des Namens ist ungeklärt. Buechhamer Die niederösterreichische Familie Puchheimer war, vor der Familie Rorwolff, im Besitz dieser Ried.

Fleischhackerhuet Diese synonym verwendete Bezeichnung für die w Truckhsäz wird ebenfalls um 1570 verzeichnet. Der Name kündet vom ehemaligen Besitz eines Fleischhauers.

Gässler(Torwartl-Ried) Die Familie Geißl (Gaizzul) hatte hier im 16.Jhdt einen Weingarten.

Grabenweingarten Die Bezeichnung dürfte sich von der Lage ableiten. Die Ried liegt neben der Perisch-Ried und oberhalb der Pröstl-Ried.

Hölblinghuet, Hölbinngperg Die Bezeichnung dürfte sich vom ehemaligen Besitzer ableiten.

Kattersteinhuet Heute Katerstein-Ried. Auch als Ghatterstein, Gehatterstein und Ghotterstein verzeichnet. Die Riede befindet sich an der Grenze zum Hotter Eisenstadt-Oberberg. Es ist annehmbar, dass sich hier ein Hotterstein befunden hat.

Khämbinger Ursprünglich im Besitz der Familie Khambinger.

Khosster Der Name ist wohl vom einstigen Besitzer abzuleiten.

Khrapffelhuet Khrapffelhuet wurde auch ,,in Linnzern‘‘ genannt. Volksetymologisch besteht in Kleinhöflein die Ansicht, dass die Ried ihren Namen auf die von der Bevölkerung besonders stark empfundene Sonneneinstrahlung zurück führt. ,,Die Sonne scheine hier hitzig wie beim Krapfenbacken.‘‘ Naheliegender ist jedoch die Annahme, dass die eisenstädter Bürgerfamilie Kröpfl (Khröpffl, Khraepffl, Khrapffl), bei der Bezeichnung der Ried namensgebend war.

Kirchperg Die Ried befindet sich unterhalb der Pfarrkirche Eisenstadt-Kleinhöflein (erstmals 1464 urkundlich erwähnt). Die Lage der Ried ist sinnbezeichnend für ihren Namen.

Kirchtallhuet Heute wie damals in Äußere und Innere unterteilt. Im Volksmund auch ,,Kiritoi‘‘ , also Kirchtal, bezeichnet. Die Riede liegt unterhalb der Bergkirche(Haydn-Mausoleum) und tiefer als die Kirchberg-Ried. Auch hier dürfte die Lage namensgebend sein.

Lanngenau Die Ried befindet sich unterhalb der Kirchberg-Ried. Sie wird heute in eine Innere Langau und eine Äußere Langau unterteilt. Der Name deutet auf das einstige Vorkommen einer Au hin.

Leitn Leitn bedeutet Hang. Die Ried befindet sich am Waldrand.

Lunnzer In Kleinhöflein umgangssprachlich auch ,,Kreuzweingarten‘‘ genannt. Die Ried befindet sich am Siedlungsrand der Wiener Straße, auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich der SPAR-Einkaufsmarkt.

Münichhuet Im Bereich der heutigen Klosterriedgasse. Es ist naheliegend, dass sich die Ried im Besitz von Mönchen befunden hat (Franziskaner oder Dominikaner zu Wiener Neustadt).

Münichsezen Auch als ,,Reißpüchelhuet‘‘ geführt. Die Bezeichnung lässt auf Besitzer aus dem Bistum Wiener Neustadt schließen, vordringlich Mönche (Münich) des Franziskaner Ordens.

Perosch Um 1570 in 7 Parzellen unterteilt. Heute im Volksmund als ,,Berisch‘‘ bezeichnet. Es ist anzunehmen, dass sich der Weingarten im Besitz der Familie Perausch (in Niederösterreich im 15 Jhdt. vorkommend) befunden hat.

Pöckhler Auch als Katterstein-Weingärten (heute Katerstein) geführt. Abzuleiten vom Familiennamen Pögl oder Pöckl (Pögl von Emerberg).

Pröstln Um 1570 besaßen hier die Nonnen von St. Peter (Wiener Neustadt) einen Weingarten. Der Name deutet auf den Besitz eines Propstes hin.

Reißpüchelhuet Auch als Münichsezen verzeichnet. Heute noch als Reisbühel bezeichnet. Der Name lässt sich wohl durch Gesträuch (Reis), das auf einem Hügel (Bühel) wächst, erklären.

Rorwolff Um 1570 befand sich die Ried fast zur Gänze im Besitz des Bistums Wiener Neustadt. Davor dürfte sie im Besitz der Familie Rorwolff (um 1550 Pfleger der Herrschaft Schwarzenbach in Niederösterreich). Die Riede wurde auch als Buechhamer bezeichnet. Fläche: ca. 5 ha.

Ruedolff Einst wohl im Besitz eines Ruedolff befindlich, (Fläche ca. 4ha) war sie 1570 auf 12 Besitzer aufgeteilt. Der Name Ruedolff kommt im Stadt- und Marktbürgertum des westungarisch-niederösterreichischen Grenzraumes häufig vor.

Siben Stockh Die Lage des Weingartens am Waldesrand, lässt auf eine Rodung eines Waldstückes schließen um es fortlaufend für den Weinbau zu erschließen.

Thomandl Oberhalb der Wienerstraße gelegen, durch die Katersteinstraße von der Thorwartlried getrennt, liegt diese teilweise bebaute Ried. Der Name deutet auf einen Diminuitiv zu Thomas, Thoman abzuleiten. Naheliegend in Verbindung mit der Familie Thomandl zu bringen, welche im Raum Eisenstadt einst mehrere Güter besaß.

Thorwartl Paul Drättl, Bürger zu Wiener Neustadt, besaß hier um 1570 zehn Viertel (ca. 4 ha).

Truckhsäz Der Name deutet auf das Amt des Truchsess. Umgangssprachlich in Kleinhöflein auch heute noch Truckersetz genannt. Die im Bereich des Meierhofgrundes und des Spitals der Barmherzigen Brüder befindliche Ried, ist heute nahezu fast vollständig verbaut. Es ist annehmbar, dass die niederösterreichische Familie Truchseß hier einen Weingarten besaß. Im Umkreis von Kaiser Friedrich III. ist diese Ritterfamilie mehrfach bezeugt.