Diskussion:Kurt Daluege

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Letzter Kommentar: vor 1 Monat von Schoener alltag in Abschnitt Aussprache
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Daluege Nachfolger von Heydrich im Reichssicherheitshauptamt?'[Quelltext bearbeiten]

Meines Wissen nach war die Ernst Kaltenbrunner! MfG Florian Keßler

Himmler übernahm für ein halbes Jahr die Führung des RSHA, ab dem 30.Januar 1943 war es Kaltenbrunner. --Ike52 21:26, 23. Dez 2004 (CET)

Widersprueche[Quelltext bearbeiten]

Es gibt einen Widerspruche in diesem Artikel: Laut Artikel gruendete Daluege die SA 1926 zusammen mit Ernst Roehm, jedoch behaupted der Artikel ueber die SA, sie sei schon 1921 gegruendet worden, was meines Wissens auch stimmt. --84.159.237.43 20:58, 27. Mär 2006 (CEST)


Ich habe auch einen Widerspruch gefunden. Es heisst, Daluege legte 1916 das Notabitur ab und meldete sich dann freiwillig. Später, bei seinen Auszeichnungen, steht, er bakam schon 1914 das EK II. (nicht signierter Beitrag von 85.72.242.95 (Diskussion | Beiträge) 10:21, 13. Jun. 2009 (CEST)) Beantworten


EK II (1914) ist nicht das Datum der Verleihung, sondern der Stiftung. (nicht signierter Beitrag von 85.72.226.110 (Diskussion | Beiträge) 21:34, 6. Sep. 2009 (CEST)) Beantworten

1930 verließ er auf Hitlers Anordnung die SA und baute die Berliner SS zur Spitzelorganisation und paramilitärischen Miliz gegen politische Gegner, aber auch gegen die SA, aus.

Die Formulierung ist ist so nicht richtig, da die SS bis 1934 Teil der SA war.--217.68.167.245 13:57, 3. Jun 2006 (CEST)

-Diese Formulierung ist vielleicht nicht geschickt aber aufrecht zu erhalten; wenn man die SA verlässt um in einem anderen Teilbereich aktiv zu werden in diesem Fal die SS, so ist dies durchaus plausibel dargestellt. Jemand der eine SA Uniform trug war nicht gleichzeitig auch Mitgleid der Unterabteilung der SS und umgekehrt. Hierin wird nur die Verantwortlichkeit der Führungsgremien zum Ausdruck gebracht. TW


Textspende[Quelltext bearbeiten]

Helmut G. Gotzhein, 24.12.2006:

D a l u e g e , Kurt Max Franz, Dipl.-Ing.


M.d.R. November 1933 – Mai 1945


  • Kreuzberg (Oberschlesien) 15. September 1897

† [Hingerichtet] Prag / ĈSR 23. Oktober 1946 Konfession: Evangelisch (30.11.1936 Kirchenaustritt, dann „gottgläubig“). Sohn eines mittleren Beamten . 1904─Jan. 1916 Besuch der Volksschule in Breslau und Frankfurt/Oder und des Realgymnasiums in Frankfurt/O., Mitglied der Jugendbewegung »Wandervogel«, Jan. 1916 Notabitur, Jan. 1916─April 1918 Kriegsfreiwilliger im 2. Garde-Infanterie-Regiment zu Fuß, 3. Ersatz-MG-Kompanie des Gardekorps und 2. MG-Kompanie des 7. Garde-Infanterie-Regiments, Fronteinsatz (Ost-und Westfront, Verdun), mehrfach an der Westfront verwundet. 15.10.1917─14.2.1918 Offizierskurs in Döberitz, April 1918 schwer verwundet (Kopf- und Schulterbereich), danach April─Oktober 1918 im Lazarett (Frankfurt/Oder); 1918 Vizefeldwebel und Offiziersanwärter. Auszeichnungen: E.K. II, Verwundetenabzeichen in Schwarz, Ungarisches Verdienstkreuz II. Klasse. Nach Kriegsende 1918 Rückkehr in die Heimat. 25% kriegsdienstbeschädigt. Dez.1918─Okt.1922 Angehöriger und Führer des Selbstschutzes Oberschlesien; Teilnahme an den Kämpfen zwischen deutschen und polnischen Volksgruppen. 1919/20 nebenbei prakt. Arbeit in einer Maschinenbauanstalt. 1921 Übersiedelung nach Berlin, 1921─1924 Studium des Bauingenieurwesens an der TH Berlin-Charlottenburg, das er 1924 mit dem Staatsexamen als Diplom-Ingenieur für Hoch- und Tiefbau abschloß; während des Studiums zeitw. als Fabrikarbeiter tätig. Zudem 1922 Abt.-Kommandeur des Freikorps »Rossbach«. Nachdem er auf einem Freikorpstreffen Adolf Hitler kennengelernt hatte, erfolgte Okt. 1922 sein Eintritt in NSDAP. Gehörte beim Putschversuch in München 1923 zu Hitlers Vertrauensleuten in Berlin , was ihm der spätere Diktator zeitlebens zugute hielt und D. als einen der „Treuesten“ sehr schätzte. Nach dem gescheiterten Putschversuch und Verbot der NSDAP bemühte sich D. in Berlin, die Parteibasis zusammenzuhalten; u.a. gründete er 1924 als Ersatz-SA den Berliner »Frontbann« und war bis 22.3.1926 dessen Führer. Gleichzeitig war er für die NSDAP-Ersatzorganisation »Deutschvölkische Freiheitsbewegung« (DVFB) tätig. 1924─1927 beruflich tätig als Statiker im Eisenbahn-, Hallen-und Turmbau, techn. und kaufm. Hilfsarbeiter im Preußischen Landwirtschaftsministerium und Bauleiter von Kanal- und Eisenbahnbauten. 13.3.1926 Wiedereintritt in die NSDAP (Mitgl.Nr.: 31.981), 22.3.1926 Gründer der SA für Berlin und Norddeutschland, dann 22.3.─1.11.1926 Stellvertretender Führer des »Sportverbandes« (SA-Tarnorganisation von Groß-Berlin ); war in dieser Zeit auch maßgebend an der Neuorganisation der NSDAP in Berlin beteiligt. 16.10.1926 Heirat mit Käthe Schwarz , Vater von insgesamt 3 Kindern. 1.11.1926 offizieller Eintritt in die von ihm zuvor unter Tarnnamen neugegründete SA in Berlin. 1.11.1926─21.6.1930 Führer der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg, zugleich SA-Gausturmführer im Gau Berlin-Brandenburg und bis 1.11.1928 gleichzeitig Stellvertretender Gauleiter der NSDAP des Gaues Berlin-Brandenburg . 1927─Jan. 1933 berufliche Tätigkeit als Abteilungsleiter einer städtischen Baugesellschaft und Ingenieur bei der Müllabfuhr Berlin. Nach seinem Rücktritt als Berliner SA-Führer Januar 1929─Aug.1930 Führer der SS in Berlin und Norddeutschland und Juli 1929 Berufung in die SA-Reichsführung als Führer z.b.V. Auf persönlichen Wunsch Hitlers trat D. am 25.7.1930 aus der SA aus und der SS bei (SS-Nr.: 1.119), um ab 8.10.1930 als SS-Oberführer Ost (mit Wirkung vom 1.8.1930) u.a. die Führung der Berliner SS zu übernehmen (bis 1.3.1931). 1.3.1931─1.7.1932 Führer des SS-Abschnitts III Ost (Berlin). Es war jene Phase, in der sich D. zum zweiten Mal in Krisenzeiten (nach 1923) als Hitlers loyaler »Kampfgenosse« bewährte: Nach der Stennes-Revolte 1930/31 , zu deren Niederschlagung D. entscheidend mit seinen SS-Männern beitrug, untermauerte Hitler sein eigenes Zitat, dass er D. als einen seiner „treuesten Mitkämpfer“ eine außergewöhnlich große Wertschätzung und Gunst entgegenbrachte. D.s weitere Karriere war auf dieser Grundlage gesichert, Beförderungen und eine bleibende Hitler-Protektion waren die Konsequenz. 24.4.1932─14.10.1933 Preußischer Landtagsabgeordneter der NSDAP-Fraktion; Mai 1932─März 1933 zugleich Mitglied diverser Ausschüsse des Preußischen Landtages und Referent für Polizeifragen in der Preußischen NSDAP-Landtagsfraktion. 1.7.1932 SS-Gruppenführer; 1.7.1932─1.10.1933 Führer der SS-Gruppe Ost (Berlin) . So profitierte D. auch von dem Machtantritt Hitlers ab 1933: 6.2.─5.5.1933 ehrenamtlicher Kommissar z.b.V. und Leiter der »Sonderabteilung Daluege« im Preußischen Innenministerium (unter Hermann Göring), 5.5.1933 durch Göring Berufung in das Beamtenverhältnis mit Ernennung zum Ministerialdirektor, 5.5.1933─1.11.1934 Leiter der Abteilung II (Polizeiabteilung) im Preußischen Innenministerium, 11.5.1933[─14.9.1933] Chef der Preußischen Polizei, 11.7.1933─8.5.1945 Preußischer Staatsrat, 14.9.1933 Eintritt in die Preußische Landespolizei und General der Landespolizei, 14.9.1933─15.9.1936 Befehlshaber der Landespolizei in Preußen, 1.10.1933─1.4.1936 SS-Führer z.b.V. des Reichsführers SS (RFSS). 12.11.1933─8.5.1945 Reichstagsabgeordneter der NSDAP-Fraktion. Anfang Juli 1934, unmittelbar nach der mörderischen Zerschlagung des sogen. »Röhm-Putsches«, wurde D. vom Preußischen Ministerpräsidenten Göring mit der Neuorganisation der SA-Gruppen Berlin-Brandenburg, Pommern, Grenzmark, Schlesien und Mitte bevollmächtigt / beauftragt und dafür kurzzeitig in diesen jeweiligen Gebieten als kommissarischer Führer der SA-Gruppen eingesetzt. 27.8.1934 SS-Obergruppenführer. 1.11.1934─Juni 1936 Leiter der Abteilung III (Polizei ) im Reichs- und Preußischen Ministerium des Inneren (unter Reichsminister Wilh.Frick). März 1936: Erster Herzinfakt . 20.4.1935 Generalleutnant der Landespolizei. 1.4.1936─Mai 1945 SS-Führer im Stab des Reichsführers SS. 17.6.1936 General der Polizei.. 17.6.1936─31.8.1943 Stellvertreter (bei Abwesenheit) Himmlers als Chef der Deutschen Polizei; 26.6.1936─Mai 1945 Chef der Deutschen Ordnungspolizei; gleichzeitig Chef des Hauptamtes Ordnungspolizei im Stab des RFSS (ab 31.8.1943 krankheitshalber beurlaubt). Ihm unterstand damit die gesamte Uniformierte Polizei des Deutschen Reiches incl. aller Hilfskräfte und Feuerwehren (»Feuerschutzpolizei«). Um 1938/39 wurde D. zwar durch die immer stärkere Präsenz des Spitzenduos von Polizei, Sicherheitspolizei und SD, Himmler/Heydrich zurückgedrängt und weitgehend entmachtet, blieb jedoch aufgrund guter Kontakte zu Hitler weiter einflussreich. 1936─1944 Mitglied des Ausschusses für Polizeirecht der Akademie für Deutsches Recht. Während des Zweiten Weltkriegs war er weiterhin für den persönlichen Schutz Hitlers und anderer ranghoher Parteiführer verantwortlich. 20.4.1942 SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Polizei (als einer von nur vier SS-Führern, die diesen höchsten SS-Rang — unterhalb der Ebene des „Reichsführers SS“ — im Dritten Reich verliehen bekamen und erklomm schließlich ab 30.5.1942 als Vertreter und 4.6.1942─20.8.1943 Nachfolger des in Prag 1942 durch ein Attentat tödl. verletzten SS-Ogruf. R.Heydrich den Gipfel seiner Karriere als neuer geschäftsführender Stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren. Als solcher trug er die Verantwortung für die brutalen Sühnemaßnahmen gegen die Bewohner Lidices u.a. Orte im Protektorat. Die von Heydrich vorgezeichnete Linie des „Ruhestifters“ durch populäre Sozialmaßnahmen und andere Vergünstigungen im Protektorat konnte D. daher nicht fortsetzen. Da er seiner Doppelrolle als Orpo-Chef und faktischer Reichsprotektor nach einem Jahr wegen seiner angegriffenen Gesundheit (erster Herzinfakt März 1936) offenkundig nicht mehr gewachsen war, wurde D. zunächst im Juni 1943 von Hitler vom Amt des stellv. Reichsprotektors entbunden und nachdem er noch im selben Monat einem zweiten Herzinfakt erlitten hatte, reichte er am 17.8.1943 ein Gesuch ein um Beurlaubung als Chef der Ordungspolizei aus gesundheitlichen Gründen. Daraufhin Ende Aug. 1943 von Himmler als Hauptamtschef der Ordnungspolizei beurlaubt (bis Kriegsende 1945) . D. zog sich daraufhin auf sein Gut Dobernisch zurück und wenig später auch auf Güter, die er von Hitler wegen seiner Verdienste um die „Bewegung“ und das nat.soz. Deutschland geschenkt erhielt . In seinen hohen Positionen offenbar intellektuell überfordert , war er dennoch neben H. Göring, Wilh. Frick, H. Himmler und R. Heydrich ab 1933 einer der Hauptverantworlichen für die Aufrichtung eines Polizeistaates in Deutschland, für die Nazifizierung und Militarisierung der Polizei und damit indirekt auch für deren brutales Vorgehen gegen die jüdische Bevölkerung in den eroberten und besetzen Gebieten – insbesondere Polens, der Sowjetunion und Jugoslawiens.  Im Mai 1945 durch die Briten in Lübeck verhaftet und nach Internierungshaft in Mondorf (Luxemburg) nach Nürnberg überstellt, wo er zunächst als Hauptkriegsverbrecher angeklagt werden sollte, wurde dann aber nach einem Auslieferungsantrag der tschechoslowakischen Regierung im Mai 1946 an Prag ausgeliefert . Vom tschechischen »Volksgericht« in Prag wurde er angeklagt wegen seiner verordneten und befohlenen Zwangsarbeit, KZ-Haft, Hinrichtungen und anderer Repressalien, v.a. das Verbrechen von Lidice, die er als amtierender Reichsprotektor (Juni 1942─Juni 1943) gegenüber der tschechischen Bevölkerung zu verantworten hatte und am 23. Oktober 1946 zum Tode durch den Strang verurteilt. Der Hinrichtung versuchte er sich unmittelbar vor der Urteilsvollstreckung durch einen (missglückten) Selbstmordversuch zu entziehen . Noch am Tag der Urteilsverkündung wurde Kurt Daluege im Gefängnis Prag-Pankraz im Alter von 49 Jahren am Galgen hingerichtet.


siehe diesen Hinweis--Hozro 08:47, 2. Jan. 2007 (CET)Beantworten

Textspende nicht verwendbar, da ohne Quellen--Orik 22:31, 25. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Auszeichnungen für Hitlertreue[Quelltext bearbeiten]

Was sollen dieser Absatz mit den Auszeichnungen. Der ist für die geschichtliche Bedeutung Dalueges abwegig. Ich bin für streichen. Wenn das Auszeichungen wenigsten in Anführungszeichen stehen würde. Man hat den Eindruck, das ist direkt aus seiner Personalakte in der NSDAP abgeschrieben. Was meint Ihr?--Orik 22:31, 25. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Ganz meine Meinung. Tonfall / Diktion erinnert an Ewiggestrige, die alten Zeiten hinterhertrauern. Für eine moderne Enzyklopädie im 21. Jahrhundert absolut indiskutabel! Überarbeiten, aber tief, sonst auf nackte Fakten zurückstutzen!
Bitte Disk Beiträge signieren, sonst sind sie wertlos!-- Orik 09:54, 13. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Aussprache[Quelltext bearbeiten]

"Daluuuge", "Daluge" oder "Dalüge" ? 91.47.164.180 16:10, 10. Mär. 2009 (CET)Beantworten

Die NS-Wochenschau sprach immer von Da–lüge, mit Betonung auf Lüge. --Schoener alltag (Diskussion) 10:56, 22. Jul. 2016 (CEST)Beantworten
Stimmt so nicht. Der Name ist wallonisch. Es wird mit Dehnungs-E ausgesprochen --178.10.68.88 13:32, 22. Jun. 2019 (CEST)Beantworten
Also wie? -- Gohnarch 20:45, 24. Feb. 2021 (CET)Beantworten
Die NS-Wochenschau sprach immer von Da–lüge. Drei Silben, Betonung auf der zweiten Silbe (Vokal als ü). Linguistik ist toll, aber nützt ja nichts, wenn sich Namensträger oder ihre Propagandisten nicht daran halten. LG --Schoener alltag (Diskussion) 20:06, 17. Mär. 2024 (CET)Beantworten

toter link[Quelltext bearbeiten]

das institute of documentation (t. friedman) scheint es nicht mehr zu geben oder die seite ist umgezogen - der link ist tot. --84.190.29.230 14:04, 4. Dez. 2009 (CET)Beantworten

Danke für den Hinweis, sieht für mich derzeit aber eher nach momentanen technischen Problemen aus, die Seite ist an sich erreichbar, nur die Unterseiten nicht. Gruß --Hozro 14:49, 4. Dez. 2009 (CET)Beantworten

Unklarer Satz[Quelltext bearbeiten]

"1944 erhielt Daluege von Hitler als Dotation ein Gut im Wert von 610.000 Reichsmark. Dorthin zog er sich zurück." Daraufhin? Oder fehlt der Ort? --Sagehorn (Diskussion) 03:23, 31. Mär. 2013 (CEST)Beantworten

Mehrfache Verwundung im 1. Weltkrieg ?[Quelltext bearbeiten]

Geht diese Angabe evtl. auf SS-interne Personalunterlagen zurück ? Hier ist nach der Erfassung von ca. 70 % der Listen noch keine Verwundung Dalueges erwähnt. Ob noch was kommt ? --188.174.143.16 16:53, 2. Dez. 2013 (CET)Beantworten


Oberschlesien[Quelltext bearbeiten]

Mich würden seine evtl. Kontakte nach/mit seiner oberschlesischen Heimat ab 1922 interessieren, d.h. nach dem sog. 3.Polenaufstand (im Rahmen des dortigen - aus Polen importierten - Bürgerkriegs in den Jahren 1919-21). Weiß jemand, ob O/S. in seinem Leben, spätestens nach seinem Studium, noch irgendeine Rolle gespielt hat (z.B. Verwandte, Besuche usw., irgendwelches Engagement, bspw. mit Gerhard Wagner etc.) ? Im voraus besten Dank, MFG.

Der Aufsatz von Sascha Steger in den Vierteljahresheften für Zeitgeschichte 4/2021 relatviert die Rolle Dalueges und der SS bei der Beendigung der zweiten Stennes-Revolte erheblich. Steger schreibt in seinem Fazit (S.630 ff.): "Der Kampf der zahlenmäßig kleinen, aber treuen und entschlossenen SS-Formationen unter Dalueges Fürhung gegen die rebellierende Stennes-SA ist ein Mythos. Weder hat die SS in Berlin im Vorfeld der Rebellion einen Nachrichtendienst zur Bespitzelung politischer Gegner unterhalten noch mit Gewalt die besetzten Parteibüros zurückerobert.[...] Darüber hinaus sind die Stennes-Revolten ein anschaulicher Ausdruck des immensen Gegensatzes zwischen politischen und militärischen Konzeptionen in der NS-Bewegung, der auch nach der Machtübernahme nicht aufgelöst werden konnte. Erst die Liquidierung der SA-Führung am 30.Juni 1934 schuf klare Verhältnisse. Die Mordaktion wurde von der SS exekutiert, die daraufhin von Hitler zu einer eigenständigen Organisation erklärt wurde. Die kaltblütige Effizienz der SS während des ,Röhm-Putschs´ diente der Historiographie als Schablone für die Interpretation der Stennes-Revolten. Der SS unter Dalueges Führung wurde bei der Beendigung der SA-Erhebungen so retrospektiv eine entscheidende Rolle zuerkannt. Der Ursprung dieser Fehlinterpretation aber liegt zweifelsohne in der gschickten Selbstdarstellung der SS nach den Stennes-Revolten, die damit überspielte, dass sich ihr Beitrag während der Krise darauf beschränkt hatte, den Ereignissen zumeist tatenlos zuzusehen und sich der Rebellion zumindest nicht anzuschließen. Tatsächlich beweisen die Tätigkeitsberichte eines Berliner SS-Trupps, dass sogar SS-Männer vereinzelt zu Stennes überliefen." Mir erscheint dieser Vorgang geradezu ein Parallelfall zu Ernst Remer zu sein, der sich zu unrecht vom Regime dafür feiern ließ, bei der Niederschlagung des Aufstands des 20. Juli in Berlin die Hauptrolle gespielt zu haben. Dass damals Angehörige der Wehrmacht im Bendlerblock die entscheidenden Maßnahmen ergriffen, musste vom Regime verschleiert werden, weil ja aus den Reihen der Wehrmacht selbst der Widerstand erwachsen war. Die SS unter Führung Remers in Berlin hatte da eher eine blamable Rolle gespielt.--2A01:598:80B0:275C:1:2:2963:1284 09:28, 11. Dez. 2021 (CET) Yeni CifciBeantworten