Diskussion:Lonnie Johnson

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Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Engelbaet in Abschnitt Diskographie
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Hallo, ich denke mal, dass Mary Johnson hier falsch verlinkt ist. Der Link führt zu einer schwedischen Schauspielerin, die Lonnie Johnson sicher nicht geheiratet hat. Werde den Link mal herausnehmen. Gruß, --Adiaphoron 12:04, 11. Dez. 2007 (CET)Beantworten

Beim Geburtsdatum steht in Reclams Jazzführer 1989: 8.2.1889 (mit Fragezeichen) in New Orleans.--Claude J 16:07, 15. Mai 2008 (CEST) Während seines ganzen Lebens spielte er den Blues, Ich habe das gelöscht, denn im Gegensatz zu vielen anderen Gitarristen und Musikern seiner Generation hatte Lonnie Johnson eben nicht ausschleßlich Blues gespielt. Tomorrow Night ist dafür ein gutes Beispiel, da es weder von der Form (kein 12-Takte oder acht Takte Blues), von den Harmonien (nicht auf den drei Grund-Akkorde der Durtonleiter I, IV, V bzw. deren harmonischen Erweiterungen aufgebaut ist, sondern I, VI, II, V) noch stilistisch ( Johnson kann man durchaus als "Crooner" und weniger als Bluessänger bezeichnen) der Bluesmusik zugeornet werden kann. New Orleans hatte im Gegensatz zu Texas , Mississippi oder auch Tennessee keine ausgeprägte Tradition von Bluesgitarristen. Johnson nahm auch etliche Stücke als Violinist auf und wird als einer der frühesten Jazzer auf diesem Instrument angesehen. Ich habe noch seine instrumentalen Fähigkeiten um Kontrabass und Piano erweitert, obwohl ich nicht genau weiß, ob er auf diesen Instrumenten auf Schallplatten zu hören war. Auf jeden Fall konnte er sie spielen. Bei Mandoline (hat eine Stimmung wie eine Geige) bin ich mir nicht mehr so sicher, wo ich es gelesen habe, deshalb habe ich sie weg gelassen. 87.162.26.238 21:35, 29. Okt. 2008 (CET) Gruß FrancoBeantworten

Zu erwähnende Instrumente[Quelltext bearbeiten]

Merkwürdige Instrumente raus. Er ist in erster Linie Gitarrist, auch wenn er außerhalb von Jazz und Blues auch Geige gespielt hat. Entschuldigung, auch wenn er in erster Linie als Gitarrist angesehen wird - und zwar als ein Virtuose - so ist er ebenso ein stilprägender Blues/Jazz-Geiger (im Gegensatz zu Leuten wie z. B. Bo Diddley, der auch Violine ge- bzw. verlernt hatte und sogar aufgenommen hat). So kenne ich eine amerikanische Jazz-Geigenschule (Buch), in der verschiedene Spielarten dieses Instrumentes anhand von Aufnahmen bedeutender Vertreter der Jazzgeige in Notenform präsentiert werden. Das erste Kapitel wird dort Lonnie Johnson gewidmet; noch vor Joe Venuti, Stuff Smith und Stephane Grapelli. In der Kurzbiografie über Johnson steht dort, dass allein sein Violinenspiel ihm schon einen Platz in der Jazzgeschichte garantiert hätte, aber seine herausragende Fähigkeiten und sein häufiger Einsatz als (Studio)gitarrist haben alles andere überschattet. Der Verfasser dieses Buches (Name habe ich grade nicht zur Hand, das Buch dürfte in den 80ern herausgekommen sein) ist kein Theoretiker, sondern selbst Jazzgeiger, er weiß wovon er spricht (im Gegensatz zu den vielen Leuten, die im Internet schreiben und dann noch als "Quelle" bezeichnet werden). Johnson's Aufnahmen mit der Geige sind z.B.: Violine blues(1928), New falling rain blues (1929), Johnson's trio stomp (1927). Johnson's Aufnahmen mit dem Banjo : z. B. hotter than hot vom 13.12.1927 mit Louis Armstrong und dem anderen Banjospieler Johnny St. Cyr. Live haben übrigens Gitarristen (auch Johnson, da er keine Resonatorengitarre hatte) wenn sie mit Bands zusammengespielt haben, oft das Banjo der Gitarre vorgezogen, um überhaupt gehört werden zu können. Bei seinen Aufnahmen als Gitarrist mit Jazzbands kann man hören, dass an den Stellen, wo Johnson's Einsatz kommt, nur sehr wenige Instrumente spielen.

Was ist daran bitte "merkwürdig"? Johnson hat allein schon mit seinen Einspielungen auf diesen beiden Instrumenten mehr Aufnahmen gemacht, als der "Durchschnittsblueser" der 20er & 30er Jahre (laut Paul Oliver lag der Durchschnitt bei 6 Titeln)! Auf dem der 3er-CD beiliegendem 40-seitigen Booklet (Joop Visser) "L. J.- the original guitar wizard" von Proper steht: "Lonnie's contract with Okeh required him work as staff musician as well as an artist in his own right. This may have been one of the reasons that we find Lonnie playing a wide range of musical instruments on his early recordings like violin, piano, banjo, harmonium and guitar. Perhaps he was anxious to show his versatility on these early dates."

Er hat also alle diese Instrumente nicht fernab von Blues und Jazz gespielt, sondern sie genau dort eingesetzt. Das sollte unbedingt im Artikel zum Ausdruck kommen. Da Du hier eine Art Wächter/Aufpasser für diesen Artikel bist, würde ich dir gerne diese ehrenvolle Aufgabe überlassen. 87.162.56.174 15:34, 6. Nov. 2008 (CET) FrancoBeantworten


Merkwürdig war sowohl die gewählte Formulierung „ein US-amerikanischer Blues- und Jazzmusiker an Gitarre, Violine, Kontrabass, Piano und Banjo“ als auch die Tatsache, so etwas in einem WP-Artikel ohne den geringsten Beleg zu verankern.
Ich finde es ja immer spannend, hier was dazu zu lernen. In den von mir gestern herangezogenen Jazz-Lexika findet sich kein Wort, dass Johnson andere Instrumente spielt; dieser Abriß der Geschichte der Jazzgitarre scheint mir von Wikipedia abgeschrieben. Das er von Kindesbeinen an andere Instrumente gespielt hat, ist ja im Internet gut belegt; er hat aber ja zunächst auch andere Musik gespielt als Blues und Jazz. In den mir vorliegenden Platten mit der Hot Five spielt er den Plattenangaben zufolge nicht Banjo, sondern Gitarre (vgl. auch [1]. Den von mir revertierten Kontrabass hast Du bisher in keiner Weise belegt, dafür nun neu das Harmonium eingeführt. Bringe doch bitte noch einen etwas besseren Beleg für die Jazz- und Blues-Tätigkeit auf den anderen Instrumenten - damit der Beleg für alle Instrumente auch wirklich ordnungsgemäß eingefügt werden kann. (Insbesondere die von Dir angesprochene Sache Violinentätigkeit hört sich ja sehr interessant an; ich habe dazu und zum Harmonium nur folgenden Beleg gefunden.) Dann gerne.--Engelbaet 18:10, 6. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Auch vor Zeiten des Internets bzw. als dieses noch nicht den breiten Masse zugänglich war, gab es Information über Johnson. Ich habe meine Quelle doch schon genannt (Booklet). Wieso ist das nicht ausreichend? Aber bitte hier eine zweite Quelle "sheldon Harris: Blues who is who copyright 1979 Seite 279 1.Spalte Instruments: Guitar, Harmonium,Kazoo, Piano, Violine. Hier steht nichts vom Banjo, aber dafür das noch obskurere Harmonium (was übrigens einige Bluesmusiker gespielt haben z. B. Leadbelly "John Hardy"). Dort steht übrigens das Geburtsdatum 1889; habe freiwillig verzichtet das zu ändern, weil immer "Quelle" gegen Quelle steht und ich nicht auf Positionen verharren will, sondern Infos beisteuern möchte. Bass betreffend: Quelle Booklet L.J. The original guitar wizard Seite 6, 2.Spalte "... but Lonnie soon branched out and added banjo, guitar, mandolin, stringbass and piano to his musical arsenal." Vorher stand im Artikel, dass er zuerst Geige in der Profi-Band seines Vaters gespielt hatte. Johnson's einer Bruder war ein bekannter Pianist, er selbst hat jahrelang in einer Stringband gespielt; er führte also je nach Geburtsjahr vor seiner ersten Aufnahme ein Musikerleben von über 20 Jahren. Was macht die Angabe dieser Quellen so unsicher/unseriös, dass sie nicht als Beleg gelten können? Die von mir erwähnte Geigenschule habe ich ebenfalls in den eigenen Händen gehalten, hatte bis vor fünf Jahren noch ein Notenblatt samt Kurzbio als Kopie. Anscheinend war er als Geiger gut genug, Jahre später Schülern als Unterrichtsmaterial zu dienen. Das ist von mir ja nur ein weiterer Hinweis für seine Tätigkeit als Geiger im Jazz/Blues Stil. Nur weil er nicht so viel aufgenommen hat, heißt das nicht, dass es unwichtig ist. So wird bei Robert Johnson immer von seiner Fähigkeit berichtet, improvisieren zu können, aber seine Aufnahmen belegen das auch nicht; trotzdem scheint es wahr zu sein. Charlie Christian hat ebenfalls Kontrabass gespielt laut Barney Kessel, der sagte in den guten Stringbands hat jeder mehrere Instrumente gespielt. Es ist wohl sogar eher die Regel als die Ausnahme. Meine Quellen sind häufig auch Radiomitschnitte von gut gemachten Sendungen des DDR-Radios und die Sendung "Bluestime" von Tiny Hagen (Jahrgang 1938 aber leider schon 20 Jahre tot), der diese Sendung auf dem RIAS moderierte und wirkliche Ahnung hatte (als es noch schwer war an solche Infos heranzukommen) und über Infos zum Teil aus erster Hand verfügte. Viele Musiker kannte er und Johnson tourte ja auch in den 60er Jahren noch in Europa. Hagen hatte mal eine 90 Minuten-Sendung über Johnson gemacht ("blues time"kam einmal im Monat und war immer e i n e n Musiker gewidmet, die erste Sendung hörte ich zufällig 1979). In der Johnson-Sendung wurde breit und ausführlich darauf hingewiesen, dass er diese Instrumente spielte. Soll man diese Infos alle vergessen, nur weil er T. Hagen) nie ein Buch darüber geschrieben hat? Ist das alles unwichtig, weil es nicht in digitaler Form nachzuprüfen ist? Der RIAS existiert schon lange nicht mehr. Hat Buddy Bolden nie existiert, nur weil er nie etwas aufgenommen hat? 87.162.48.235 21:45, 6. Nov. 2008 (CET) FrancoBeantworten

Das Problem an dieser Stelle ist zunächst, dass verschiedene Quellen unterschiedliches Aussagen machen können und in diesem Fall auch machen (z.B. hinsichtlich des Geburtsdatums, das im Artikel mit allen seinen Zweifeln gut dargestellt ist). Man kann also nicht einfach die Aussage einer Quelle verabsolutieren, sondern muss zwischen den verschiedenen Quellen abwägen, um die historische "Wahrheit" in etwa herauszubekommen. Zumal auch die Zeitzeugen selbst nicht sehr zuverlässig sind (z.B. Geburtsdaten abändern, Musiker oder Instrumente ausblenden oder so stark in den Vordergrund drängen, dass sie plötzlich gleichwertig erscheien; in der ersten Auflage von Bohländers Reclams Jazzführer stand 1899 noch ohne Fragezeichen da; da ich weiß, dass Bohländer sich immer mit Musikern unterhalten hat, wird ihm Johnson das wohl auf der Tournee 1963 gesagt haben). Daher meine gestrige Bitte um weitere Quellen (insbesondere hinsichtlich seiner besonderen Beiträge als Geiger). Bis vorgestern war im übrigen im Artikel nicht einmal seine Besonderheit als Gitarrist herausgehoben (wobei ja auch der jetzige Zustand noch stark verbesserungswürdig ist). Selbstverständlich sind auch Rundfunksendungen hier als Quellen zugelassen, doch dann nur mit ihrem Ausstrahlungsdatum.--Engelbaet 07:31, 7. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Noch einmal eine Verständnisfrage: Warum wird - trotz Beleg der Quellen - nirgendwo im Artikel auf den Fakt hingewiesen, dass er sowohl Banjo (auch durch Aufnahmen belegt), Mandoline und Bass spielte (muss ja nicht in der Einleitung stehen)? Hier noch weitere Quellen (This study of Lonnie Johnson is the first chapter in The Guitar Players (1982; rev. ed. 1994). An accomplished musician himself, James Sallis has written widely on music. In addition to editing two musicological essay collections, Jazz Guitars (1984) and The Guitar in Jazz (1996), he has written variously for Guitar and Mandolin, Frets, and CD Review. Da steht Johnson's Aussage zu Sam Charters: Working with a theatrical company touring overseas to entertain troops at the time, Lonnie returned to find himself alone in New Orleans. "So I started playing music for a living," he told Oliver. "And the blues was all the go then and from then on I loved blues and just continued playing them." He worked at the Iroquois Theater for a time, then at Frank Pineri's on Iberville and Burgundy. "Strictly blues all the way – on the violin. And I made several numbers on the piano – I used to play piano for a while, but only blues, no popular songs. Then I bought my guitar. I bought it in 1917. It's a beautiful instrument." Da steht folgende Aussage von Bill Broonzy: Lonnie and his big brother James played together frequently in St. Louis. Big Bill Broonzy said, "I remember I came to St. Louis, Missouri, in 1921 and I met Lonnie Johnson and his brother. They called him Buddy Johnson. Then Buddy was playing the piano and Lonnie was playing the violin, guitar, bass, mandolin, banjo and all the things that you could make music on, and he was good on either one he picked up and he could sing too, just as good." Als Studiomusiker spielte er nur bis 1927 mehrere Instrumente, danach nur noch Gitarre: During the first year or so of recording, Lonnie played violin, piano, harmonium and guitar; from about 1927 on he abandoned all other instruments in favor of the guitar.

Obwohl auf meiner CD Johnson als Banjospieler angegeben wird, bin ich der Meinung, dass er Gitarre spielt (habe das Lied mir angehört). Johnson hat laut dieser genannten Quelle selbst angegeben 572 Titel aufgenommen zu haben, man wird wohl nicht einmal die Hälfte im Internet oder sonstwie nachweisen können - wage ich zu behaupten- (einige existieren auch nicht mehr), ist es nicht etwas weit hergeholt, nur weil man wenig oder keine Angaben zu den einzelnen Intrumentalen Fähigkeiten in bestimmten Liedern hört, das alles Quatsch ist.

Warum reicht nicht als Quellenangabe einer Radiosendung der Sender Rias Berlin, der Moderator/Verfasser (Tiny Hagen), das Jahr der Ausstrahlung (1981)? Warum wird unterschlagen, dass er einer der ersten stilprägenden Jazzgeiger war oder zumindest die Beherrschung dieses Instruments überdurchschnittlich war (siehe Johnsons eigene Aussage oben!)? Wäre nett gewesen, wenn du darauf eingehst.

87.162.32.65 18:21, 7. Nov. 2008 (CET) FrancoBeantworten
Ich habe mittlerweile noch weiter durch die Literatur geschaut und den Artikel danach und nach Deinen Hinweisen ergänzt bzw. präzisiert. Bisher habe ich dort keinen Hinweis darauf gefunden, dass er wirklich „ einer der ersten stilprägenden Jazzgeiger war oder zumindest die Beherrschung dieses Instruments überdurchschnittlich war“ (auch nicht in den Monographien von Asriel oder Berendt). Die Aussage Johnsons reicht mir für ein derartiges Werturteil nicht. Wenn Big Bill Broonzy sagt, dass Johnson auch Bass usw. gespielt habe, wird das zwar richtig sein, es ist damit aber weder deutlich, ob er auch öffentlich so aufgetreten ist, Platten eingespielt hat usw. Sehr viele Musiker haben sich auf anderen Instrumenten versucht und diese auch mal beim Jammen gespielt, ohne dass man das aber in einem biographischen Enzyklopädie-Artikel erwähnen sollte.
Offenbar bist Du mittlerweile auch im Zweifeln, ob Johnson wirklich Banjo in relevantem Umfang gespielt hat.
So, wie Du die Rundfunksendung zitieren willst, halte ich das nach WP:Belege für extrem grenzwertig. Aus dem gleichen Grund können wir hier auch nicht Deine Erinnerung an die Quellen, aus denen Du die stilbildende Wirkung als Violinist hast, übernehmen.
Immerhin denke ich, dass sein Stellenwert als Gitarrist nach meinen Bearbeitungen nun endlich aus dem Artikel hervorgeht. Übrigens: Ohne wirklich „Wächter“ dieses Artikels sein zu wollen, bezaubern mich seine Soli - seit langen Jahren immer wieder - aufgrund ihrer Melodik und Harmonik, weniger aber wegen ihrer Virtuosität.--Engelbaet 12:28, 8. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Offenbar bist Du mittlerweile auch im Zweifeln, ob Johnson wirklich Banjo in relevantem Umfang gespielt hat. Ehrlich gesagt nein, aber wie das im Artikel jetzt steht ist es o.k.. Ich spiele selbst sehr lange Gitarre (und auch (nicht so lang) Kontrabass (Stimmung wie die 4 dicken Seiten der Gitarre)) und alleine die Tatsache, dass sich eine Gitarre nicht gegen Instrumente wie Mandoline, Bläser, piano ohne elektr. Verstärkung durchsetzen kann und Johnson häufig in solchen Besetzungen gespielt hatte, legt sehr, sehr nahe, dass er in solchen Fällen das Banjo spielte. Ich meine, dass wird dir jeder Musiker bestätigen, dafür ist auch keine Quelle notwendig. Das ist nun einmal so und wahrscheinlich nur für Leute, die keine Musiker sind oder noch nicht in solchen Besetzungen gespielt haben eigenartig. Johnson war - untypisch für viele seiner Blues-Zeitgenossen ein Profimusiker- d. h. Musik war kein Freizeitvergnügen für ihn wie für die vielen Baumwollpflücker, Landarbeiter, Hobos und Fabrikarbeiter, die irgendwann einmal ein paar Titel in einem Studio aufgenommen hatten. Jeder Unternehmer oder "freier Mitarbeiter" war und ist schlecht beraten, wenn er seine Fähigkeiten nicht optimal einsetzt. Warum noch für einen Extramusiker zahlen, wenn man die Sache selbst spielt und sich dessen Gage sparen kann. So wie Johnson seine Fähigkeiten später als Studiogitarrist optimiert hat (572 Titel), so wird er auch seine Multiinstrumentalität vermarktet haben. Ich glaube, dass er über einen ausgeprägten Vermarktungssinn verfügte, denn er behauptete auch einmal, dass er auf vielen Liedern immer wieder identische Riffs verwendete, was aber die Plattenproduzenten nie gemerkt haben, da sie über keinerlei Musikalität verfügten. Und in der Tat in den 40er/50er Jahren war das teilweise sehr deutlich zu hören. Kurz und gut finde ich die Aussagen zu seinem Bass-Spiel im Gegensatz zu dir glaubwürdig, aber sehe auch, dass ich dich nicht überzeugen kann. Sei es drum. Ich finde Johnson auch sehr gut und trotzdem virtuos. Virtuos bedeutet für mich allerdings auch nicht unbedingt sehr schnell zu spielen (was Johnson für damalige Verhältnisse übrigens tat, aber ein Zeitgenosse der Schwimmer Johnny Weissmüller hätte mit den gleichen Fähigkeiten, die ihn 1924 und 28 zum Olympiasieger machten, 1948 auch keinen Blumentopf mehr gewinnen können). 87.162.4.201 14:23, 8. Nov. 2008 (CET) Franco Violine und Live Wenn wir von Jazz und Bluesgeiger der 20er Jahre sprechen, dann wäre meine Frage welcher Bluesgeiger oder Jazzgeiger (abgesehen von Venuti und Stuff Smith) war denn stilprägend? Und ich meine nicht das Country fiddling der Stringbands. Höre dir Johnsons Spiel an, das ist kein Country Stil sondern großstädtisch geprägt ebenso wie sein Gitarrenstil. Schlecht mit anderen Zeitgenossen zu vergleichen. Das sich die Geige später im Jazz (oder) nicht mehr richtig durchsetzen konnte, sondern Gitarren, Saxphone, Klarinetten, Orgeln und andere Keyboards ist ein völlig anderes Ding. So wurde in dem erwähnten Buch auch Ray Nance als stilprägender Geiger erwähnt. Aber für viele ist Ray Nance einfach nur Trompeter der Ellington Band gewesen. Geiger haben abgesehen vom sogenanntem "Zigeunerjazz" oder (im geringen Maße) verstärkten Jazzrock nur wenig Einsatzmöglichkeiten gehabt. Johnson hatte - trotz seiner intensiven Studioarbeit- nicht alleine von ihr leben können, deshalb sollte man ihn auch nicht auf seine Schallplattenkarriere reduzieren, sondern seine Livetätigkeiten ( house rent parties gehören ebenfalls dazu) im Artikel mit berücksichtigen. 87.162.2.188 14:44, 8. Nov. 2008 (CET) FrancoBeantworten


Violine 2- überdurchschnittliches Talent Produktbeschreibung der cdVioline sing the Blues for me The violin played a significant role in the early history of recorded blues, with its crying vibratos and sliding notes creating a dramatic and soulful sound. Violin, Sing The Blues For Me offers 24 tracks of this rare music, played by many of the greatest black fiddlers who recorded before mid-century. From the sophisticated style of Lonnie Johnson to the raw Delta blues of Henry Sims to the rollicking tunes of the Memphis Jug Band, these musicians demonstrate the depth and diversity of African-American fiddle music.

Als sophisticated wird wohl nichts bezeichnet werden, was stillos, rudimentär oder durchschnittlich ist! 87.162.2.188 14:58, 8. Nov. 2008 (CET) FrancoBeantworten

Violine. Offenbar sind das eher Aufnahmen aus dem Bluesbereich und nicht aus dem „eigentlichen“ Jazzbereich (sorry für die Schubladen, aber die Literatur und der akademische Betrieb trennen hier weit mehr, als es für Personen wie Lonnie Johnson gut sein kann). Zur Bluesviolinie habe ich jetzt auch noch ein schönes Zitat gefunden, das vielleicht Deiner Motivation entgegenkommt und das ich daher nun einbaue. (Eine Produktbeschreibung wäre eher suboptimal.) Da ich die CD nicht habe, kann ich nicht beurteilen, ob das nun schon ausreichend ist oder noch verbesserungswürdig.
Banjo im Jazz: Wir wissen nicht genau, welche Musik auf den Missippi-Dampfern gespielt wurde; es ist aufgrund der Lautstärke sehr unwahrscheinlich, dass Johnson mit einer Gitarre aufgetreten ist; hat er da noch mehr als Violine gespielt? Vielleicht Banjo? Die „eigentlichen“ Jazzaufnahmen liegen - wenn ich es bisher richtig blicke - , erst 1927 oder später: Auf den Aufnahmen mit der Hot Five aus dem Dezember 1927 sind auf meiner Odeon-Schallplatte Hot Five & Hot Seven Vol. 1 als Banjospieler Johnny St. Cyr und als Gitarrero Lonnie Johnson verzeichnet. Beim Durchhören könnte auf Once In a While Johnson auch Banjo spielen, auf den anderen Aufnahmen (auch Hotter Than That) spielt er eindeutig eine Gitarre. Das man die Gitarre auf den Aufnahmen hört, liegt ja wohl eindeutig daran, wie sie vor dem Mikro platziert wurde. (Ich bin mir bezogen auf das Duo im Savoy Blues im übrigen nicht ganz sicher, ob St. Cyr da nicht auch zur Gitarre gewechselt ist.)
Virtuosität. Das ist für mich keinesfalls mit schneller gleichgesetzt. Für die Aufnahmen mit Lonnie Johnson, die ich wirklich gut kenne (und das sind eigentlich nur die 4 Aufnahmen mit der Hot Five und der Guitar Blues mit Eddie Lang vom Mai 1929) falle ich aber - ähnlich wie etwa bei bestimmten Aufnahmen mit Bix Beiderbecke - aufgrund der harmonischen Modernität immer wieder fast vom Stuhl.
Gut, dass wir den Artikel hier so schön weitertreiben; er hat es ja echt nötig gehabt.--Engelbaet 17:52, 8. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Diskographie[Quelltext bearbeiten]

Ich habe die sehr umfangreiche (aber die späteren Aktivitäten ausblendende und daher keineswegs, wie behauptet, vollständige) Diskographie hier entfernt, weil ich die nun verlinkte für wesentlich besser zum Arbeiten halte (dort kommt man für einen Gutteil der Stücke über Links weiter).--Engelbaet 10:22, 9. Nov. 2008 (CET)Beantworten