Diskussion:Martin Andersch

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Geburtstag und Sterbedatum[Quelltext bearbeiten]

Wer kennt die genauen Daten? Da es keine "offizielle" Biografie von Martin Andersch gibt, war ich auf Zeitungs-Artikel angewiesen. Aus den Quellen geht nicht eindeutig hervor, an welchen Tagen dies war. Hier sind die zwei Zeitungsartikel vom Hamburger Abendblatt:


Die zwei anderen Artikel kann man hier direkt nachlesen:

Die Welt: veröffentlicht am 29.06.2001

"Schöne Damen, feiner Strich - Die Galerie Blankenese zeigt Bilder von Andersch, Busch und Ruths

Drei Freunde, drei Künstler, drei Blankeneser, drei Hochschullehrer und doch drei ganz unterschiedliche Sichtweisen: Martin Andersch, Wilhelm M. Busch, Otto Ruths. Jetzt sind ihre Bilder nebeneinander in einer Ausstellung zu sehen, in der Galerie Blankenese, als Beitrag zum 700. Geburtstag des Stadtteils. Martin Andersch (1921-1992), der jüngere Bruder des Schriftstellers Alfred Andersch, hatte sich als Maler der Schrift verschrieben - als Mahnung gegen den Verlust von Fähigkeiten im Gebrauch der Handschrift als Konsequenz aus Druck und Computer. Dabei habe der Handwerker Andersch ein fast erotisches Verhältnis zu Papieren, Schreibwerkzeugen und Tuschen entwickelt, erinnerte sich sein Freund Ruths.

Das Ergebnis seiner Arbeit sind nicht nur über 1000 Bücher, die er künstlerisch gestaltet hat, sondern auch Kalligrafien, die schön geschriebenen Worte. Andersch entwickelte eine eigene Ästhetik, die - der fernöstlichen Kalligrafie vergleichbar - die Worte in Bilder umsetzt. Das Wort Angst formt sich zu einer bedrohlichen Chiffre. Und ganz im Sinne Ostasiens gehörte auch für Andersch die kontemplative Ruhe zum Schreiben ..."


Spiegel: vom 30.11.1992

"Martin Andersch - gestorben mit 71. In Anfängerkursen gab der Schriftkünstler seinen Schülern als erstes Packpapier und eine Rohrfeder in die Hand: Sie sollten erfahren, daß Lettern mehr sind als bloß Informationsträger. Er selbst, dem sein älterer Bruder Alfred geraten hatte, Grafikgestalter zu werden, war von der handwerklichen Ästhetik und Ausdruckstradition des Schreibens schon seit seinen Studien bei der Münchner Kalligraphin Anna Simons fasziniert. Nach Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft fuhr der scheue Werk-Asket zunächst als Kartenzeichner auf Forschungsschiffen zur See. Später fanden die dezenten, modernen Buchumschläge, Titelblätter und Einbände des Malers und Grafikers rasch Anklang. Er wurde zum gerühmten, ja verehrten Lehrer: erst an der Werkkunstschule, dann auf einer Professur für Gestaltung. Ein Band voller "Spuren, Zeichen, Buchstaben" (1988) war das Vermächtnis des Künstlers, der sich selbst nüchtern einen "Schreiber" nannte. Martin Andersch starb am vorvergangenen Sonntag in Hamburg."

--Pentzlin (Diskussion) 13:19, 16. Nov. 2020 (CET)[Beantworten]