Diskussion:Max Güde

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Quelle zu folgender Aussage:

Der ehemalige Generalbundesanwalt und CDU-Rechtsexperte Max Güde bezeichnete 1968 eine Dienstreise von Ludwigsburger Staatsanwälten nach Moskau als "instinktlos". Er empörte sich darüber, dass "unsere Idioten" - gemeint war eine Ermittlungsgruppe der Zentralen Stelle - dorthin führen, um das "Zeug" abzuholen. --- Kommentar: Ist Güdes Rolle für Vergangenheitsbewältigung hier im Artikel Max Güde nicht zu positiv dargestellt? Holgerjan 13:09, 23. Mai 2005 (CEST)[Beantworten]

Kannst du die Aussage der Quelle verifizieren / widerlegen? Ich nutze sie derzeit für Artikel Vergangenheitsbewältigung, der aber noch im Rohbau ist. Holgerjan 13:23, 23. Mai 2005 (CEST)[Beantworten]

Das Zitat stammt aus dem Spiegel Nr.45/1968 S.42 mit der Überschrift Verjährung (Es ging um die hochstreitige Debatte, ob Mord, ggf. auch Totschlag auch nachträglich für unverjährbar erklärt werden dürfen). Der Absatz mit dem Zitat lautet vollständig: Den Spitzenjuristen der CDU, Generalbundesanwalt a.D. Max Güde verdroß die Rückerl-Reise: "Wenn die Russen 20 Jahre lang in böser Absicht Beweismaterial verweigern, dann ist das Verwirkung. Aber unsere Idioten fahren auch noch hin und holen das Zeug ab." (..). Aber CDU-Jurist Güde ist von Rückerls Recherchen nicht beeindruckt: "Wenn mich mein Auge nicht täuscht, sind das Polizeiaktionen im Partisanenbreeich. Ich habe unentwegt davor gewarnt, sich auf Kriegsvorgänge einzulassen, die mit dem Komplex Endlösung Judenfrage nichts zu tun haben".
Güde hat sich bei Rückerl später entschuldigt und auch seine verfehlte Bewertung des Beweismaterials ("Polizeiaktion im Partisanenbereich") zurückgezogen (Quelle: Der Spiegel Nr. 51/1968 S.29).
Im Ergebnis meine ich, dass Güde nicht zu positiv dargestellt ist. Vielmehr muss man seine Tätigkeit als Parteipolitiker unterscheiden von seiner zuvor ausgeübten Tätigkeit als Generalbundesanwalt. Damals gab er entscheidende Impulse, die gegenüber seiner unzutreffenden und auch zurückgezogenen Bewertung im Jahre 1968 nichts ins Gewicht fallen. Zu beachten ist auch, dass seine früheren Beiträge schon deshalb viel wichtiger waren gegenüber der Zeit von 1968. 1968 war das Thema in aller (Studenten)Munde und brauchte keinen Boost mehr. Rolf 19:45, 15. Jun 2005 (CEST)

Danke für die tolle Recherche! Es war wohl eher ein "Ausrutscher" Güdes. Du unterscheidest im Kommentar zwischen Parteipolitiker und Generalbundesanwalt - das leuchtet an dieser Stelle ein. Nun muss ich prüfen, wieweit meine Verwendung des Zitats überzeichnet oder doch im Gegenteil eher noch nachweist, dass die Arbeit der Ludwigsburger Zentrale Stelle nicht uneingeschränkt unterstützt wurde und die Aufhebung von NS-Unrechtsurteilen erschwerte. Holgerjan 23:28, 15. Jun 2005 (CEST)