Diskussion:Otto Weber (Politiker, 1889)
Otto Weber arbeitete bis 1914 in Berlin, anschließend kurze Zeit in Paris. Bei Kriegsausbruch wurde er interniert und später wegen Krankheit in die Schweiz abgeschoben. Im Oktober 1917 kommt er im Rahmen eines Austausches nach Deutschland. Er arbeitet als Hornarbeiter (einer Tätigkeit zur Bearbeitung von Hornfassungen für Brillen) in Rathenow. Seit 1906 Mitglied der Gewerkschaft und seit 1907 der SPD, schließt er sich dem Spartakusbund an. Im November 1918 wird er Mitglioed des Arbeiter- und Soldatenrates. Nach der Rückkehr der Rathenower Delegierten vom Gründungsparteitag der KPD gründet er mit Karl Gehrmann die Ortsgruppe Rathenow der KPD und wird deren Leiter. 1919 vertritt er in Frankfurt/Main auf der Parteikonferenz die Rathenower KPD. 1925 - nach innerparteilichen Richtungskämpfen ist das "Thälmannsche ZK" gebildet - gehört er nach dem "Offenen Brief" wie fast die gesamte Ortsgruppe Rathenow der linken Parteiopposition an. Otto Weber unterschreibt den "Brief der 700" und leitet nach dem Überschwenken Karl Gehrmanns zur ZK-Mehrheit (Thälmann) die linke Opposition in Rathenow. Der geschilderte Ausschluß Otto Webers aus der KPD wurde begründet mit der Weigerung Webers, sein Reichstagsmandat niederzulegen (3.2.1924). Weber gehört fortan der Gruppe der Linken Kommunisten (mit 13 weiteren Genossen ohne Fraktion) an.
Quellen: Datenbank BIORAB
Reichstags-Handbuch III. Wahlperiode 1924 Verhandlungen des Reichstages III. Wahlperiode 1924, Band 394 und 422 Aufnahmeantrag,Fragebögen und Lebensläufe Otto Webers für die VVN (1947, 1952, 1958) Beschluß des Landesparteischiedgrichts der SED Brandenburg vom 30.10.1948
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