Diskussion:Reden an die deutsche Nation

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von 92.104.137.38 in Abschnitt Vgl. Luther
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Meinungsmache anstatt Sachaussagen[Quelltext bearbeiten]

Als einer der 3 „wichtigsten Vertreter des Deutschen Idealismus“ [dt. Wikipedia: „Johann Gottlieb Fichte“] hat ein Fichte schon mehr verdient, als so kaltschnäuzig wie hier weggewischt zu werden.

  • Erstens wüßte ich gern: Wo denn fordert Fichte eine „‚Nationalerziehung‘, welche ‚die Freiheit des Willens gänzlich vernichtet‘, um den Einzelnen in ihrem Sinne zu formen“?

Fichte geht es überhaupt in allen 14 (bzw. 13 – eine ist ja schon der Napoleonischen Zensur ‚verlorengegangen‘) Reden ausschließlich um die Bewahrung und Verteidigung der Freiheit des Willens, ja diese rückt bei ihm geradezu zur urersten welterschaffenden Kraft auf — kann man ihn mehr verdrehen und beschädigen, als indem man das Gegenteil behauptet?

  • Zweitens wüßte man gern, welche „Ideologie[n] des Nationalismus“ Fichtes „Reden“ denn (Beispiele würden ja genügen!) „imitiert“ haben sollen? Fichte sagt in Rede 12 ausdrücklich selbst, daß jeder Spätere gerade hiervon die Finger lassen möge (schon, weil wohl schwerlich ein böser Nachahmer mit seinem Pfusch einen großen Geist erreichen, geschweige beschmutzen kann …).

Und

  • drittens vermag doch wohl eine Begriffsbestimmung wie diese: „[… i]m Wesentlichen besteht [„der philosophische Gehalt“] in einem Essentialismus, und zwar hinsichtlich des angeblich ‚deutschen Wesens‘“, keinem Nachschlagewerk zu genügen.

Von Feststellungen schließlich wie dieser:

  • „Trotz ihrer ehedem weiten Verbreitung wurden sie selten gelesen und noch weniger verstanden, nicht zuletzt wegen der barocken Sprache und der metaphysischen Begriffsbildung Fichtes.“

schweigt man indes in einer „Wikipedia“ besser gänzlich. Das ist kein „Wissen“, sondern rohste Meinungs-Schieberei nach Art einer jedweden beliebigen Unterdrückungs-Herrschaft.

Wer dagegen in FichtesReden an die Deutsche Nation“ nur einmal selbst hineinschaut, wird umgekehrt ihn als den wahren Freiheitsredner, seine Gegner und Verdreher aber – noch heute?! – als Diener der Knechtschaft entdecken.
Doch wer hat schon heute noch den Mut, wirklich selbst zu lesen, und das behagliche Gängelband des Urteils des Zeitgeists abzulegen?

Hamburg (nicht signierter Beitrag von 31.18.42.128 (Diskussion) 00:43, 7. Okt. 2011 (CEST)) Beantworten

1.) Folgendes Paradoxon: Fichte will das Eigentümliche und Vorzügliche des deutschen Wesens entwickeln. Sein Ansatz kann jedoch als Modellvorlage bzw. allgemeines Rezeptbuch für jedweden Nationalismus, Rassismus oder Identitätslehre (creolité, négritude, usw.) dienen. Wo bleibt da das Spezifische des Deutschen?!

2.) Logischer Defekt: In Platons Ideenlehre erschließt sich das Ewig Wahre, Gültige und Gute der Ideen durch die Transzendenz der Universalbegriffe. Zum Beispiel geht es bei der Idee nicht um die einzelnen Menschen, sondern den "Mensch" als Begriff. Dabei tritt jedoch schon bei Platon die Schwierigkeit auf, dass die die Idee "Dreieck" nicht bloß die Idee "Linie" beinhaltet, sondern dass zu jedem Dreieck genau drei Linien gehören. Muss dazu die Idee "Linie" 3mal vorhanden sein?!

Bei Fichte wird der Logik darüber hinaus Gewalt angetan: Das Wesen "deutsche Nation" wird sowohl als Universalbegriff (ewige Gültigkeit, ...) wie auch als historischer Individualbegriff verwendet , also als Name für ein geschichtlich vorfindliches Individuum. Die gewaltsame Identifizierung von Wesen mit einem dazu passenden historischen Individuum ist ein logischer Sprung, der auf dieselbe Weise von anderen Legitimierungsideologien (Staat = Ludwig XIV., Partei = KPdSU, Freiheit = die NATO-Staaten, Gott = katholische Kirche = Papst XXX, ...) vollzogen wird, aber nur durch entsprechend großen rhetorischen Aufwand bzw. Unterschlagung von Logik vertuscht werden kann.

---meffo

Daher also "meffo" auf brillante, nämlich nominalistische, und daher dem idealistischen Denken Fichtes vollkommen unangemessene Art und Weise, Fichte widerlegt hat. (Als ob man die Trommel streichen, und die Geige schlagen wollte. Genial.) Kein Kommentar zu solcher Tollheit.Zum Artikel selbst: "Im Wesentlichen besteht er in einem Essentialismus" will besagen: "Im Wesentlichen läuft es auf eine Wesensbestimmung hinaus", oder aber "Im Kerne geht es darum, die ganze Fülle des Seins zu erfassen". Worum geht es denn also? Es geht um den reinen Begriff! Ist dieser bloß logisch nicht zu fassen, so muß man sich ihn sich in all´ seiner Anschaulichkeit zu Gemüte führen. Im Wesentlichen geht es darum, und um nichts anderes. (nicht signierter Beitrag von 79.156.216.124 (Diskussion | Beiträge) 19:41, 9. Okt. 2009 (CEST)) Beantworten

Vgl. Luther[Quelltext bearbeiten]

Der erste Nationalist war dabei Luther:

"An den christlichen Adel dt. Nation" (16. Jh.).

Darum sah sich Montaigne genötigt, den kosmopolitischen (altrömischen) Standpunkt zu verteidigen innerhalb des wachsenden Nationalismusses im 16.Jh: "Ich habe schon genug an meinem Menschsein zu tragen. Warum muss ich auch noch Franzose, Calvinist (etc.) sein?".

Leider hat sich Montaigne bis heute nicht durchgesetzt (nationalistischer Pöbel überall -- von Neo-Nazis ganz zu schweigen). (nicht signierter Beitrag von 92.104.137.38 (Diskussion) 00:43, 13. Okt. 2012 (CEST)) Beantworten