Diskussion:Riemen (Schifffahrt)
Ich habe mal den Halbsatz mit „rechts“ und „steuerbord“ rausgenommen, er ist zumindest mißverständlich: Auch auf Schiffen und Booten ist beileibe nicht alles steuerbord, was rechts ist. („Die Kirchturmspitze rechts von dem Flaggenmast.“) --212.202.212.116 19:34, 11. Aug. 2008 (CEST)
Warum sind Riemen einseitige Hebel ??? Kraftarm - Drehpunkt - Lastarm ist doch eindeutig zweiseitig, oder ? -- F.Schäfer 00:35, 10. Jan. 2010 (CET)
- Das ist nich so ganz einfach, kommt darauf an, was man als Bezugssystem nimmt. Vom Boot aus gesehen ist's ein zweiseitiger Hebel. In der Realität steht jedoch, zumindest bei Sportruderbooten, das Blatt fast im Wasser, und das Boot wird daran samt Ruderer nach vorne gedrückt. Dann ist der Drehpunkt das Blatt, und damit ein einseitiger Hebel. --WeißNix 13:27, 11. Jan. 2010 (CET)
- Es dauerte eine ganze Zeit bis ich deinem Gedanken folgen konnte... bei Hebeln ist mir der Gedanke "Bezugssystem" noch nicht gekommen ;-) Aber ohne einen Drehpunkt am Boot wäre auch beim Rudern in "Gelee" (damit das Blatt weniger Schlupf hat, reines Gedankenspiel) keine Fortbewegung möglich. Ohne Drehpunkt am Boot würde der Riemen um den "Drehpunkt" im Wasser nur einen Bogen beschreiben und nicht das Boot bewegen.
- Dieser Drehpunkt ist beim Ruderboot die Dolle, beim Paddeln (ohne Dolle, das Paddel in beiden Händen) bildet die Hand die an dem dem eintauchenden Blatt entgegengesetzten Ende angreift den Drehpunkt, dann ist es in der Tat ein einseitiger Hebel (!), der Kräfteverlauf ist dann aber auch völlig anders. Aber hier geht es ja um Riemen nicht um Paddel! -- F.Schäfer 23:43, 11. Jan. 2010 (CET)
- Am Besten ist's vermutlich, diese Aussage einfach rauszulöschen. Das ist, wie gesagt, eine Frage der betrachtungsweise, und ohne weiter Erläuterung trägt diese Aussage eigentlich nciht's zum Versätndis des Artikels bei. Noch dazu ist im verlinkten Artikel Hebelgesetz der Unterschied zwischen einem einseitigen und zweiseitigen Hebel noch nicht mal erläutert. --WeißNix 10:49, 12. Jan. 2010 (CET)
Begrifflichkeiten
[Quelltext bearbeiten]Ja, es interessierte mich schon immer, warum die Leute an Land (südlich der Küstenregion) mit dem Riemen Dinge befestigen, während die Leute an der 'Waterkant' und auf See mit Riemen rudern. Auch ist es für die im Artikel erwähnten "Landratten" nicht logisch, daß man mit Riemen rudert und nicht riemt sowie mit dem Ruder steuert, statt dies mit dem Steuer zu tun. Auch wäre es sprachlich logisch, wenn es neben dem Steuerruder dann eben das Riemenruder gäbe, da ja das eine sich aus dem anderen entwickelt hat.
Wenn also die Unterscheidung zwischen Riemen und Ruder relativ jung ist, müßte es doch auch entsprechende Belege geben und, vor allem einen Grund eine solche sprachliche Verwirrung zu stiften, wenn für die Menschen vor dieser Zeit Ruder eben auf deutsch Ruder waren.
Die Herleitung übers Latein will mir aber nicht recht einleuchten, zumal das Althochdeutsche kein Abkömmling des Lateinischen ist. Es kann höchstens Lehnworte aus dem Lateinischen geben. Demnach wäre der Riemen in diesem Fall eine eingedeutschte Form des lateinischen Wortes 'remus'. Komisch nur, daß das nicht auch analog beim Steuerruder so stattgefunden hat.
Es ist aber ein Trugschluß, daß ein Skull etwas anderes als ein Riemen sei! Das eingedeutschte Skull (kommt vom englischen Wort 'scull') ist auch ein ganz normaler Riemen und nicht etwa etwas anderes. Das Antriebsmittel beim Rudern heißt immer Riemen. Nur weil auf manchen Booten oder Schiffen der Riemen mal mit 1 oder mal mit 2 Händen oder gar mit mehreren Händen gegriffen wird, bleibt es trotzdem ein Riemen. Gäbe es für das gleiche Antriebsmittel - je nach Grifftechnik - unterschiedliche Bezeichnungen, würde es diese ganz sicher auch in der sehr prägnanten deutschen Sprache geben. Es würde dann auch ein Kollektivum mit entsprechenden Unterbegriffen (z.B. Einhand-Riemen, Zweihand-Riemen o.ä.) geben - gibt es aber nicht.
Man darf nicht Äpfel (historische Boote) mit Birnen (Sportboote) vergleichen. Die Sportboote sind erst nach den historischen Ruderbooten entwickelt worden, jedoch nicht genau nach deren Vorbild. In historischen Ruderbooten mit mehreren Ruderern wurde deshalb 1 Riemen mit 2 oder mehr Händen gefaßt, weil die Boote einfach zu breit waren, um einen Mann gleichzeitig 2 Riemen mit je 1 Hand bedienen lassen zu können. Ein Sport-8er ist zwar heute so schmal, daß dies einfach möglich wäre, man tut es jedoch (bis auf seltene Doppel-8er) aus sporthistorischen Gründen nicht.
Ob nun also mit 1 oder 2 Riemen pro Ruderer gerudert wird, unterscheidet man in der deutschen Sprache mit Doppel-Zweier, Doppel-Vierer oder Doppel-Achter und nicht mit 1-Hand-Riemen-Rudern ('scull') oder 2-Hand-Riemen-Rudern.
Übrigens, ein Hebel ist in der Physik immer ein System, bestehend aus einem Drehpunkt, um den sich 2 unterschiedlich- oder gleichlange Hebelarme drehen ("hebeln"). Ein Arm um einen am Ende liegenden Drehpunkt heißt in der Physik Pendel - wenn ich in der Schule richtig aufgepaßt habe.
--Co-Autor (Diskussion) 05:02, 21. Dez. 2020 (CET)