Diskussion:Schwäbische Dialekte
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Hochdeutsch "wir" und schwäbisch "mir"
[Quelltext bearbeiten]Im Artikel lese ich "Das Personalpronomen der 1. Pers. Pl. Nom. lautet mir (deutsch „wir“). Diese in den deutschen Dialekten weit verbreitete Lautung entstand in der invertierten Satzstellung „haben wir“, in der das anlautende „w-“ an die vorangehende verbale Endung „-en“ assimiliert wurde."
Wenngleich dieser Annahme ein Beleg hinzugefügt wird, so halte ich diese für falsch. Sicherlich ist bei der Fragestellung eine Assimilation für den Sprecher angenehm. Doch mir scheint die Reihenfolge eher umgekeht zu sein. "haben" wird verkürzt zu 'honn', 'henn', 'hann' (je nach Region) und das 'n' wird in ein 'm' umgewandelt: "Honn mir was vor?" wird zu "Hommer was vor?" oder "Hemmer was vor?" usw.
Bleibt die Frage woher kommt die Lautverschiebung "w" => "m". Auch hierzu gibt es im Artikel schon einen Hinweis: "Das Fragewort ‚wo?‘ zeigt die dieselbe Verschiebung von „w“ zu „m“. Es lautet im schwäbischen Hauptgebiet „må?“." Nach einem Bericht aus persönlichem Umkreis soll es in einer Gegend auf der Schwäbischen Alb bei weiteren Wörtern mit Anfangslaut "w" diese Verschiebung geben. "Morom des so isch, des waiß-e et." Ich würde das als "unvollständige süddeutsche Lautverschiebung" bezeichnen wollen. Unvollständig, denn mir ist selbst von urschwäbischen Regionen nicht bekannt, daß man dort "Meiße Mäsche in der Maschmaschine mäscht."
Im übrigen ist die "wir/mir-Verschiebung" weit über den schwäbischen Sprachraum hinaus üblich. Beispielsweise gibt es ein Buch aus dem mittelhessischen Sprachbereich (Nähe Wetzlar) mit dem Titel "Su schwätze m´r dehoam; Gruußes Weājdderbuch" (Erwin Kuntz, Rolf Bangel). --Euyasik (Diskussion) 11:41, 15. Dez. 2024 (CET)