Diskussion:Theodor Krummacher
Legte Theodor Krummacher anlässlich der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten alle seine Ämter nieder?
[Quelltext bearbeiten]Für die Behauptung, dass Theodor Krummacher anlässlich der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten 1933 "alle seine Ämter niedergelegt" und sich deshalb auch "ins Privatleben zurückgezogen habe", finde ich nirgendwo einen Beleg. Demgegenüber lässt sein Buch "Erinnerungen aus Amt und Haus", Verlag von E. S. Mittler & Sohn, Berlin, 1937, S. 134.144f gerade das Gegenteil erkennen: Theodor Krummachers positive Haltung zum Nationalsozialismus. Als Grund für seinen Eintritt ins Privatleben gibt Theodor Krummacher, ebd., S. 145, vielmehr selbst an, dass seinem Ausscheiden aus dem Pfarramt eine neue Bestimmung der Kirchenordnung zugrunde lag, nach welcher die Pfarrstelleninhaber - wie die Beamten - im Alter von 65 Jahren zu pensionieren waren (Krummacher hatte sogar schon die Pensionsgrenze überschritten). Vgl. hierzu auch Friedrich Erich Dobberahn, Pfarrer Theodor Krummachers Konfirmandenunterricht an der Kaiserin Augusta-Stiftung zu Potsdam im ersten Kriegsjahr 1914-1915 nach dem Zeitzeugnis seiner Konfirmandin Ellen Richter, via verbis Verlag, Taufkirchen, 2015 (ISBN 978-3-933902-43-6), S. 85, Anm. 246. Auch im Depositum des Pfarrarchivs der Pfingst-Kirchengemeinde Potsdam (1849-2011, Pf-Po 13/14 des Domstiftsarchivs zu Brandenburg (Havel)) findet sich keinerlei Anhalt für Ihre Behauptung. Po-Pf 13/14, S. 84 berichtet von der letzten Gemeindekirchenratssitzung am 24/09/1934 unter dem Vorsitz Theodor Krummachers, in welcher dieser noch einige ihm wichtige Anliegen vortrug, unter denen er auch etwas zu seinen eigentlichen Motiven zur Ämterniederlegung hätte sagen können. Aber nichts davon. Desgleichen auch keine Äußerung Krummachers in dieser Richtung am Abschiedsabend vom 27/09/1934, der von den Gemeindekörperschaften, Chor und ev. Frauenhilfe gestaltet wurde (Po-Pf 13/14, ebd.). Schwerer wiegt aber noch, dass sich in den internen Sitzungsprotokollen des Bruderrates der Pfingstkirche Potsdam (Po-Pf 30/22, 1934-1949) und den Angelegenheiten des Bruderrates der Bekennenden Kirche (BK) der Kaiserin Auguste-Viktoria Gedächtniskirche Potsdam (Po-Pf 29/27, 1934-1942) kein Wort zu den von Ihnen behaupteten eigentlichen Motiven des seines Ausscheidens aus dem Pfarramt belegen lässt. Theodor Krummacher taucht auch weder in den BK-Spenderlisten noch den BK-Ansprechpartnerlisten (s. Po-Pf 29/27, 1934-1942) auf, wo man ihn ja wegen seiner von Ihnen behaupteten BK-Überzeugung finden sollte. Wenn dagegen etwa Frau v. Moeller (BK-Mitglied, Oberin der Kaiserin Augusta-Stiftung, die seit 1910 mit Krummacher eng zusammengearbeitet hatte) sich nach 1934 ganz sporadisch zu Krummacher äußert, dann hebt sie lediglich dessen integrative Kraft in der durch die Deutschen Christen (DC) zunehmend gespaltenen Gemeinde hervor (s. Po-Pf 36/34, 1934-1946: ausgearbeitetes Wortmeldungsskript von Frau v. Moeller für die Gemeindeversammlung im Oktober 1936; ähnlich auch Dr. Kempe (DC), stellv. Vorsitzender, am 04/04/1935, ebd., Tgb. Nr. 145; s. a. ders., in Po-Pf 34/35, Nr. 32). Meine Frage lautet daher: Können Sie mir belastbare historische Nachweise für die von Ihnen angedeutete BK-nahe (kirchen-)politische Einstellung Theodor Krummachers nennen?--Dobberahn (Diskussion) 15:56, 11. Mai 2015 (CEST)
Promotion und Ehrendoktorwürde für Theodor Krummacher?
[Quelltext bearbeiten]Desgleichen finde ich auch weder einen Beleg dafür, dass Theodor Krummacher promoviert hat, noch dafür, dass ihm die theologische Ehrendoktorwürde verliehen wurde. Aus seiner Autobiographie und dem Depositum des Pfarrarchivs der Pfingstkirchengemeinde Potsdam (Po-Pf; 1849-2011) im Domstiftsarchiv zu Brandenburg (Havel) geht das jedenfalls nicht hervor. Die Ehrendoktorwürde könnte ihm natürlich noch nach 1937 (nach Drucklegung seiner Autobiographie "Erinnerungen aus Amt und Haus") verliehen worden sein. Dagegen spricht aber schon der Nachruf auf ihn (s. Po-Pf 13/14, 1849-1969, S. 33c: Benachrichtigung der Pfarrerschaft des Kirchenkreises Potsdam I von dem Heimgang des Pfarrers Theodor Krummacher am 26/07/1945 durch den Superintendentenvertreter Pfarrer Brandt, Potsdam, 31. Juli 1945), in dem die beiden akademischen Titel (Dr. theol. / Lic. theol. und Dr. theol. h.c.) sicher erwähnt worden wären. Die akademischen Titel werden auch früher schon im offiziellen Berichtsschreiben des Pfarramtes der Kaiserin Auguste-Viktoria Gedächtniskirche vom 31/12/1932 zur Verfügung des Ev. Konsistoriums der Mark für das Pfarrverzeichnis nach Kirchl. Amtsblatt 1930, S. 106 (s. Po-Pf 34/35, 1927-1943) nicht genannt. Können Sie mir also zu den Promotionen Theodor Krummachers nachweisbare Belege nennen, zu welchem Datum (Jahr) und von welcher theologischen Fakultät an welcher Universität Theodor Krummacher sowohl den Dr. theol. (oder Lic. theol.; welches Promotionsthema übrigens?) als auch die theologische Ehrendoktorwürde verliehen bekam? --Dobberahn (Diskussion) 16:26, 11. Mai 2015 (CEST)
- Hallo Dobberahn, danke für deine differenzierten Hinweise. Die meisten von dir monierten Behauptungen wurden 2006 von einem heute inaktiven Benutzer eingefügt. Ich habe sie mangels Quellenangabe entfernt. Wenn du den Artikel weiter verbessern kannst, ist das natürlich sehr erwünscht. Sei mutig! Freundliche Grüße, --= (Diskussion) 00:35, 17. Mai 2015 (CEST)