Diskussion:Tretinoin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von TrueBlue in Abschnitt Teratogenes Risiko der topischen Anwendung
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der bestimmte und typographisch betonte Artikel "die" vor "Vitamin-A-Säure"...[Quelltext bearbeiten]

erfüllte einen Zweck: Er sollte die Verwechslung mit dem Thema Retinsäuren vermeiden. Die Stoffgruppe der Retinsäuren wird gelegentlich synonym "Vitamin-A-Säuren" genannt.[1] --TrueBlue 03:15, 4. Sep. 2010 (CEST)Beantworten

Teratogenes Risiko der topischen Anwendung[Quelltext bearbeiten]

Zitat "Rote-Hand-Brief" vom 03.09.2019: "Bei der Überprüfung wurden auch die verfügbaren Daten zur Sicherheit topischer Retinoide (Adapalen, Alitretinoin, lsotretinoin, Tazaroten und Tretinoin) während der Schwangerschaft beurteilt. Die Daten zeigen, dass eine systemische Verfügbarkeit dieser Stoffe nach topischer Anwendung vernachlässigt werden kann und schädliche Wirkungen auf den Fötus unwahrscheinlich sind. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass der Mensch zu den empfindlichsten Spezies in Bezug auf Retinoidtoxizität gehört. Vor diesem Hintergrund wird ein sehr vorsichtiger Ansatz als angemessen erachtet, weshalb die Anwendung topischer Retinoide während der Schwangerschaft oder bei geplanter Schwangerschaft kontraindiziert ist."[2] Wenn also neuerdings hier ausgesagt wird, dass auch bei topischer Anwendung "schwere Missbildungen beim Fetus" drohen, dann wird wohl mehr behauptet, als wahrscheinlich oder gar gesichert ist. Eine solche Darstellung könnte für in der Sache ungerechtfertigte Panik unter den Anwenderinnen sorgen. --TrueBlue (Diskussion) 05:52, 23. Okt. 2019 (CEST)Beantworten

Die Wahrheit ist eben, dass die Unbedenklichkeit topischer Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit nicht hinreichend untersucht/belegt ist. Zur Datenlage: "Bei Ratten und Kaninchen sind bei topischer Anwendung von Dosen bis zu 1 mg/kg KG/Tag keine teratogenen und anderen embryotoxischen Befunde aufgetreten, wenn eine orale Aufnahme des Wirkstoffs durch die Muttertiere verhindert wurde. Die Plasmaspiegel für Tretinoin und wirksame Metaboliten lagen im Bereich endogener Konzentrationen und gaben keine Anhaltspunkte für eine nennenswerte perkutane Absorption. (...) Es liegen einzelne Berichte über Geburtsdefekte bei Kindern vor, deren Mütter in der Schwangerschaft mit Tretinoin topisch behandelt wurden. Eine Kohortenstudie mit Kindern, deren Mütter während des ersten Trimesters der Schwangerschaft einer topischen Tretinoinbehandlung ausgesetzt waren, zeigte keine Häufung von Fehlbildungen im Vergleich zu einer Gruppe nicht-exponierter Frauen. Kontrollierte, prospektive Studien an schwangeren Frauen sind nicht durchgeführt worden. Die zu teratogenen Effekten führenden Blutspiegel von Tretinoin sind nicht bekannt."[3] --TrueBlue (Diskussion) 06:12, 23. Okt. 2019 (CEST)Beantworten

Ja, Du hast vollkommen recht. Allerdings stand vorher da, dass von einer topischen Anwendung „abgeraten wird“, was nun in dieser etwas verharmlosend klingenden Formulierung ebenfalls nicht zutreffend ist. Es spricht nichts dagegen, den Sachverhalt ausführlicher und korrekt im betroffenen Artikelabschnitt darzustellen. Dann könnte man auch gleich die Auflage, dass die orale Gabe von Tretinoin bei Frauen im gebärfähigen Alter nur zulässig ist, wenn ein Schwangerschaftsverhütungsprogramm eingehalten wird, einarbeiten. Das fehlt auch noch. Die (oben verlinkte) Fachinformation von Balisa VAS Creme ist übrigens veraltet; sie enthält noch nicht die Texte nach Anpassung gemäß Risikobewertungsverfahren. Hier ist die aktuelle [4]: selbst Frauen, die eine Schwangerschaft nur planen, dürfen Tretinoin nicht topisch anwenden.--Benff 19:04, 23. Okt. 2019 (CEST)Beantworten
Nachtrag: „Ungerechtfertigte Panik“ sollte natürlich nicht provoziert werden. Andererseits ist es offenbar - nach oralem Tretionin - trotz Schwangerschaftsverhütungsprogrammen in der Vergangenheit dennoch zu Schwangerschaften gekommen. Das ist die andere Seite der Medaille. Auch nicht schön. --Benff 19:10, 23. Okt. 2019 (CEST)Beantworten
Systemisch gibt es die Tretinoinbehandlung nur für onkologische Zwecke. Und dort gilt laut Rote-Hand-Brief: "Für Bexaroten und orales Tretinoin wird angenommen, dass die derzeit vorhandenen Maßnahmen vor dem Hintergrund der onkologischen Indikationen, der Betreuung durch Spezialisten in der Klinik und der Zielgruppe ausreichend sind und ein Schwangerschaftsverhütungsprogramm nicht erforderlich ist. Für orales Tretinoin ist in der onkologischen Indikation ein Einsatz bei klinischer Dringlichkeit einer Therapie auch bei Schwangeren zulässig." Topisch wird Tretinoin sogar zu hautkosmetischen Zwecken eingesetzt; die Interessentinnen sind i.d.R. allerdings jenseits des gebärfähigen Alters. Praktisch angesprochen werden durch die aktuelle Artikeldarstellung unter "Schwangerschaft und Stillzeit" also vor allem Mädchen und junge Frauen, die Tretinoin als topische Therapie der Akne oder von (anderen) Verhornungsstörungen verschrieben bekommen. Mir geht es nicht darum, die Anwendungs- bzw. Vermeidungsempfehlungen umzuschreiben. Andererseits darf aber nicht der Eindruck entstehen, als würde die Wissenschaft auch bei topischer Anwendung von einer realen Gefahr ausgehen. Die diesbezüglichen Empfehlungen dienen der juristischen Absicherung gegen das bis dato Unwägbare. In der bisherigen Darstellung war die Aussage "Anderenfalls drohen schwere Missbildungen beim Fetus." klar der systemischen Anwendung zugeordnet. --TrueBlue (Diskussion) 21:06, 23. Okt. 2019 (CEST)Beantworten
Okay, stimmt. Ich habe es nun abgeändert. Passt das so [5]? --Benff 23:37, 23. Okt. 2019 (CEST)Beantworten
Das war eine wesentliche Verbesserung. Danke. --TrueBlue (Diskussion) 15:45, 25. Okt. 2019 (CEST)Beantworten