Diskussion:Vesselina Kasarova

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Pitichinaccio
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Hin- und Her-Transkription[Quelltext bearbeiten]

Zu diesem Artikel kam ich über eine Diskussion auf einer Benutzerseite. Dort ist die Diskussion über die Transskription bulgarischer Eigennamen schon lange abgeschlossen, deshalb gebe ich hier meinen Senf dazu. Vorweg: ich weiß nicht, wie Веселина Кацарова sich jetzt wirklich schreibt. Zu dem Verfahren und vor allem den Auswirkungen habe ich aber eigene Erfahrungen:

Vor 1988 wurden in der damaligen Sozialistischen Republik Bulgarien die Pässe zweisprachig ausgegeben. Neben bulgarisch und der кирилица wurde der Pass auch auf französisch ausgestellt. Es wurde eine Transskription verwendet, die sich klanglich an die französüsche Aussprache orientierte. Bei einer Einbürgerung (zum Beispiel in Deutschland), wurde diese von den bulgarischen Behörden verwendete Schreibweise durch deutsche Behörden einfach abgemalt. Deshalb kann es durchaus sein, dass im Ausland lebende Bulgaren einen Namen im nun nichtbulgarischen Pass tragen, der sich nicht an die derzeitigen Regeln der Transliteration hält. Dieser nach heutigen Regeln möglicherweise falsch geschriebene Name ist aber eben doch amtlich und kein Pseudonym! Niemand ist verpflichtet, einen aus historischen Gründen falsch geschriebenen Namen durch eine aufwändige und teure Namensänderungsprozedur „korrigieren“ zu lassen, zumal auch sämtliche Folgeänderungen zu beachten sind: Nach einer Namensänderung hat man erst einmal keine gültigen Zeugnisse und sogar auf das eigene Bankkonto keinen Zugriff mehr.

Beispiel: aus Жана wurde einfach Jana, dann erfolgte eine Namensänderung zur in der ehemaligen DDR verwendeten Transskription Shana. Eine nochmalige Änderung zu der heute üblichen englischen Transliteration Žana wurde durch die Namensträgerin empört abgelehnt.

--Averse 17:16, 9. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Danke für diesen ziemlich interessanten Beitrag, dem ich inhaltlich absolut folgen kann. Ob es sich im Fall der Sängerin um ein Pseudonym oder den amtlichen Namen handelt, werden wir ohne Einsicht in Frau Kasarovas Schweizer Pass wohl nicht herausfinden können, entscheidend ist wohl, dass sie sich auf ihrer eigenen Webpräsenz so schreibt. Viele Sänger und andere klassische Künstler passen ihren Namen so an, dass er in den wesentlichen Sprachen des Musikbusiness (ital., dt., engl. etc.) keine anzüglichen Assoziationen hervorruft, so nennt sich der Dirigent Christoph Prick auf CDs Perick, aus dem Sänger Glucksmann wird im Deutschen Glücksmann. Der Name "Veselina Kazarova" oder ähnlich wäre im Italienischen schnell Gegenstand des Spottes, da in ihm der Name eines Gleitmittels und das italienische Wort cazzo anklingen. Auch ohne bulgarische Transskriptionsgepflogenheiten hat eine Sängerin vornehmlich italienischer Literatur wohl allen Grund, die "korrekte" Transskription ihres Namens im Musikgeschäft nicht zu verwenden. --Pitichinaccio 13:59, 10. Jun. 2007 (CEST)Beantworten