Diskussion:Vulgarismus (Sprache)

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Unterschiedliche Bedeutungen?[Quelltext bearbeiten]

Ich würde auch sehr stark bestreiten, daß four-lettered-word DIE Bedeutung von Vulgarismus in der Literaturwissenschaft ist. Falls doch, ist das ein neues Phänomen und auf die jahrhunderte-alte Bedeutung sollte zumindest verwiesen werden.--Radh 16:46, 20. Jun. 2010 (CEST)[Beantworten]

Ich habe mittlerweile eingesehen, dass ich zu dem Thema überhaupt nichts Stichhaltiges beitragen kann, und bereue etwas, dass ich es überhaupt angefasst habe. Was mich daran aber nach wie vor interessiert, ist die Abgrenzung zu „Schimpfwort“ bzw. zu dem, was wir prüden Mittelschicht-Moms hier in den USA als profanity, foul language, swearing usw. bezeichnen (= Ausdrucksweisen, die man, wenn man gut erzogen ist, nicht in den Mund nimmt). Ich habe dazu keine Ressourcen und würde mich sehr freuen, wenn das im Artikel mit Einzelnachweisen detailliert herausgearbeitet würde, weil mir sonst immer noch eine klare Unterscheidung zu „Schimpfwort“ fehlt. Die Kriterien aus dem Metzler Lexikon Sprache (vulgär, obszön, schamverletzend, „prollig“) sind mir etwas zu vage, weil die Schamschwelle und die Empfindlichkeit gegen „prollig“ doch bei jedem Sprachbenutzer unterschiedlich liegen. --Stilfehler 23:03, 20. Jun. 2010 (CEST)[Beantworten]
Kennst Du die Zeitschrift en:Maledicta? Obwohl die Dir wahrscheinlich zu sehr in Richtung "hardcore" Obszönitäten gehen. Ansonsten fiele mir en:Gershon Legman, u.a. en:Rationale of the Dirty Joke ein (Legman ist überhaupt großartig) und einfach nur die Tatsache, daß es das schlimmste Sprachvergehen war, den Namen Gottes zu profanieren. Funktioniert in Quebec immer noch, fr:Julie Doucet nannte ihren ersten Sammelband Ciboire de Criss!.--Radh 09:13, 21. Jun. 2010 (CEST)[Beantworten]

3 Dinge:

  • Wieso wird hier in der Überschrift "Theoriefindung" angedeutet? Finde ich unangebracht.
  • "Schimpfwörter" richten sich vornehmlich aggressiv gegen Personen, Personengruppen, Institutionen und greifen diese damit an, müssen deshalb aber nicht schamverletzend sein (wenn wir uns mal auf dieses Kriterium einigen können); "Vulgarismen" dienen zunächst mal der Beschreibung von Vorgängen oder Zuständen auf schamverletzende Weise. (In manchen Gruppen fördern sie aber auch geradezu das Ansehen der Sprecher.) Manche Schimpfwörter können zugleich als Vulgarismen verstanden werden (z.B. aus dem Artikel: "Hühnerficker"); aber bei weitem nicht jedes Schimpfwort ist ein Vulgarismus (z.B. "Blödmann"), nicht jeder Vulgarismus ein Schimpfwort (z.B. "ficken").
  • Zu den Verhältnissen in der amerikan. Mittelschicht kann ich leider nichts sagen.Dr. Karl-Heinz Best 10:39, 21. Jun. 2010 (CEST)[Beantworten]
Sorry, das stimmt - war aber tatsächlich von mir gegen die moderne Verwendung des Begriffes allgemein gerichtet; aber Du hast trotzdem natürlich recht.--Radh 11:35, 21. Jun. 2010 (CEST)[Beantworten]
Schimpfwörter sind also Wörter, die man jemandem ins Gesicht schleudert, um ihn zu beleidigen, Vulgarismen dagegen solche, die eventuelle Zuhörer erröten lassen, weil sie die Scham oder den guten Geschmack verletzen. (Das ist auch transkulturell plausibel.) Unklar ist mir jetzt nur noch, was „Kraftausdrücke“ sind.
Den Punkt In manchen Gruppen fördern sie aber auch geradezu das Ansehen der Sprecher. finde ich übrigens extrem interessant, weil hier zum erstenmal die Pragmatik von Vulgärsprache angesprochen wird. Die fehlt in den Artikeln noch vollständig.--Stilfehler 15:59, 21. Jun. 2010 (CEST)[Beantworten]

"Kraftausdruck": "derber, vulgärer Ausdruck als Äußerung von Ärger, Erstaunen o.Ä." So Duden. Deutsches Universalwörterbuch. Bei Wahrig ebenso, nur kürzer. Das Wort kommt in ling. Fachwörterbüchern anscheinend nicht vor. "Kraftausdruck" betont die Intensität eines sprachlichen Ausdrucks, "Vulgarismus" die Verletzung von Schamgefühlen, "Schimpfwort" die Aggressivität. Diese Aspekte müssen sich natürlich keineswegs ausschließen. Dr. Karl-Heinz Best 17:33, 21. Jun. 2010 (CEST)[Beantworten]

Danke für die schnelle Information! Gruß, --Stilfehler 17:40, 21. Jun. 2010 (CEST)[Beantworten]

Quelle geeignet?[Quelltext bearbeiten]

Zu den Vulgarismen im Deutschen zählen viele der Zusammensetzungen mit Scheiß- als Erstglied von Komposita. Als Beispiel für eine solche „Vulgärbezeichnung“ nennt Pfeiffer das Wort „Scheißhaus“ für „Abort“.[2]

Dann geht Pfeiffer aber am entscheidenden vorbei. "Scheißhaus" (häufiger übrigens: "Scheißhäuschen" - davon dann der Euphemismus "Häuschen") ist nämlich von so ziemlich allen anderen Zusammensetzungen mit Scheiß- als Erstglied fundamental verschieden; es beschreibt, mag-sein auf einem niedrigeren Sprachniveau, präzise das bezeichnete Objekt: ein Haus (speziell früher tatsächlich ein eigenes Häuschen), in dem geschissen wird. Ob das trotzdem als Vulgarismus zählt (das sprachliche Niveau ist in der Tat niedriger), weiß ich nicht, aber bei so ziemlich allen anderen Wörtern mit Scheiß- ist etwas ganz anderes gemeint, die sind mithin damit keineswegs zu vergleichen.--2001:A61:260C:C01:30B7:8B86:22F6:85A1 00:13, 26. Sep. 2018 (CEST)[Beantworten]