Diskussion:William Renshaw

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Letzter Kommentar: vor 11 Jahren von Kompakt in Abschnitt Anmerkungen
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Anmerkungen[Quelltext bearbeiten]

Ein paar Anmerkungen:

  • Der Begriff "Lawn Tennis Championships" für Wimbledon war meines Wissens nach erst Anfang des 20. Jahrhunderts gebräuchlich, im Zuge des Versuchs der Verantwortlichen von Wimbledon, die Championships zu "Rasen-Weltmeisterschaften" zu erheben. Die Quellen aus der Zeit der Renshaws (um 1890/1900) reden von den "All England Championships".
  • Zur damaligen Zeit war das Netz an den Seiten höher angebracht als heute, [...] Das Netz hatte bereits ab 1882 seine heutige Höhe. Die Erfolge der Renshaws lassen sich also in der Hauptsache nicht auf die Netzhöhe zurückführen.
  • Auch änderten die Renshaws die Art des Doppelspiels, indem sich ein Spieler direkt vor dem Netz positionierte. Es war wohl genau anders herum. Während die meisten Doppelspieler damals einen Spieler am Netz und den anderen an der Grundlinie positionierten, bewegten sich die Renshaws beide auf der Höhe der T-Linie. Dadurch konnten sie ja gerade ihre Stärken in Volley und Smash voll ausspielen.

Wenn niemand etwas dagegen hat, würde ich den Artikel dahingehend anpassen.--kompakt-disk 20:47, 28. Sep. 2012 (CEST)Beantworten

Zu Punkt 1: Das kann ich so nicht bestätigen. Wenn ich einen Blick ins zeitgenössische Pressearchive werfe, verhält es sich genau umgekehrt. Bei einer Suche nach Lawn Tennis Championships und Wimbledon erhalte ich beispielsweise im digitalen Archiv der Times (1785–1985) fast 2000 Treffer. Der erste Eintrag findet sich in der Ausgabe Nr. 32117 (6. Juli 1887, S. 6) und erwählt auch den Ausgang eines Spiels von Williams Bruder Ernest. Bei einer Suche nach All England Championships und Wimbledon erhalte ich dagegen „nur“ 114 Treffer. Der erste stammt vom 15 Juni 1907 (Issue 38360, S. 11). In der Datenbank Historical Newspapers (überwiegend US-Presse) ist das Verhältnis mit Phrasensuche ähnlich, aber knapper 548:323 für Lawn Tennis Championships. Die erste Erwähnung des Begriffs findet sich hier 1888 im Manchester Guardian (12. Juli, S. 7 bzw. 24. Juli, S. 5 als All England Lawn Tennis Championships). Der Begriff All England Championships taucht erst Anfang der 1890er Jahre auf. --César (Diskussion) 13:06, 2. Okt. 2012 (CEST)Beantworten
Ich bin eher ein Tennis-Laie und habe die Angaben entsprechenden Nachschlagewerken entnommen. Das mit der Netzhöhe stammt aus British Sports and Sportsmen (Fußnote 3 im Artikel), kam mir aber bei der im Artikel enthaltenen Illustration schon etwas komisch vor. Die Angabe zur Netzposition habe ich Renshaws Eintrag aus dem Oxford Dictionary of National Biography entnommen (Fußnote 2 im Artikel). Bei der Erwähnung von „eigenem Wissen“ bekomme ich immer leichte Bauchschmerzen. Schön wäre, wenn Du die Änderungen mit Belegen aus der einschlägigen Fachliteratur erhärten könntest. Im Zweifel wäre ich aber trotzdem dafür, die strittigen Passagen gänzlich zu entfernen. Entsprechende Änderungen müssten dann auch im Artikel zu Ernest Renshaw durchgeführt werden. --César (Diskussion) 13:06, 2. Okt. 2012 (CEST)Beantworten
Hallo César, vielen Dank für Deine Antwort, die ich leider erst heute gesehen haben. Bzgl. der Benennung des Turniers von Wimbledon beziehe ich mich in erster Linie auf das Buch von Heathcote (online), das 1890 in Erstausgabe erschienen ist und die erste Zeit des Lawn Tennis und die der Renshaws detailliert beschreibt. Dort ist regelmäßig von den "All England Championship(s)" die Rede, oder auch "the championship meeting a Wimbledon" o.ä. Heathcote war ein führendes Mitglied des All England Clubs und maßgeblich an der Organisation des Turniers beteiligt; hätte sich zu seiner Zeit der Begriff "Lawn Tennis Championships" für das Turnier eingebürgert, hätte er diesen mit Sicherheit durchgehend verwendet.Dabei muss man bedenken, dass in der Zeit in Großbritannien an allen Ecken und Enden Tennisturniere entstanden sind, die zweitweise eine ähnliche Bedeutung wie das Turnier von Wimbledon erreichten (bspw. die irischen Meisterschaften). Wimbledon hatte in dieser Frühphase zwar eine durchaus sehr wichtige, aber nicht die herausragende Stellung unter Tennisturnieren in Großbritannien, sie hätten sich also kaum als "das" Lawn Tennis Championship bezeichnen können. Das wird auch aus dem Buch der Brüder Doherty deutlich (R.F. & H.L. Doherty on Lawn Tennis. London 1903. online), das in der Ergebnisliste im Anhang die Sieger der Turniere unter der Überschrift "Champions" auflistet: "England"..."Ireland"..."Scotland" usw. Das Buch "Lawn Tennis Home and Abroad" von A. Wallis Myers (1903, online), Reporter des Londoner Daily Telegraph, verwendet den Begriff "The Championship" für das Wimbledon-Turnier in der Inhaltsangabe; im Buch selbst beschreibt er allerdings stets, um welche Championships es sich handelt (die Champions/Championships "of England" / "All England", etc.).
Schließlich gibt es auch in moderner Literatur keinen Hinweis darauf, dass das Turnier seinerzeit als "The Lawn Tennis Championships" bekannt war; weder in Tinguay: 100 Years of Wimbledon. (London, 1977) noch in Barrett: Wimbledon: The Official History of the Championships. (London, 2001). Meine Vermutung wäre daher, dass es in der Times aus London so verwendet wird, weil es ohnehin für die lokalen Leser klar war, um was es sich handelt: "The Lawn Tennis Championships", na klar, das Turnier von Wimbledon. Auch das Programm des ersten Damenwettbewerbs war schlicht mit "Ladies' Championship" überschrieben (online), aber nicht, weil das Turnier offiziell unter diesem Namen firmierte und bekannt war, sondern, weil es an die Zuschauer gerichtet war, die natürlich wussten, was gemeint war. Es war aber nicht ein generelles, überregional verbreitetes Synonym für das Turnier von Wimbledon, wie aus den o.g. Quellen klar wird.
Zum zweiten Punkt, die Netzhöhe, da bin ich mir sehr sicher. Es steht bspw. auch im Heathcote (S. 159) oder im Barrett (S. 1). Man hatte die Netzhöhe in der Tat wegen der Renshaws und ihrer Volleyqualitäten heruntergesetzt, um dann leichter einen Passierball spielen zu können. Das geschah aber bereits 1882.
Die Beschreibung der Doppelspielweise der Renshaws habe ich aus Gillmeister (Kulturgeschichte des Tennis München 1990, S. 250). Demzufolge bestand damals die vorherrschende Methode darin, zunächst mit beiden Spielern an der Grundlinie zu stehen, bis dann im Laufe des Ballwechsels einer als "Vorhut" ans Netz geschickt wurde. Heathcote beschreibt eine sog. "Ziehbrunnen-Technik" als die erfolgsversprechendste, nach der sich stets ein Spieler am Netz und der andere an der Grundlinie befindet. Die Renshaws hätten sich (lt. Gillmeister) aber im Gegensatz dazu an der T-Linie festgesetzt, wo beide dann schmettern oder vollieren konnten.--kompakt-disk 11:17, 28. Okt. 2012 (CET)Beantworten