„Druckluftbremse“ – Versionsunterschied

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Die Druckluftbremsen werden im Bereich Straßenverkehr, z. B. bei [[Lastkraftwagen]] als [[Bremse (Kraftfahrzeug)|Fahrzeugbremse]], in der Landwirtschaft als Anhängerbremse eingesetzt. Darüber hinaus wird die Druckluftbremse auch beim Eisenbahnbetrieb [[Druckluftbremse (Eisenbahn)|eingesetzt]].
Die Druckluftbremsen werden im Bereich Straßenverkehr, z. B. bei [[Lastkraftwagen]] als [[Bremse (Kraftfahrzeug)|Fahrzeugbremse]], in der Landwirtschaft als Anhängerbremse eingesetzt. Darüber hinaus wird die Druckluftbremse auch beim Eisenbahnbetrieb [[Druckluftbremse (Eisenbahn)|eingesetzt]].


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== Erzeugung der Druckluft ==
Die erforderliche Druckluft wird durch einen [[Kompressor]] erzeugt.


== Einsatz beim LKW ==
== Einsatz beim LKW ==

Version vom 22. April 2013, 15:31 Uhr

Druckluftbremsen sind pneumatisch betätigte Bremsen, bei denen die Anpresskraft zum Lösen von mechanisch angepressten Bremsbacken von einer Bremsscheibe oder Bremstrommel durch einen Druckluftzylinder erfolgt, der mit Druckluft beaufschlagt wird.

Verwendung

Charles Kendall entwickelte 1884 die erste durchgehende Druckluftbremse für Züge. Dabei wurde Druckluft in eine durch den ganzen Zug gehende Leitung gelassen und wirkte in den Bremszylindern.[1] "1917 wurde im Bereich der deutschen Eisenbahnverwaltungen, später auch bei den anderen europäischen Eisenbahnen, die durchgehende Druckluftbremse (Bauart Kunze-Knorr, basierend auf der Westinghouse-Bremse) eingeführt."[2] Die Druckluftbremsen werden im Bereich Straßenverkehr, z. B. bei Lastkraftwagen als Fahrzeugbremse, in der Landwirtschaft als Anhängerbremse eingesetzt. Darüber hinaus wird die Druckluftbremse auch beim Eisenbahnbetrieb eingesetzt.

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Einsatz beim LKW

Beim LKW wird die Bremsfunktion auf mehrere Luftkreise verteilt. Die Luftversorgung der einzelnen Druckluftkreise erfolgt über ein Mehrkreisschutzventil (früher auch als Vierkreisschutzventil bekannt).

Einleitungsbremssystem nach dem System Knorr

Das Einleitungsbremssystem ist dadurch gekennzeichnet, dass es eine einzige Leitung zwischen Zugfahrzeug und Anhänger gibt, über welche bei vollem Luftdruck die Druckluft für den Druckluftbehälter übertragen wird und bei reduziertem Luftdruck die Bremsbetätigung ausgelöst wird. Dies hat den Nachteil, dass bei einer langen Gefällstrecke und andauernder Bremsbetätigung der Kessel des Anhängers nicht mehr gefüllt wird. Im Gegensatz dazu werden bei dem modernen Zweileitungssystem eine Vorratsleitung und eine Betätigungsleitung verwendet.

Einsatz im Schienenverkehr

wurde erfunden, weil sich in der Frühzeit der Bahn oft einzelne Waggons durch Kupplungsdefekte vom Zug abkoppelten und dann ungebremst zu Tal rasten. Nach Einführung der patentierten Knorr-Bremse riss beim Abkuppeln die Druckleitung und die Wagen wurden zwangsgebremst. Dieses System wurde später auch für die Druckluftbremsen von Straßenfahrzeugen übernommen.

Einsatz im Straßenverkehr

Die meisten Druckluftbremsen funktionieren nach dem System „Knorr“, d. h. bei vollem Druck im System ist die Bremse offen, bei Druckverlust werden die Bremsbeläge angelegt, ein druckloses System stellt das Fahrzeug fest.

Es bedeutet, dass das System bei jedem Bremsen abhängig vom Pedaldruck teilentlüftet wird und sich die Bremsbeläge dosiert an Trommeln oder Scheiben anlegen. Nach längeren Standzeiten kann im System ein Druckverlust entstehen. Deshalb muss im Bremssystem durch den vom Motor im Stand betriebenen Kompressor (Luftpresser) erst Luftdruck aufgebaut werden, bis der sog. Betriebsdruck erreicht ist und die Räder frei rollen.

Bis in die Mitte der fünfziger Jahre sah der Fahrer im Führerhaus bei druckloser Bremsanlage einen senkrecht stehenden roten Stab in seinem Sichtfeld am Armaturenbrett, der sich beim Befüllen des Systems langsam in Ruhestellung senkte. Erst dann durfte man losfahren. In heutigen Fahrzeugen sind meist Zeigeranzeigen im Einsatz.

Ist ein modernes Druckluftsystem nach 24 Stunden Standzeit schon drucklos, muss die Dichtigkeit der Anlage überprüft und repariert werden. Hierbei ist besonders zu beachten, dass Fahrzeuge, die nur mit einem Vorratsbehälter ausgestattet sind, auch dann Druckluft verbrauchen, wenn Zusatzfunktionen bedient werden. Bei einer Panne mit einem Bus sollten deshalb die Türen manuell geöffnet und geschlossen werden, um den Luftverbrauch zu reduzieren.

Literatur

  • Julius Hiltscher: Über die Handhabung der Druckluftbremse: Ein Lehr- und Prüfungsbefehl mit Erläuterungen zur Dienstvorschrift Z 26 über Druckluftbremsen der Oe. B. B. Bearbeitet nebst einer zusammenfassenden Anleitung zur Anwendung der geltenden Bremsbestimmungen, Constantin Steinkellner, Selbstverlag, 1930[3]

Einzelnachweise

  1. Jürgen Janicki, Janicki, Jürgen / Reinhard, Horst, Horst Reinhard: Schienenfahrzeugtechnik, Bahn Fachverlag, 2008, ISBN 3980800253, Seite 284
  2. Andreas Steimel: Elektrische Triebfahrzeuge und ihre Energieversorgung, Oldenbourg Industrieverlag, 2006, ISBN 3835630903, Kapitel 11.1
  3. Googlebuchsuche