Elbe-Urstromtal
Als Elbe-Urstromtal bezeichnet man das heutige Tal der Elbe auf einer Länge von rund 300 Kilometern zwischen der sachsen-anhaltischen Stadt Genthin bis zur Mündung bei Cuxhaven. Das Urstromtal entstand auf dem Höhepunkt der Weichseleiszeit.
Geschichte
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Das Elbe-Urstromtal entstand wahrscheinlich zwischen dem kältesten Abschnitt der Weichseleiszeit vor etwa 22.000 bis 18.000 Jahren und dem Ende der Vergletscherung Norddeutschlands vor etwa 14.500 Jahren.
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Zu dieser Zeit schmolzen die Gletscher und suchten sich ihren Weg zu den am tiefsten gelegenen Punkten. Das Elbe-Urstromtal nahm das Schmelzwasser auf und führte es in die Nordsee, die seinerzeit bis zu 120 m unter dem heutigen Niveau lag. Die damalige Küstenlinie lag etwa 600 km weiter nördlich.
Das Elbe-Urstromtal nahm nacheinander die Schmelzwässer der drei Urstromtäler Glogau-Baruther Urstromtal, Warschau-Berliner Urstromtal und Thorn-Eberswalder Urstromtal auf und führte sie in Richtung auf das Nordseebecken ab.
Verlauf
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Der Verlauf des Elbe-Urstromtales gestaltete sich annähernd so, wie der Verlauf des heutigen Flusses Elbe geformt ist. Denn das Elbe-Urstromtal ist – im Gegensatz zu anderen Urstromtälern – weder ausgetrocknet noch versandet, sondern wird durch den Strom Elbe, der seine Quelle im böhmischen Riesengebirge hat, durchlaufen.
Insbesondere im Bereich der Nieder- oder Unterelbe ist der ehemalige Verlauf des Urstroms gut zu erkennen. Beispielsweise ist von Hamburg-Bergedorf bis Geesthacht ein bis zu 50 Meter hoher Geesthang verblieben, der das ehemalige Ufer bildete. Ebenso ist das heutige Ufer der Elbvororte identisch mit dem des Urstroms.