Endasch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Endesé)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Endasch, auch Endesé, Endesch, Endaze, Endaseh oder Hendazé,[1] war ein Längenmaß in der Walachei, der Türkei und Tunis. Endaseh war das türkische Maß für Seiden-, Baumwoll- und Leinenwaren. Eine andere Bezeichnung war Arschin und das Maß entsprach dem Ellenmaß. Er wurde auch alter kleiner Piki genannt.

Walachei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Maß Endasch oder Endesé entsprach der kleinen Walachischen Elle und wurde in der Walachei als Elle für Leinwand angewendet. Das Maß war in den Regionen unterschiedlich und es galt

  • in der Walachei 1 Endesé = 293,6 Pariser Linien = 662 Millimeter
  • in der Walachei 1 Endasch = 284,2 Pariser Linien = 0,6411 Meter

Türkei[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Türkei war der Endesé der kleine Pik, auch Endrezeh, und wurde als Woll- und Seidenwarenelle genutzt.

Der große Pik oder Halibiu war die andere Elle für Wolle und Seidenwaren.

  • 1 Halibiu = 302,3 Pariser Linien = 0,682 Meter.[6] Namensgleich Endesé oder Endrezeh[7] wurde die türkische Elle bezeichnet. Es war der kleine Pik und dem Handel mit Woll- und Seidenwaren vorbehalten. Die Nutzung der anderen Maße für das Warensortiment wie Halibi/Halebi und Großer Pik (~ 314 Pariser Linien) war auch möglich.

Andere Regionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • in Tunis 1 Endasch/Pik/Draâ = 0,6728 Meter = 298 ¼ Pariser Linien

Endasch war in Griechenland der alte Kleine Piki mit 287,256 Pariser Linien, der 0,648 Meter betragen hatte. Er wurde hier als königlicher Piki bezeichnet.[8] Königlich stand für die Maße nach einer Reform der Maße und Gewichte in Griechenland.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 762–764.
  2. Hermann Haack: Geographisches Jahrbuch. Band 1, Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha, Justus Perthes, Gotha 1866, S. XXVII.
  3. Christian Noback, Friedrich Eduard Noback: Vollständiges Taschenbuch der Münz-, Maß- und Gewichtsverhältnisse. Band 1, F. A. Brockhaus, Leipzig 1851, S. 874.
  4. Leopold Carl Bleibtreu: Handbuch der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde, und des Wechsel-, Staatspapier-, Bank- und Actienwesens europäischer und außereuropäischer Länder und Städte. Verlag von J. Engelhorn, Stuttgart 1863, S. 116.
  5. Georg Thomas Flügel: Kurszettel fortgeführt als Handbuch der Münz-, Maß-, Gewichts- u. Usancenkunde. Herausgeber L. F. Huber, Verlag der Jäger'schen Buch-, Papier- und Landkartenhandlung, Frankfurt am Main 1859, S. 78.
  6. Eduard Döring: Handbuch der Münz-, Wechsel-, Maß- und Gewichtskunde. Verlag J. Hölscher, Koblenz 1862, S. 154.
  7. Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Gottfried Basse, Quedlinburg und Leipzig 1830, S. 83.
  8. Karl Rumler: Übersicht der Maße, Gewichte und Währungen der vorzüglichsten Staaten. Verlag Jasper, Hügel u. Manz, Wien 1849, S. 60.