Festigkeitsklasse

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Mit Hilfe der Festigkeitsklassen werden Materialien und Baustoffe nach ihrer Festigkeit eingeteilt und benannt.

Bauholz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für Bauholz wurden im Zuge der Europäischen Normung die Festigkeitsklassen von Vollholz in EN 338 und von Brettschichtholz in EN 14080:2013 (EN 1194:1999-2013) neu geregelt. (Die DIN 1052:2004 (bereits semiprobabilistisches Sicherheitskonzept) enthielt gleiche Festigkeitsklassen mit leicht abweichenden Festigkeitskennwerten. Die Werte der zulässigen Spannungen in DIN 1052:1988 bezogen sich direkt auf die Sortierklassen.) Die Festigkeitsklassen für Nadelholz werden mit C (coniferes), für Brettschichtholz mit GL (glued laminated timber / glulam) und für Laubholz mit D, gefolgt von einer zweistelligen Zahl angegeben. Die Zahl entspricht dem charakteristischen Wert der Biegefestigkeit (fm,k) in Newton je Quadratmillimeter (N/mm²). Die Festigkeitsklasse ergibt sich bei Vollholz aus der Sortierklasse (DIN 4074 in Verbindung mit EN 1912), bzw. EN 14081 für Lamellen im Brettschichtholz.

Mineralische Baustoffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sowohl Beton, Mauersteine wie auch Zement werden nach Festigkeitsklassen unterteilt.

Schrauben und Muttern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Schrauben und Muttern erfolgt die Einteilung anhand von Festigkeitsklassen.

ISO 3056 legt Werkstoffgruppen bzw. Stahlgruppen für Verbindungsmittel fest und ordnet diese den Festigkeitsklassen zu.[1]

Für Schrauben bestehen diese aus zwei durch einen Punkt getrennten Zahlen, z. B. 4.6 oder 8.8, aus denen jeweils die Eigenschaften Zugfestigkeit und Streckgrenze , bzw. 0,2 %-Dehngrenze sehr einfach ermittelt werden können. Bis einschließlich Festigkeitsklasse 6.8 wird die Streckgrenze angegeben, ab Festigkeitsklasse 8.8 die 0,2 %-Dehngrenze.

Bei Muttern wird nur eine Ziffer verwendet. Diese gibt an, dass z. B. eine Mutter der Klasse 10 mit einer Schraube der Festigkeitsklasse 10.9 verwendet werden kann.

Beispiel 1: Schraube der Festigkeitsklasse 4.6[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bestimmung der Zugfestigkeit : Die Zahl vor dem Punkt wird mit 100 multipliziert:
  2. Bestimmung der Streckgrenze : Die beiden Zahlen werden miteinander multipliziert und dann nochmals mit 10 multipliziert:

Beispiel 2: Schraube der Festigkeitsklasse 12.9[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bestimmung der Zugfestigkeit : Die Zahl vor dem Punkt wird mit 100 multipliziert:
  2. Bestimmung der 0,2 %-Dehngrenze : Die beiden Zahlen werden miteinander multipliziert und dann nochmals mit 10 multipliziert:

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verbindungstechnik Werkstoffe Schrauben und Muttern - Rost und säurebeständige Verbindungselemente (PDF; 0,5 MB). Abgerufen im April 2023. In: media.bossard.com