Folha de S. Paulo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Folha de S. Paulo

Logo
Beschreibung Brasilianische Tageszeitung
Verlag Empresa Folha da Manhã S.A.
Erstausgabe 19. Februar 1921
Erscheinungsweise werktäglich
Verkaufte Auflage 100.024 Gedruckte Ausgabe
232.391 Digitale Ausgabe (2019) Exemplare
([1])
Chefredakteur Otávio Frias Filho
Herausgeber Luis Frias
Weblink folha.com
Sitz der Grupo Folha

Folha de S. Paulo (Deutsch etwa Blatt São Paulos) ist eine brasilianische Tageszeitung und erscheint in São Paulo. Mit einer Gesamtauflage von 332.415 Exemplaren (davon 100.024 gedruckt, der Rest digital) (Stand: März 2019) hat sie die größte Reichweite aller Tageszeitungen Brasiliens.[1] Die Folha gehört zur Grupo Folha, einem der landesweit wichtigsten Medienkonzerne und hat eine konservative Grundausrichtung. Neben der Folha als Hauptblatt hält die Gruppe 50-% an Valor Economico[2] in Partnerschaft mit der Grupo Globo. Die beiden Unternehmen dominieren den brasilianischen Printmedien-Markt in den Segmenten des populären Journalismus als auch des Wirtschaftsjournalismus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Beginn der konservativen Zeitung fällt mit der Erstausgabe des Abendblatts Folha de Noite zusammen, einer Zeitung der städtischen Mittelschicht, die in der Zeit der Kaffeebarone[3] entstanden ist. Sie erschien erstmals am 19. Februar 1921. Im Juli 1925 kam die morgendliche Ausgabe Folha da Manhã dazu, 24 Jahre später die Nachmittagsausgabe Folha da Tarde. Am 1. Januar 1960 wurden die drei Ausgaben des Unternehmens zur Zeitung Folha de S. Paulo zusammengefasst.

Zu den Publikationen, die die Folha de S. Paulo veröffentlicht, gehören auch die Zeitschriften sãopaulo[4] und Serafina[5] und der guiaFolha[6] sowie der Zeitung Agora[7] mit der Revista da Hora.[8]

Sie hat in der wechselhaften Geschichte Brasiliens viele Veränderungen durchgemacht. Im Gegensatz zum Konkurrenzblatt O Estado de S. Paulo unterstützte die Zeitung die neuen Machthaber nach dem Militärputsch von 1964 bis zur Regierungszeit von Ernesto Geisel. In den 1970er-Jahren führte das zu einer Reihe von Attentaten linksgerichteter Widerstandsgruppen gegen Einrichtungen des Blattes. Anfang der 1980er-Jahre unterstützte eine erneuerte Redaktion die Bürgerrechtsbewegung Diretas Já. Mit dem Fall der Diktatur und der Wiedererlangung der Pressefreiheit wurde Folha de S. Paulo zu einem wichtigen Sprachrohr der öffentlichen Meinung und spielte 1992 eine bedeutende Rolle im Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Fernando Collor de Mello.

Die Zeitung übt großen Einfluss auf andere Meinungsbildner aus. Sie präsentiert sich mit einer breit gefächerten Auswahl von Informationen, meist gegliedert in kurze, oft illustrierte Artikel. Die Zeitung versucht verschiedene Ansichten zu strittigen Themen darzustellen und stützt sich in großem Umfang auf Grafiken, Diagramme und Fotografien.

Die Gruppe beschäftigt 9.000 Menschen und erwirtschaftet rund 7.000 indirekte Arbeitsplätze mehr. Sie besitzt auch Datafolha, eine der angesehensten Forschungseinrichtungen im Land, den Buchverlag Publifolha, eine virtuelle Buchhandlung Livraria da Folha, die Nachrichtenagentur Folhapress, eine der größten und modernsten Einrichtungen für Grafik in Lateinamerika (CTG-F), Transfolha für den Vertrieb der Folhaprodukte der Gruppe, eine Druckerei für Broschüren von Unternehmen, verschiedene Verlage und Werbeagenturen, FolhaGráfica und die SPDL,[9] ein Verteilungs- und Logistikunternehmen, das in Zusammenarbeit mit der Zeitung O Estado de S. Paulo geführt wird.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Com crescimento digital, Folha lidera circulação total entre jornais brasileiros. Abgerufen am 25. Juni 2019 (brasilianisches Portugiesisch, Folha de São Paulo über die eigenen Auflagenzahlen).
  2. Website von Valor Econmico (portugiesisch)
  3. Kaffeebarone laden Touristen auf ihre Plantagen ein. welt.de. Abruf am 22. August 2016
  4. Webseite von Revista sãopaulo (portugiesisch)
  5. Webseite von Revista Serafina (portugiesisch)
  6. Website von guiaFolha (portugiesisch)
  7. Website von Agora São Paulo (portugiesisch)
  8. Webseite von Agora São Paulo mit Revista da Hora (portugiesisch)
  9. Webseite SPDL São Paulo Distribuição e Logística. spdl.com.br. Abruf am 22. August 2016 (portugiesisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]