Frijsenborg

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Frijsenborg (früher Jernit) ist eine dänische Grafschaft in Jütland im Amt Århus. Sie wurde von Mogens Friis zu Favrskov (1623 – 1675) dem Sohn von Niels Friis zu Favrskov im Jahre 1672 errichtet. Die 84 km² große Frijsenborg war einst das größte Privateigentum in Dänemark.

Anfang des 16. Jahrhunderts leiteten günstige Entwicklungen in der Landwirtschaft eine Ertragssteigerung ein, die dazu führte, dass die großen Güter nach und nach noch größer wurden. Das Wachstum erfolgte vor allem auf Kosten der kleinen Bauernhöfe, die aufgekauft wurden. Viele Höfe und ganze Dörfer wurden bei diesem Prozess aufgelöst.

Das alte Schloss
Das heutige Schloss

Jernit war ein Dorf, das zwischen 1583-86 einem Gut einverleibt wurde. Im Jahre 1665 wurde Jernit von Mogens Friis zu Favrskov übernommen. In den folgenden Jahrhunderten kaufte die Grafschaft Frijsenborg mehrere Höfe und die früher selbständigen Güter Søbygård und Lyngballegård auf.

Das Schloss und der Garten

Frijsenborgs imposantes Herrenhaus entstand, in den Jahren 1862-1867 auf den Fundamenten einer abgerissenen Barockanlage, im niederländischen Renaissancestil. In seiner Gesamtheit ist das Schloss eine Annäherung des Renaissancestils an den prunkvollen, leicht überladenen Stil des 19. Jahrhunderts. Im Gegensatz zu den meisten anderen Gütern erlebte Frijsenborg in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts eine wirtschaftliche Glanzperiode. Der Reichtum wurde in Bauwerke, Gartenanlagen und Kunst investiert. Zum Schloss gehört ein durch ausgedehnte Grasflächen mit Gruppen von Bäumen und Sträuchern geprägter englischer Garten. In den tiefer gelegenen Bereichen liegen kleine Seen mit Zierfischen und Binsengewächsen. Charakteristisch für den Englischen Garten Frijsenborgs sind das Gartenhäuschen, der Grabhügel und eine Tempelruine.

Mit ca. 3.720 ha Ackerland und ca. 7.220 ha Wald war die Frijsenborg im Jahre 1922, als die Lehen in Dänemark aufgelöst wurden, das größten Gut des Landes. Eine derart große landwirtschaftliche Einheit konnte nicht zentral geführt werden. Innerhalb des heutigen Gutes liegen fünf große Höfe, Frijsendal, Fuglsang, Jernit, Søbygård und Lyngballegård von wo aus man die Ländereien bestellt.

Frijsendal

Das 1868 bis 1869 errichtete Herrenhaus wurde abgerissen. Die Wirtschaftsgebäude, die ungefähr aus derselben Zeit stammen, bestehen aus drei Flügeln. Sie sind im charakteristischen Frijsenborg-Neuklassizismus errichtet, mit giebelgeschmückten Wirtschaftsgebäuden, mit profiliertem Mauerwerk und Tierköpfen in den Giebeldreiecken.

Fuglsang

Von Fuglsang ist nur noch ein hübsches, einflügeliges Fachwerksgebäude aus dem Jahre 1740 erhalten. Der Rest ist einem Brand zum Opfer gefallen.

Jernit

In den 1890er Jahren musste der Wirtschaftshof der Frijsenborg dem Hof Jernit, der ca. 1,5 km östlich von Frijsenborg liegt, weichen.

Lyngballegård

Das Wohngebäude aus dem Jahre 1846 wird nicht mehr bewohnt. Die Flügelgebäude des Hofes werden als Lager verwendet.

Neuere Geschichte

Als Graf Frederik Carl Krag-Juel-Vind-Frijs im Jahre 1815 starb, war Frijsenborg eine verschuldete Grafschaft. Sein Sohn Jens Christian Krag-Juel-Vind-Frijs erbte den Besitz und schaffte die Fron ab. Pachthöfe, die in schlechtem Zustand waren, wurden modernisiert. Im Jahre 1849 übernahm sein Sohn Christian Emil Krag-Juel-Vind-Frijs, Frijsenborg, (1817 - 1896) den Nordteil der Grafschaft. Im Garten wurde eine Familiengrabstätte errichtet und Jens Christian wurde dort 1860 als erster beigesetzt. Frühere Generationen der Familie liegen in der Pfarrkirche von Hammel. Sein Sohn Graf Mogens Frijs hatte keinen männlichen Erben und verklagte deshalb das Justizministerium, da es seine Tochter als rechtmäßige Erbin abgelehnt hatte, da sie eine Frau war. Als Graf Mogens Frijs im Jahre 1929 starb, erbte seine Tochter das Schloss. Im Jahre 1950 wurde das Gut an ihren Sohn Graf Charles Wedell übertragen. 1958 übernahm er Frijsenborg ganz.

Literatur

Ǻrhus Amt: Natur- und Kulturführer für den Kreis Ǻrhus 1997 ISBN 87-90099-21-4

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Koordinaten: 56° 17′ N, 9° 53′ O