Furiant

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Der Furiant (tschech. „der Begeisternde“, dies von lat. furians, „begeisternd, rasend“) ist ein schneller böhmischer Volkstanz, der ähnlich wie der Zwiefache durch einen Taktwechsel zwischen 2/4- und 3/4-Takt charakterisiert ist. In der tschechischen Kunstmusik steht er meist im Dreivierteltakt mit typischen Hemiolen (Akzentverschiebungen), wie bei Smetana oder Dvořák. Erstmals wird der Furiant in Daniel Gottlob Türks Klavierschule von 1789 behandelt und dort als „Furie“ bezeichnet.

Bekannte Beispiele aus der Kunstmusik des 19. Jahrhunderts sind der Furiant aus Smetanas Oper Die verkaufte Braut, sowie mehrere Kompositionen von Dvořák, darunter der erste und letzte Satz aus den Slawischen Tänzen op. 46, der dritte Satz aus der 6. Sinfonie D-Dur mit den Satzbezeichnungen „Scherzo, Furiant, Presto“, der Finalsatz aus der Tschechischen Suite op. 39 sowie zwei Klavierstücke op. 42, genannt „Zwei Furianten“. Auch der Komponist Enjott Schneider komponierte 1999 einen „Furiant (für kleines Orchester)“.

Literatur

  • Carl Dahlhaus, Heinrich Eggebrecht (Hrsg.): Brockhaus-Riemann Musiklexikon Band 2. 3. Auflage 1995, ISBN 3254084004, S. 89

Weblinks