Günter K. Koschorrek

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Günter K. Koschorrek (* 1923 in Gelsenkirchen) ist ein ehemaliger deutscher Soldat der 24. Panzer-Division im Zweiten Weltkrieg und Autor mehrerer Bücher. Seine Kriegserlebnisse in Stalingrad hielt er in seinem Buch Vergiss die Zeit der Dornen nicht fest.[1]

Im Alter von neun Jahren zog Günter Koschorrek mit seiner Familie in die ostpreußische Heimat seiner Familie. Dort legte er die Mittlere Reife ab und besuchte eine Handelsschule und half im Geschäft seiner Mutter mit. Anschließend besuchte er die Motorsport-Schule Itzehoe, um militärische Führerscheine zu erlangen. Im Februar 1942 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und bis Oktober im ostpreußischen Insterburg ausgebildet. Daraufhin kam er in der kämpfenden Truppe 1.KD/24. Panzer-Divisionen in Stalingrad zum Einsatz. Der damals 19-jährige Koschorrek wurde als MG-Schütze eingesetzt und entkam mit seiner Einheit kurz vor Weihnachten 1942 aus dem Kessel. Im April 1945 kam er verwundet in das Lazarett in Marienbad. Ende Juni wurde er dann dort aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft entlassen.[2] Nach dem Krieg arbeitete Koschorrek in leitenden Positionen in der Wirtschaft. Nach dem Auffinden seiner Kriegsaufzeichnungen im Jahr 1995 verfasste er das Buch „Vergiss die Zeit der Dornen nicht“, wofür er 1996 vom WDR ausgezeichnet wurde.[2]

In seinem Buch stellt Koschorrek unter anderem die Behauptung auf, sowjetische Truppen hätten an der eigenen, der Kollaboration mit dem Feind beschuldigten Zivilbevölkerung Massaker verübt, deren Zeuge der Autor beim Rückzug der deutschen Truppen vom Fluss Inhul nach Vosnessensk am südlichen Bug (Mikolayiv Oblast, Ukraine) im März 1944 gewesen zu sein angibt. Diese Gräueltaten sollen laut Koschorrek den deutschen Truppen angelastet worden sein. Von derartigen Vorfällen ist in keiner anderen Quelle die Rede, allerdings war etwa zum Zeitpunkt der Erscheinung von Koschorreks Buch unter anderem bei Franz W. Seidler von einem Stalinbefehl die Rede, demzufolge sowjetische Kommandos unter anderem als Deutsche verkleidet an der eigenen Bevölkerung Massaker verüben sollten (sogenannter „Fackelmänner-Befehl“ vom 27. November 1941). Nachforschungen der Historiker Christian Hartmann und Jürgen Zarusky ergaben, dass es sich bei dieser Version des genannten Stalin-Befehls um eine Fälschung handelte. In dem tatsächlichen Befehl ging es nur um die Vernichtung von Behausungen, um den deutschen Invasoren Überwinterungsmöglichkeiten zu nehmen.[3] Koschorrek behauptet ferner, Leichen bei dem Massaker von Nemmersdorf ermordeter Zivilisten gesehen zu haben, wobei seine Schilderungen denjenigen der seinerzeitigen NS-Propaganda[4] entsprechen.

  • Vergiss die Zeit der Dornen nicht (in Englisch: Blood red snow)
  • Frontschwein

Einzelnachweise

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  1. Stalingrad 1942 auf Spiegel.de
  2. a b Vergiss die Zeit der Dornen nicht (Memento des Originals vom 29. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.volksbund.de (PDF; 64 kB) auf Volksbund.de (abgerufen am 24. Mai 2012)
  3. Christian Hartmann/Jürgen Zarusky, "Stalin's 'Fackelmänner-Befehl' vom November 1941. Ein verfälschtes Dokument." In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 2000 Heft 4, S. 667–674, PDF. Der aus dem Russischen übersetzte Originalbefehl des Befehls ist auf S. 673–674 wiedergegeben. Zu Seidler vermerken die Autoren folgendes (S. 671): "Trotz der Erklärung: „Das Original des Befehls wurde dem Autor bisher noch nicht von den National Archives zugesandt“ in der entsprechenden Fussnote kann man Seidler, der im Gegensatz zum „Privathistoriker“ Becker immerhin Professor für Neuere Geschichte – inzwischen Emeritus – ist, den Vorwurf nicht ersparen, ungeprüft Angaben aus unwissenschaftlichen Werken zu übernehmen und so einer rechtsextremen Propaganda-Erfindung den Anschein wissenschaftlicher Seriosität zu verleihen."
  4. Siehe hierzu Lisa Kleine, "Bis heute rätselhaft Was geschah vor 70 Jahren in Nemmersdorf?", Focus online, Dienstag, 21. Oktober 2014, 10:06