Garmissen

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Wappen derer von Garmissen

Garmissen ist der Name eines niedersächsischen Uradelsgeschlechts aus dem Hochstift Hildesheim mit gleichnamigem Stammhaus Garmissen nordöstlich von Hildesheim.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Geschlecht trat bereits im Hochmittelalter als Ministerialen der Grafen von Dassel in Erscheinung und wird erstmals am 17. Juli 1230 mit den Brüdern Thegenhard und Johann von Germardissen urkundlich erwähnt.[1] Mit dem genannten Johann beginnt die ununterbrochene Stammreihe der Familie.

Rittergut Friedrichshausen Hofansicht
Rittergut Friedrichshausen Luftbild 1
Rittergut Friedrichshausen Luftbild 2

In Dassel besaß sie einen vormals gräflichen Hof.[2] Als dieser im Jahr 1664 niederbrannte, machte sie Friedrichshausen zu ihrem Stammsitz[3], das sich seit der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis heute im Familienbesitz befindet. Der dortige Rittersitz war jedoch in der Hildesheimer Stiftsfehde von 1525 zerstört worden. Das heutige klassizistische Herrenhaus aus Fachwerk auf Steinsockel wurde 1835–47 erbaut.

Die Familie hatte ferner Lehensbesitz im Raum des Hochstifts Hildesheim, darunter Peine.[4][5] Im 17. und 18. Jahrhundert gab es zwei Linien der Familie, eine auf Garmissen und eine auf Friedrichshausen, deren jeweiliger Besitz bis dahin unter den Söhnen der Familie ausgelost worden war. 1759 kamen beide Zweige durch Heirat wieder zusammen. Das Rittergut Garmissen blieb noch bis 1814 im Besitz der Familie, konnte aber in den Zeiten der napoleonischen Wirren nicht gehalten werden.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen zeigt in Silber fünf schrägrechts aneinander gereihte rote Rauten. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken drei (silber, rot, silber) Straußenfedern.

Dieses Wappen wurde von Garmissen-Garbolzum als Ortswappen aufgegriffen, da eine Linie dort begütert war.[6]

Es besteht eine Wappenverwandtschaft zu dem ebenfalls aus dem Hochstift Hildesheim stammenden Adelsgeschlecht von Alten.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Staatsarchiv Hannover, Derneburg Nr. 5; bei Hoogeweg, Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim, Bd. II, Nr278
  2. H. L. Harland: Geschichte der Stadt Einbeck, Bd. 1, 1857, S. 291
  3. Historische Kommission für Niedersachsen: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte, Bände 35–36, 1963, S. 158
  4. Walter Deeters: Quellen zur Geschichte der Hildesheimer Landesgeschichte des 14. und 15. Jahrhunderts (Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung 20), Göttingen 1964, S. 34, 51, 57, 86
  5. Friedrich Wilhelm Boldewin Ferdinand von dem Knesebeck: Historisches Taschenbuch des Adels im Königreich Hannover, 1840, S. 133
  6. Christian Friedrich August von Meding: Nachrichten von adelichen Wapen, Band 2, 1788, S. 188

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]