Geheimes Conseil in Weimar

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Geheimes Conseil oder Geheimes Consilium (deutsch Geheimer Rat) war das höchste politische und gerichtliche Gremium im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach der Frühen Neuzeit. Es unterstand direkt dem Herzog und war die zentrale Behörde des Herzogtums, die allen sonstigen Behörden sowie auch der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek vorstand.

Das Gremium wurde 1756 unter Herzog Ernst August II. eingerichtet. Ab 1743 bestanden kurzlebige Vorgängereinrichtungen. Der Versammlungsort war von 1743 bis 1803 im Westflügel des Roten Schlosses.[1]

In diesem Gremium wurden nicht nur alle wichtigen politischen Entscheidungen im Staat getroffen, sondern auch Beschlüsse gefasst, die zur Hinrichtung bei Kapitalverbrechen führten. Bekannt hierbei ist unter anderem der Fall der wegen Kindsmords hingerichteten Johanna Catharina Höhn in Sachsen-Weimar-Eisenach. Der Fall wiederum ging als Gretchentragödie in Goethes Faust in die Weltliteratur ein. Bekanntestes Mitglied des Gremiums war Johann Wolfgang Goethe.

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Geschichte dieser Einrichtung beschreibt Volker Wahl in seinem Aufsatz Die Geheime Ratsstube im Roten Schloss zu Weimar Der Versammlungsort des Geheimen Consiliums zwischen 1743 und 1803, in: Weimar – Jena : Die große Stadt 6/1 (2013), S. 6–21. Außerdem gab er einen Regestenband zum Thema heraus. Volker Wahl (Hrsg.): Das geheime Consilium von Sachsen-Weimar-Eisenach in Goethes erstem Weimarer Jahrzehnt 1776–1786, bearb. von Uwe Jens Wandel und Volker Wahl, Böhlau Verlag, Wien-Köln-Weimar 2014.