Gohrisch (Wüstung)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gohrisch war ein Ort nördlich von Zeithain im Landkreis Meißen in Sachsen.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wüstung liegt in der Gohrischheide an der alten Mühlberger Straße zwischen Lichtensee und Mühlberg. Der Teufelsgraben, eine alte Befestigungsanlage die von Koselitz bis nach Fichtenberg führt, verläuft um Gohrisch herum. Die Wüstung gehört zur Gemarkung der Gemeinde Zeithain. 1834 war der Ort ein Gutsweiler mit Gutsblockflur und lag auf einer 19 Hektar großen Gemarkung. Der Ort war von Wald umgeben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1494 wurde Gohrisch zum ersten Mal erwähnt. 1501 bestand im Ort ein Vorwerk mit Schäferei und unterstand der Grundherrschaft Strehla. Die teilweise zeilenartige Häusergruppe war 1791 zum Amt Großenhain gehörig. Die Grundherrschaft übte 1702 das Rittergut Tiefenau aus. Im Jahr 1707 war Gohrisch nach Lichtensee gepfarrt, ab 1752 nach Fichtenberg. Im Jahr 1840 besteht Gohrisch aus dem Forsthaus, dem Vorwerk und zwei weiteren Häusern. Die Kinder wurden nach Lichtensee eingeschult. Der Oberförster des Forstbetriebes hatte seinen Amtssitz in Gohrisch. 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Großenhain. 1834 war Gohrisch eine eigenständige Gemeinde mit 38 Einwohnern.

Im Zuge der Vergrößerung des Truppenübungsplatzes Zeithain wurde 1892 das Dorf Gohrisch gekauft. Die Einwohner wurden entschädigt und nach Lichtensee umgesiedelt. Das Forstamt wurde nach Heidehäuser verlegt. Ab 1895 diente der Ort als Zielobjekt der Artillerie.[1] Nach 1945 gab es Pläne, den Ort mit Neubauern wieder zu besiedeln. Dies wurde aber nicht realisiert, da der Truppenübungsplatz weitergenutzt wurde.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sachsens Kirchen-Galerie. 7. Band. Die Inspektionen Großenhain, Radeberg und Bischofswerda. Dresden 1841. Seite 80 (online), abgerufen am 2. Januar 2014

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gohrisch im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl Schöche, Rüdiger Schwark: Der Truppenübungsplatz Zeithain – Sächsisch-deutsche Militärhistorie in der Kanalregion auf Zeithainer Flur. In: 250 Jahre Floßkanal Grödel-Elsterwerda 1748-1998. S. 99.
  2. Ortsporträt Neudorf, auf der Internetseite der Gemeinde Zeithain, abgerufen am 2. Januar 2014.

Koordinaten: 51° 23′ 45″ N, 13° 20′ 34″ O