Grüne Erde
Grüne Erde ist ein eher farbschwaches, graugrünes Erdpigment. Das Verwitterungsprodukt von Augit und Hornblende besteht vorwiegend aus zweiwertigem, in gebrannter Form aus dreiwertigem Eisensilikat. Der Farbton variiert je nach Anteilen von Eisen, Silicium, Magnesium, Kalium, Aluminium und Natrium. Im Colour Index wird es unter der Nummer C.I. Pigment Green 23 geführt.[1] Gebrannte grüne Erde hat einen eher bräunlichen Ton.
Die Varianten werden nach Herkunftsort bezeichnet, z. B. Bayrische, Böhmische, Veroneser, Belgische, Hessische, Rheinische oder Tiroler Grüne Erde.
Das Pigment ist seit der Antike bekannt und wurde von den Römern vorwiegend für Wandmalereien verwendet. Typisch ist es für die grünliche Untermalung (Verdaccio) von Hauttönen (des Inkarnats) in der italienischen Malerei der Renaissance siehe Literaturangabe. Insbesondere werden Grüne Erden heute in der Denkmalpflege[2] verwendet.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Lehrbuch Maler/innen und Lackierer/innen. Bildungsverlag EINS, Troisdorf, ISBN 978-3-427-01590-1, Seite 192ff
- Grissom, C.A. Green Earth, in Artists’ Pigments. A Handbook of Their History and Characteristics, Vol. 1, L. Feller, Ed., Cambridge University Press, London 1986, p. 141–167 (Digitalisat).
- Almut Schaeffner: Terra Verde. Entwicklung und Bedeutung der monochromen Wandmalerei der italienischen Renaissance. VDG, Weimar 2009, ISBN 978-3-89739-573-2
- Vollständiges Lexikon der Waarenkunde in allen ihren Zweigen …, Band 1 (Google Books)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Grüne Erden – Geschichte und Zusammensetzung bei Kremer Pigmente GmbH & Co KG (PDF; 41 kB)
- Green Earth, ColourLex
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayerische Grüne Erde PG 23. In: materialarchiv.ch, abgerufen am 9. Januar 2025.
- ↑ Kurztexte zur Denkmalpflege: Beschreibung des Pigmentes Grünerde ( vom 17. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
- ↑ kunstwissen.de: Farbe und deren Gewinnung/Verwendung, abgerufen am 22. Mai 2013.