Großsteingrab Schrum

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Großsteingrab Schrum
Großsteingrab Schrum (Schleswig-Holstein)
Großsteingrab Schrum (Schleswig-Holstein)
Koordinaten 54° 10′ 51,4″ N, 9° 15′ 20,1″ OKoordinaten: 54° 10′ 51,4″ N, 9° 15′ 20,1″ O
Ort Schrum, Schleswig-Holstein, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.
Sprockhoff-Nr. 141
Landesaufnahme Schrum LA 11

Das Großsteingrab Schrum war eine megalithische Grabanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur in Schrum im Kreis Dithmarschen, Schleswig-Holstein. Es trägt die Sprockhoff-Nummer 141 und die Fundplatznummer Schrum LA 11. Das Grab wurde Mitte des 20. Jahrhunderts zerstört.

Das Grab befand sich südlich von Schrum, etwa 75 m östlich der Dorfstraße.

In der näheren Umgebung gab es ursprünglich mehrere weitere megalithische Grabanlagen. In Schrum gibt es einen weiteren Fundplatz (LA 16), bei dem es sich um ein Langbett gehandelt haben könnte. Der ehemalige Hügel zeichnet sich nur noch als Verfärbung im Boden ab. Hier wurden Feuerstein-Geräte und verbrannter Feuerstein gefunden. Aus dem südlich von Schrum gelegenen Arkebek sind mehrere zerstörte Großsteingräber bekannt.

Forschungsgeschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im August 1934 wurde das Grab von Ernst Sprockhoff für seinen Atlas der Megalithgräber Deutschlands vermessen. 1961 wurde es von ihm als ausgegangen geführt. Der genaue Zeitpunkt der Zerstörung ist unbekannt.

Diese Anlage besaß einen ostsüdost-westnordwestlich orientierten Langhügel ohne steinerne Umfassung mit einer Länge von 35 m und einer Breite von 16 m. Der Hügel enthielt eine kleine Grabkammer, die Ernst Sprockhoff als Steinkiste, Hauke Dibbern hingegen als vermutlichen erweiterten Dolmen klassifizierte. Sprockhoff konnte 1934 noch zwei Wandsteinpaare an den Langseiten und einen Abschlussstein an einer Schmalseite feststellen. Ein Wandstein war nach innen verschoben, die anderen Steine standen noch in situ. Der zweite Abschlussstein sowie der oder die Decksteine fehlten. Die Kammer hatte eine Länge von 1,6 m und eine Breite von 1,2 m. Zu ihrer Orientierung liegen keine Angaben vor.

  • Hauke Dibbern: Das trichterbecherzeitliche Westholstein. Eine Studie zur neolithischen Entwicklung von Landschaft und Gesellschaft (= Frühe Monumentalität und soziale Differenzierung. Band 8). Rudolf Habelt Verlag, Bonn 2016, ISBN 978-3-7749-3989-9, S. 226 (Online).
  • Ernst Sprockhoff: Atlas der Megalithgräber Deutschlands. Teil 1: Schleswig-Holstein. Rudolf Habelt Verlag, Bonn 1966, S. 38.