Große Schiefkopfschrecke

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Große Schiefkopfschrecke

Große Schiefkopfschrecke
(Ruspolia nitidula), Weibchen

Systematik
Unterordnung: Langfühlerschrecken (Ensifera)
Überfamilie: Tettigonioidea
Familie: Laubheuschrecken (Tettigoniidae)
Unterfamilie: Conocephalinae
Gattung: Ruspolia
Art: Große Schiefkopfschrecke
Wissenschaftlicher Name
Ruspolia nitidula
(Scopoli, 1786)
Weibchen von oben
Nahaufnahme einer Großen Schiefkopfschrecke

Die Große Schiefkopfschrecke (Ruspolia nitidula) ist eine Art aus der Unterfamilie der Schwertschrecken (Conocephalinae).

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tiere können zwischen 20 und 29 Millimetern Körperlänge erreichen und sind normalerweise komplett grün, selten findet man bräunlich oder rötlich gefärbte Exemplare. Die nahezu gerade Legeröhre (Ovipositor) der Weibchen ist fast körperlang und schließt ungefähr mit den zusammengefalteten Flügeln nach hinten hin ab. Die Cerci der Männchen haben an der Spitze je zwei nach innen gerichtete Zähne.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art kommt vor allem in Südeuropa häufig vor und besiedelt langgrasigen Feuchtrasen oder Flussufer. In Deutschland wurde sie nach zwei lange zurückliegenden Einzelfunden erst 1995 am Bodensee auf einer Feuchtwiese in einem Niedermoor wiederentdeckt. Mittlerweile ist die Art im südlichen Oberschwaben, am südlichen Oberrhein und in Rheinland-Pfalz zu finden.[1]

Die thermophile Art gilt als ausbreitungsstark und profitiert durch die aktuelle Klimaveränderung, daher ist davon auszugehen, dass sie in der nächsten Zeit ihr Areal deutlich verändern dürfte.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Imagines erscheinen ab August und sind dann bis in den Oktober zu finden. Der Balzgesang des Männchens umfasst ein sehr hohes und lautes Schwirren. Unregelmäßig werden zusätzlich extrem hohe, nahe dem Ultraschallbereich liegende quietschende Töne in dieses eingebaut.

Gefährdung und Schutz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heiko Bellmann: Der Kosmos Heuschreckenführer, Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart 2006, ISBN 3-440-10447-8.
  • Pfeifer, Manfred Alban: Heuschrecken und Klimawandel – Ausbreitung vor allem südlicher Fang- und Heuschreckenarten in Rheinland-Pfalz. Naturschutz und Landschaftsplanung, 2012, 44(7), S. 205–212

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Große Schiefkopfschrecke – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reinhold Treiber: Klimabedingte Ausbreitung der Großen Schiefkopfschrecke in Baden-Württemberg in „Naturschutz und Landschaftspflege Baden-Württemberg“ (Band 78) bei der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW); abgerufen am 11. Mai 2017
  2. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 978-3-89624-110-8