Gunther von Meißen

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Gunther von Meißen († 1. November 1025 in Salzburg) war langjährig römisch-deutscher Reichskanzler unter Kaiser Heinrich II. und wenige Monate lang Erzbischof von Salzburg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gunther von Meißen war ein jüngerer Sohn des Markgrafen Ekkehard I. von Meißen, seine Mutter die Billungerin Swanhilde.

Er erhielt seine Erziehung in der berühmten Schule Notkers von Lüttich.[1] Spätestens 1001 wurde er Hofkaplan unter Kaiser Otto III. und war unter dessen Nachfolger Heinrich II. von März 1009 bis Dezember 1023 Kanzler für den deutschen Reichsteil.[2][3]

Nachdem im Dezember 1023 der Erzbischof von Salzburg, Hartwig von Ortenburg, gestorben war, setzte Kaiser Heinrich II. Gunther als dessen Nachfolger ein. Heinrich setzte damit der traditionellen Bindung des Erzbischofs an den bayrischen Adel ein Ende setzte – alle Erzbischöfe von Pilgrim I. bis Hartwig waren bayrische Adelige und miteinander sämtlich näher verwandt.[4]

Gunther starb nach nur kurzer Regentschaft in Salzburg am 1. November 1025. Der Chronist Wipo rühmt ihn seiner Milde und Güte.[3][5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinz Dopsch, Hans Spatzenegger (Hrsg.): Geschichte Salzburgs, Stadt und Land. Pustet, Salzburg 1988, ISBN 3-7025-0243-2, S. 1075.
  2. Walter Schlesinger: Eberhard I. von Meißen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 430.
  3. a b Josef Fleckenstein: Die Hofkapelle der deutschen Könige. II. Teil. Die Hofkapelle im Rahmen der ottonisch-salischen Reichskirche. Hiersemann, Stuttgart 1966, S. 169.
  4. Heinz Dopsch: Der bayerische Adel und die Besetzung des Erzbistums Salzburg im 10. und 11. Jahrhundert. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 110/111 (1970/71), S. 125–152 (144).
  5. Wipo: Gesta Chuonradi II. imperatoris. Kapitel 1.
VorgängerAmtNachfolger
HartwigErzbischof von Salzburg
1024–1025
Dietmar II.